Zwei Gotteswbeweise

Zwei Formen des Beweises für das Dasein Gottes

Muhammad Baqir al-Sadr

Aus seinem Buch "Gott, Bote und Botschaft"
(erstmals in Englisch 1979 veröffentlicht)

Im Namen Gottes des Gnädigen, des Begnadenden

Zwei Formen des Beweises für das Dasein Gottes des Alleserhabenen

Im Folgenden werden wir zwei Formen der Beweisführung für die Existenz des allwissenden und weisen Schöpfers, erhaben ist Er über jeden Makel, vorstellen. Beide Fälle stellen eine logische Auswertung und Ordnung der sinnlichen Erfahrung und Wahrnehmung des Menschen dar, die in dem Schluss enden, dass es für das Dasein dieser Welt einen absolut allwissenden, weisen, vernünftig schaffenden und zweckmäßig handelnden Schöpfer gibt.

Die erste Form benennen wir mit der Bezeichnung des wissenschaftlichen Beweises.

Die zweite Form benennen wir mit der Bezeichnung des philosophischen Beweises.

Was versteht sich unter dem wissenschaftlichen Beweis:

Wir wollen an dieser Stelle mit dem wissenschaftlichen Beweis beginnen. Doch müssen wir zuerst darüber Klarheit erlangen, was damit überhaupt gemeint ist. So sagen wir also, im Vertrauen auf Gott: Ein wissenschaftlicher Beweis ist der Beweis, der auf der sinnlichen Wahrnehmung und Erfahrung fundiert und sich an die Methodik des induktiven Beweises hält, der aus der Kalkulierung der vorhandenen Möglichkeiten besteht. In diesem Sinne nimmt er den Weg, einen logischen Schluss aus den sinnlichen Erfahrungen zu ziehen. Damit bedeutet diese Form der Beweisführung die logische Auswertung, Wertschätzung und Kalkulation sämtlicher erfassbarer Möglichkeiten, die in einem logischen Schluss, der allgemeinen und universellen Erklärung, aller dieser Möglichkeiten endet.

Die wissenschaftliche Beweisführung zur Feststellung Gottes, des Erhabenen

Der wissenschaftliche Beweis der Bestätigung Allahs des Alleserhabenen:

Wir haben gesagt, dass der wissenschaftliche Beweis für den allwissenden, weisen und über allen Makel gepriesenen Schöpfer, den Weg der auf der sinnlichen Erfahrung beruhenden Argumentation nimmt, welcher die Auswertung und Erwägung sämtlicher Möglichkeiten bedeutet. Darum wollen wir, noch bevor wir diesen Beweis genau vorstellen und anwenden, die Methodik etwas näher erklären um zu sehen in wie weit man dieser Methode vertrauen kann, und in wie fern sie bei der Erforschung der Wirklichkeit und der Definition der allgemeinen Erklärung der Dinge verlässlich ist. Die Methode des Beweises der allgemeinen Wertschätzung, der die Kalkulation sämtlicher Möglichkeiten bedeutet, kennt viele komplizierte Formen und einen hohen Grad an Präzision. Eine endgültige und umfassende und genaue Bewertung der Methode erfordert darum eine vollkommene analytische Untersuchung der logischen Fundamente der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der induktiven Kalkulation. Wir konzentrieren uns hier darum ganz auf die Beseitigung der Schwierigkeiten und die Abstandnahme von allen komplizierten Gestalten und Formen des Beweises, wie auch von jeder Erschwernis des Verständnisses dieser Methode der Beweisführung.

Aus diesem Grunde gehen wir im Folgenden so vor:

1.Wir grenzen die Methode ein, die wir in der Anwendung des Beweises umsetzen werden und erläutern in einfacher und bündiger Form deren einzelne Schritte.

