Gedichte im Islam
Ich hüte die Gestirne

von Ibn Hazm al-Andalusi aus dem Buch "Halsband der Taube", übersetzt von Max Weisweiler (1941)

Ich hüte die Gestirne,
Als hätt ich das Geheiß,
Zu wachen über alle,
Die stehn und gehn im Kreis.

Es gleichen Nacht und Sterne
Der Sehnsucht Lichterflut,
In meines Sinnens Dunkel
Entfacht zu heller Glut.

Ein Wächter schein ich abends
In einem Garten grün,
Wo weiße Osterglocken
In dunklem Laube blühn.

Wenn Ptolemäus lebte.
So glaubte er daran,
Dass ich am treusten hüte
Der Wandelsterne Bahn.

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