Gedichte im Islam
Das Meer und das Luftspiegeln

von Imam Chomeini

Das Meer und das Luftspiegeln

 Erlöse mich von diesen unzähligen Schmerzen,

von diesem zerrissenen Herz und der Brust der verbrannten.

Eine Lebzeit ist vorbei in Qualen

um der Trennung vom Antlitz des Geliebten

Ich bin ein Vogel im Feuer und ein Fisch außerhalb des Wassers.

Mein Los ist kein mystischer Zustand,

für all das Leid und Leben.

Hohes Alter tauchte ein in Müßiggang nach der Jugend Blüten.

Ich habe nichts erhalten vom Unterricht

und Lehrreden der Lehranstalten.

Wie kann man das Meer erreichen mit diesem Luftspiegeln?

Jede Regel die ich erlernt und jede Seite die ich aufgeschlagen

war nichts als ein weiteres Verhüllenüber einem Verhüllen.

Beachte, oh lieber, Zeit deiner Jugend zum Besinnen,

denn im Alter kannst du nur noch schlafen.

Diese Ignoranten, die behaupten eine Anleitung zu besitzen,

haben kein Geschenk unter ihren Sufi-Roben, außer "Ich bin".

Unsere eigenen Unzulänglichkeiten und Mängel
und die Vollkommenheit und Schönheit der anderen, wir haben

Versteckt, wie das Alter hinter Haarfärben.

Atme nicht mehr davon; zerreiße dein Notizbuch der Eitelkeiten.

Wie lange noch willst du mit diesem eitlen Geschwätz fortfahren

und mit diesem irrenden Reden?

Azar 1365

[November-Dezember 1986]

Erläuterung

 Der Begriff für den mystischer Zustand [hal] wird oft als ein technischer Begriff der islamischen Mystik verwendet. In der Mystik können verschiedene solche Stationen geistiger Entwicklung erreicht werden.

 Die geflickte Sufi-Robe wird “Cherqeh“ genannt. Imam Chomeini persifliert diejenigen, die behaupten Mystiker zu sein, die aber dennoch von Egoismus geprägt sind. Imam Chomeini warnt nicht nur vor der Heuchelei mit Symbolen der esoterischen Religion, die mit der Moschee und dem Seminar ausgedrückt werden, er warnt auch vor den spirituellen Materialismus den er mit dem Mystiker verbindet.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de