2.Wir bewerten die Methode und bestimmen in wie weit es möglich ist sich auf diese zu verlassen. Jedoch werden wir das nicht im Sinne einer analytischen Untersuchung oder einer Freilegung der logischen und mathematischen Fundamente der Wahrscheinlichkeitsrechnung tun, auf der diese Methode basiert, da uns das dazu nötigen würde, uns mit einer großen Anzahl von komplizierten Dingen und Gedanken zu beschäftigen, die nur mit sehr großer Genauigkeit und Bedachtsamkeit zu verstehen sind. Sondern wir werden die in der, für den weisen Schöpfer anzuwendende Vorgehensweise der Beweisführung, im Lichte der übrigen ganz praktischen Anwendungen bewerten, die jeder Mensch aus seinem alltäglichen Leben kennt. Wir werden so verdeutlichen, dass die Vorgehensweise auf der, der Beweis für die Existenz des weisen Schöpfers basiert, die selbe ist, auf die wir uns in unseren Schlüssen und Beweisführungen in unserem ganz alltäglichen Leben, oder auch in unseren wissenschaftlichen Forschungen und Experimenten, ganz gleich wo und wann, absolut und ganz verlassen.

Wir werden mit ausreichender Gewissheit zu verstehen geben, dass die Methodik der Beweisführung für das Dasein des weisen und allwissenden Erschaffers, die Methodik ist die wir anwenden und benutzen um die alltäglichen und die wissenschaftlichen Wirklichkeiten zu beweisen. Solange wir also dieser Methode darin unser Vertrauen schenken diese Wirklichkeiten zu beweisen, ist es wohl selbstverständlich, dass wir ihr, in gleicher Weise unser Vertrauen schenken können, den weisen und wissenden Urheber zu beweisen, der ja schließlich das eigentliche Grund all dieser Wirklichkeiten ist:

Wenn du in deinem Alltag zum Beispiel, einen gewöhnlichen Brief aus deinem Briefkasten hervorholst, dann erkennst du schon allein dadurch, dass du ihn liest, dass dieser Brief von z.B. deinem Bruder stammt. Oder wenn du siehst, dass die Behandlung eines Arztes in vielen verschiedenen Krankheitsfällen zur Genesung führt, dann erfährst du dadurch, dass dieser Arzt ein fähiger Arzt ist. Und wenn du in zehn Fällen eine Penizillinspritze gebrauchst, und du in jedem Fall gleich im Anschluss an die Spritze von Gegenanzeigen und Beschwerden heimgesucht wirst, dann schließt du daraus, dass dein Körper auf das Penizillin allergisch reagiert. In all diesen Fällen wendest du jedoch im Grunde keine andere Methodik an als die Methodik der Vorgehensweise des experimentellen statistischen Beweises, der auf der Auswertung der Möglichkeiten basiert.

Der Naturwissenschaftler zum Beispiel der bei seinen Forschungen bestimmte Merkmale, z.B. bestimmte Gemeinsamkeiten der Planeten im Sonnensystem entdeckt, erkennt anhand dieser, dass diese Planeten des Sonnensystems in ihrem Ursprung Teile der Sonne gewesen sind und sich von ihr getrennt haben. Als die Naturwissenschaftler die Existenz des ungesehenen Planeten Neptun, als einen Himmelskörper dieses Sonnensystems, feststellten, schlussfolgert sie dessen Sein, anhand der Umlaufbahnen der übrigen bekannten Planeten des Sonnensystems, noch bevor Neptun optisch, bzw. sinnlich entdeckt wurde. Und ebenso gelang es, die Existenz des Elektrons anhand bestimmter Phänomene nachzuweisen noch bevor man das Sein und die Beschaffenheit dieses Teilchens, durch das erst später erfundene Elektronenteleskop, erkennen konnte. Der Naturwissenschaftler wendet bei all diesen Entdeckungen und ähnlichen in Wirklichkeit keine andere Methode des Nachweises an, als den statistisch experimentellen Beweis, der auf der Kalkulierung sämtlicher Möglichkeiten beruht.

Und diese Methode ist es, die wir im Folgenden dafür anwenden werden, die Existenz des erhabenen und weisen Schöpfers zu beweisen. Und das ist es was uns, so Gott will, während der Zurschaustellung dieses Beweises mit aller Deutlichkeit klar werden soll.

