Niemals sucht in Wahrheit der Liebende, ohne von dem Geliebten
gesucht zu werden.
Wenn das Licht der Liebe in dieses Herz gesenkt wurde, muss
man wissen, dass es auch in jenes Herz gesenkt wurde.
Wenn die Liebe zu Gott in deinem Herzen wächst, hat Gott
zweifellos auch Liebe zu dir.
Kein Händeklatschen stammt allein von einer Hand ohne die
andere Hand. Göttliche Weisheit ist Bestimmung, und sein
Ratschluss lässt uns einander lieben.
Die Vorbestimmung hat dafür gesorgt, dass jeder Teil der
Welt mit seinem anderen Teil gepaart ist.
In den Augen des Weisen ist der Himmel der Mann und die
Erde die Frau: die Erde nimmt sich dessen an, was der Himmel
fallen ließ.
Fehlt es der Erde an Wärme, schickt der Himmel sie ihr; hat
die Erde ihre Frische und Feuchtigkeit verloren, bringt der
Himmel sie ihr wieder.
Der Himmel geht seiner Wege wie ein Ehemann, der um seiner
Frau Willen nach Nahrung sucht;
Und die Erde hat mit dem Haushalt zu tun; sie hilft bei der
Geburt und nährt das, was sie geboren hat.
Betrachte Erde und Himmel als Wesen, die mit Klugheit
ausgestattet sind, da sie genauso handeln wie kluge Wesen.
Warum drängen sie sich so eng aneinander wie Liebende, wenn
beide nicht Freude voneinander empfangen?
Wie sollten Blumen und Bäume blühen, wenn die Erde nicht
wäre? Was würden Wasser und Wärme des Himmels allein wohl
hervorbringen?
Wie Gott in Mann und Frau das Verlangen pflanzte, damit die
Welt durch ihre Vereinigung bewahrt würde, so hat jeder Teil
des Lebens das Verlangen nach dem anderen Teil eingepflanzt.
Tag und Nacht sind äußerlich Freunde; und doch dienen beide
nur einem Zweck;
denn jeder liebt den anderen, um das gegenseitige Werk
vollenden zu helfen.
Ohne die Nacht würde das Wesen der Menschen nichts
empfangen, so dass der Tag nichts zu geben hätte.