Die Definition des Beweises und seiner Schritte:

Die Methode des induktiven Beweises, der die Kalkulation der Möglichkeiten bedeutet, lässt sich, wenn wir ihn in einer ganz einfachen und schlichten Form darstellen wollen, so zusammenfassen:

I. Im Bereich der sinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten begegnen wir zahlreichen Phänomenen.

II. Im Anschluss an die Wahrnehmung und Ansammlung dieser Phänomene gehen wir dazu über diese zu erklären. Bei dieser Erklärung aber, geht es uns darum eine treffende Hypothese aufzustellen, die alle diese Phänomene erklärt und rechtfertigt. Unter einer treffenden, oder zutreffenden Hypothese für alle diese Phänomene verstehen wir, dass diese - gesetzt den Fall die von uns aufgestellte Hypothese trifft tatsächlich zu - allen diesen Erscheinungen und Dingen zugrunde liegt oder mit dem Dasein aller dieser Phänomene, die tatsächlich existieren, im Einklang steht.

III. Wir bemerken nun, dass sollte die Hypothese in Wahrheit nicht richtig und zutreffend sein, die Möglichkeit, dass alle diese Erscheinungen zusammen existierten, äußerst schwach ist. Das heißt, vorausgesetzt die Hypothese stimmt nicht, dann ist das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit vom Daseins aller Phänomene zusammen, oder dem Nichtsein eines davon, entgegen der ihres Nichtseins, äußerst gering und schwach. Etwa wie im Verhältnis 1: 10, 1: 100, 1: 1.000 oder 1: 10.000 ... etc. pp.

IV. Wir schließen nun daraus, dass die Hypothese zutreffend und richtig ist. Unser Beweis für ihre Richtigkeit stellen dabei das Dasein jener, im ersten Schritt wahrgenommenen, Phänomene dar.

V. Nun steht, vorausgesetzt die Hypothese ist inkorrekt, der Grad von der Feststellung jener Phänomene für die, im zweiten Schritt, unterbreiteten Hypothese, proportional umgekehrt zu dem Verhältnis der Wahrscheinlichkeit des Seins der Phänomene zusammen, entgegen dem Verhältnis ihres Nichtseins. Und umso geringer dieses Verhältnis ist, desto größer ist der Grad der Feststellung. In manch herkömmlichen Fällen reicht das schon soweit, dass ohne Zweifel eine absolute Gewissheit von der Richtigkeit der Hypothese errungen werden kann.

In Wirklichkeit gibt es sehr genaue Maßstäbe um den Erkenntniswert der Wahrscheinlichkeit zu ermessen, die auf den dem Fundament von der Wahrscheinlichkeitstheorie passieren. In den alltäglichen Normalfällen wendet der Mensch diese Maßstäbe ganz unbewusst und angeborener Maßen an, wobei er auch da mit großer Wahrscheinlichkeit fast immer richtig liegt. Darum werden wir uns hier mit dem Verlass auf die natürliche und angeborene Bewertung des Erkenntniswertes der Wahrscheinlichkeit begnügen, ohne in die Details der sehr komplizierten Fundamente, der Logik und der Mathematik, zur Bewertung des Erkenntniswertes der Wahrscheinlichkeitsrechnung vorzustoßen.

Dies sind also die Schritte die wir, für gewöhnlich, bei jeder induktiven Beweisführung anwenden, und die auf dem Fundament von der Erwägung der Möglichkeiten basiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um das alltägliche Leben handelt, oder um eine wissenschaftliche Forschung, oder aber auch um den Bereich der noch folgenden Beweisführung für den weisen Schöpfer, der erhaben und gepriesen ist.

Die Bewertung der Methode:

Nun wollen wir, wie angekündigt, diese Methode, durch ihre Anwendung und durch gewisse Beispiele bewerten. Dabei beginnen wir mit Beispielen aus dem Alltag:

Ein Beispiel aus dem Alltag des Menschen:

Wir sagten, etwas zuvor, dass du, wenn du beispielsweise auf der Post einen Brief entgegen nimmst und ihn liest, erkennst, dass er von einem Bruder ist – und nicht von einer anderen Person, die mit dir in Briefkontakt treten möchte – wobei du damit eine induktive Beweisführung anwendest, die auf der Auswertung der Wahrscheinlichkeit, d.h. auf der Auswertung der in Frage kommenden Möglichkeiten, basiert. Ganz gleich wie offensichtlich das Urteil hierbei auch sein mag, (das heißt, dass der von deinem Bruder kommt), so ist es in Wirklichkeit ein Urteil das du, durch einen induktiven Beweis, entsprechend der vorangegangen Methode, erschlossen hast.

Die Schritte der Beweisführung:

I. Hier begegnen wir einer Anzahl von Phänomenen, wie dem, dass der Brief einen Namen deines Bruders trägt, der mit dem deines Bruders übereinstimmt. Aber auch die Schrift, Form und Ausdruck, in der dieser geschrieben wurde weißen die selben Merkmale, wie die deines Bruders auf. Sogar die Dicke der Schriftzeichen, die Nachdrucke, die beim Aufdruck durch den Stift hinterlassen werden, gewisse Rechtschreibfehler oder Ausdrucksschwächen, die von deinem Bruder wohlbekannt sind, und der Inhalt, die darin zum Ausdruck kommenden Anschauungen und andere, dem Text zu entnehmende Informationen, alles weißt deutlich darauf hin, dass dieser Brief von deinem Bruder geschrieben und an dich abgeschickt wurde.

II. Hier stellt sich die entscheidende Frage: Stammt dieser Brief tatsächlich von meinem Bruder, oder kommt er von einer anderen Person mit dem selben Namen?

Hier entdeckst du, dass du im Besitz einer treffenden Hypothese bist, die alle diese Phänomene erklären und rechtfertigen kann. Nämlich die, dass dieser Brief tatsächlich von deinem Bruder stammt, womit es selbstverständlich ist, dass sie die oben erwähnten Merkmale besitzt.

III. Hier stellst du dir nun die Frage: Wenn dieser Brief aber nicht von meinem Bruder stammt, sondern von einer anderen Person, wie groß ist dann die Möglichkeit, dass in ihm alle diese Merkmale und Besonderheiten zusammenkommen können, die ich im ersten Schritt festgestellt habe?

Eine solche Möglichkeit verlangt nach einer wirklich großen Anzahl von Annahmen. Denn damit wir diese Menge von Besonderheiten und Merkmalen erreichen, müssen wir annehmen, dass eine andere Person den gleichen Namen trägt, und deinem Bruder, in der Ausführung seiner Schrift, dem Ausdruck und der Form völlig gleicht, über die selben Informationen, Ansichten und Gedanken verfügt, und außerdem die selben Fehler macht und gleiche Bildung und Angewohnheiten sowie gleiches Betragen besitzt. Eine solche Menge von Zufälligkeiten besitzt einen sehr geringen Grad an Wahrscheinlichkeit, und desto mehr diese Zufälligkeiten, die wir annehmen müssen werden, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit.

IV. Solange das Zusammenkommen dieser Phänomene in diesem Brief, unter der Annahme, dass er von einem anderen als meinem Bruder stammt, eine höchst unwahrscheinliche Sache ist, ist auf Grund ihres tatsächlichen Vorhandenseins, vorzugsweise davon auszugehen, dass er tatsächlich von meinem Bruder stammt.

V. Hier ziehst du eine Verbindung, zwischen der Entscheidung, der du den Vorzug gegeben hast, und der geringen Wahrscheinlichkeit, die du im dritten Schritt entschieden hast. Diese Verbindung bedeutet, dass der Grad jenes Vorzuges in gegenseitiger Umkehrung mit der Wahrscheinlichkeitsgeringe in Beziehung steht. Je schwächer also der Grad jener Wahrscheinlichkeit ist, desto überzeugender und wertvoller ist der getroffene Vorzug. Und wenn es umgekehrt keine Anhaltpunkte dafür gibt, dass der Brief von einem anderen als deinem Bruder kommen sollte, dann gelangst du so zu der vollständigen Überzeugung, dass er allein von deinem Bruder stammt.

Dies war ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben irgend eines Menschen.

Ein Beispiel für die Beweisführung aus der Naturwissenschaft:

An dieser Stelle wollen wir ein anderes Beispiel für die Methode verwenden. Und zwar eines aus von den Vorgehensweisen der Naturwissenschaftler bei der Beweisführung für eine wissenschaftliche Theorie und ihrer Bestätigung. Wir wollen dabei das Beispiel von der Entstehung der kreisenden Planeten benutzen, dass besagt, dass alle neun Planeten die im Sonnensystem, in elliptischer Form um die Sonne kreisen, im Ursprung von der Sonne herstammen. D.h., dass sie vor Millionen von Jahren wie lodernde Stücke aus der Sonne ausbrachen bevor sie sich abgekühlt und zu Planeten geworden sind. Dabei stimmen die Wissenschaftler dieser Theorie im Prinzip einstimmig zu, während sie sich darüber streiten, was der Grund für das Hervorbrechen dieser Stücke aus der Sonne war.

Die Schritte der Beweisführung:

Die Beweisführung für diese Theorie aber, über die sie sich im Prinzip einig sind, sieht folgendermaßen aus:

I. Hier gibt es eine große Anzahl von Phänomenen, welche die Naturwissenschaftler durch experimentelle und sinnliche Erfahrung beobachten konnten:

1.Zum Beispiel, dass die Erde sich um die Sonne bewegt, und dass diese Bewegung der Erde um die Sonne mit der Bewegung der Sonne um sich selber harmoniert, das heißt, dass jede dieser Bewegungen von Osten nach Westen verläuft.

2. Die Drehung der Erde um ihre eigene Achse passt zur Drehung der Sonne um ihre eigene Achse, das heißt sie verläuft von Osten nach Westen.

3. Die Erde dreht sich, auf einer Achse um die Sonne, die parallel zum Nullgrad der Sonne verläuft, wobei die Sonne mit einem Angelpunkt vergleichbar ist und die Erde wie ein Punkt auf dem Mühlenstein erscheint.

4. Die selben Elemente, aus denen sich die Erde zusammensetzt, sind in etwa auch auf der Sonne nachgewiesen worden.

5. Es besteht außerdem ein quantitativ gleiches Verhältnis zwischen diesen Elementen auf Sonne und Erde. So ist auf beiden Planeten der Wasserstoff das dominante Element.

6. Auch gibt es eine Harmonie zwischen der Schnelligkeit, mit der die Erde um die Sonne kreist, und der Schnelligkeit, mit der sie sich um sich selbst dreht, wie auch zwischen der Schnelligkeit, mit der sich die Sonne um ihre eigene Achse dreht.

7.Auch zwischen dem Alter der Sonne und dem der Erde existiert, den Rechnungen der Wissenschaftler gemäß, eine solche Vereinbarung.

8. Das Innere der Erde (ihr Kern) ist heiß. Was bedeutet, dass die Erde am Anfang ihrer Entstehung extrem heiß gewesen sein muss.

Soweit also einige der Phänomene, welche die Wissenschaftler im ersten Schritt ihrer Beweisführung wahrgenommen und beobachtet haben.

II. Die Wissenschaftler entdeckten, dass es eine Hypothese gibt, mit der alle diese Phänomene, in ihrer Gesamtheit, erklärbar sind. D.h., sie fanden eine Erklärung, die, sollte sie tatsächlich zutreffen und wahr sein, alle diese Erscheinungen in sich birgt. Diese Hypothese sah so aus: Die Erde ist einmal ein Teil der Sonne gewesen, und hat sich aus irgend einem Grund von ihr gelöst.

III. Hier nun stellt man fest, dass es, gesetzt den Fall die Theorie, dass die Erde, in Urzeiten aus der Sonne hervorging, ist nicht richtig, sehr abwegig ist, dass alle diese Erscheinungen, so wie sie zu beobachten sind, auch zusammenkommen, da sie somit eine Menge von Zufällen darstellten, die keinerlei Verbindung und Bedeutung trägen. Das minimiert die Wahrscheinlichkeit ihres Zusammenkommens, vorausgesetzt die Theorie ist falsch, auf ein geringstes Maß, da die Wahrscheinlichkeit dann von uns verlangt, dass wir eine wirklich große Anzahl von Annahmen hervorbringen müssten, um diese Phänomene auch alle erklären zu können. Dabei stellen wir fest, dass das Zusammenkommen all dieser Erscheinungen, gesetzt den Fall die Hypothese davon, dass die Erde ein aus der Sonne hervorgebrochener Teil ist, stimmt nicht, die Annahme einer ganzen Reihe von Zufälligkeit verlangt, was bedeutet, dass das Dasein aller dieser Erscheinungen sehr unwahrscheinlich macht. Dabei genügt die aufgestellte Theorie, von der Lösung der Erde aus der Sonne, ganz allein um alle diese Phänomene und die Beziehungen, die sie untereinander aufweisen zu erklären.

IV. Solange nun das Zusammenkommen aller beobachteten Erscheinungen, gesetzt den Fall die Hypothese aus dem zweiten Schritt trifft nicht zu, eine sehr unwahrscheinliche Sache ist, solange gilt, durch das Urteil davon, dass diese Erscheinungen ja wirklich vorhanden sind, der Erklärung davon, dass sich die Erde aus der Sonne gelöst hat, der hochgradige Vorrang.

V.Hier nun wird eine Verbindung, zwischen der Hypothese, dass sich die Erde aus der Sonne gelöst hat, und der geringen Wahrscheinlichkeit, dass das Zusammenkommen dieser Erscheinungen auf der Erde auch ohne eine Lösen der Erde aus der Sonne stattgefunden hat, hergestellt. Die Verbindung zwischen diesen beiden Schritten meint, dass je stärker die, im dritten Schritt erklärte, Unwahrscheinlichkeit ist, desto größer ist der, im vierten Schritt erklärte, Vorrang von der Richtigkeit der Hypothese.

Auf dieser Basis beweisen wir die Theorie von Erde und Sonne, und die Methode, durch welche die Naturwissenschaftler zu einer völligen Überzeugung von dieser Theorie gelangt sind.

Wie wenden wir die Methode zur Feststellung des Schöpfers an?

Nachdem wir die allgemeine Methode des induktive Beweises, der auf der Errechnung der Wahrscheinlichkeit basiert, verstanden haben, und wir diese Methode, durch ihre obigen Anwendungen bewertet haben, wollen wir sie nun auf die Beweisführung für den weisen Schöpfer anwenden. Dies geschieht durch die gleichen, zuvor erwähnten Schritte.

Die Schritte der Beweisführung:

I. Wir beobachten eine überwältigendes Ausmaß von Harmonie und Abgestimmtheit zwischen einer gewaltigen Anzahl von geordneten Phänomenen, und zwischen den Bedürfnissen des Menschen, als ein lebendiges Wesen, dem das Leben in einer Form zuteil wird, dass wenn wir nur ein Phänomen durch ein anderes ersetzen würden, dies das Ende des menschlichen Lebens auf dieser Erde und seine Ausradierung bedeuten wird. Im Folgenden wollen dafür nur einige Beispiele nennen:

1. Die Wärmequantität die der Erde von der Sonne zukommt.

2. Der quantitative Anteil von Wasserstoff (und Wasser) auf diesem Planeten.

3. Die Photosynthese der Vegetation und der umgekehrte Gasaustausch bei den Tieren und dem Menschen.

4. Der Luftanteil im Verhältnis zum Planeten (Luftdruck).

5. Die günstige Aufteilung der Gasanteile der Luft (Sauerstoff).

6. Die günstige Wirkung der schützenden Ozonschicht um die Atmosphäre.

7. Die Günstigkeit der Instinkte und natürlichen, angeborenen Anlagen bei den Lebewesen.

8. Die physischen und psychischen Abgestimmten in und unter den einzelnen Lebewesen. (Paarung, Rasse, Gemeinschaft, Individualität, Ähnlichkeit etc. pp.)

„Und wenn ihr die Gnaden Gottes aufzählen wolltet, ihr konntet sie nicht beziffern. Wahrlich Gott ist sehr verzeihend und immerbarmherzig.“

II. Wir entdecken, dass diese ständige Übereinstimmung und Abgestimmtheit, zwischen dem natürlichen Phänomen und dem Bedarf der Garantie des Lebens und seiner Ermöglichung, in Abermillionen Fällen, in jedem dieser Fälle mit einer einzigen, in Frage kommenden Hypothese zu erklären ist. Nämlich der, dass wir vom Sein eines weisen Schöpfers für dieses Universum ausgehen. Diese Hypothese birgt dabei alle diese Zufälle und Übereinkommen in sich.

III. Jetzt stellen wir uns die Frage: Was ist wenn diese Hypothese, vom Dasein eines weisen Schöpfers in Wirklichkeit nicht zutrifft, wie groß ist dann der Rahmen der Wahrscheinlichkeit, dass alle diese Übereinkünfte, zwischen den Naturphänomenen und dem Bedarf der Möglichkeit des Lebens, tatsächlich zusammenkommen, ohne dass es dabei eine angestrebtes Ziel gibt? Es ist sonnenklar, dass dies die Annahme einer unermesslich gewaltigen Anzahl von Zufälligkeiten bedeuten würde. Wenn aber schon die Wahrscheinlichkeit, dass der zuvor als Beispiel angeführte Brief nicht von deinem Brief, sondern von einem anderen stammt, sagen wir bei 1: 100 liegt, was glaubst du wie niedrig ist die unübersehbare Wahrscheinlichkeit, in unserem Falle vom Leben und der Schöpfung? Was ist erst deine Meinung darüber, dass diese Erde, auf der wir leben, mit allem was dieses Leben garantiert, das Werk einer ziellosen toten Materie sein soll, wobei es aber in Millionen und Abermillionen Aspekten dem ähnelt, was das Werk eines weisen Erschaffers ist?

IV. An dieser Stelle kommen wir also, ohne jeden Zweifel, zu dem Ergebnis, der im zweiten Schritt entdeckten Hypothese, den Vorrang zu geben.

V. Wir vergleichen nun zwischen diesem Vorzug und der Unwahrscheinlichkeit, auf die wir im dritten Schritt kamen. Da die Wahrscheinlichkeit, aus dem dritten Schritt aber, immer geringer wird, desto mehr die angenommenen Zufälle werden, ist es natürlich selbstverständlich, dass diese Wahrscheinlichkeit so gering wird, dass sie in ihrer Schwäche mit keinem Beispiel aus den Wissenschaften oder dem Alltag zu vergleichen ist, womit die Wahrscheinlichkeit notwendiger Weise ganz erlischt. 

Der Schluss des induktiven Beweises für das Dasein Gottes, des Erhabenen:

Somit gelangen wir zu einem eindeutigen Ergebnis, dass es für das Universum einen weisen Schöpfer gibt, der durch eben die Zeichen der Harmonie und Leitung dieses Universum bewiesen ist.

„Wir werden ihnen Unsere überall auf Erden und in ihnen selbst zeigen, bis ihnen deutlich wird, dass es die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, dass dein Herr Zeuge über alle Dinge ist?!“ (Heiliger Quran 41:53)  „Siehe in der Schöpfung der Himmel und der Erde, und in Wechsel der Nacht und des Tages und in den Schiffen, welche das Meer durcheilen mit dem, was den Menschen nützt, und in dem was Gott vom Himmel an Wasser nieder sendet, womit Er die Erde nach ihrem Tode belebt, und was Er an allerlei Getier auf ihr verbreitet, und in dem Wechsel der Winde und der Wolken, die zwischen Himmel und Erde, zum Frondienst gezwungen sind, sind wahrlich Zeichen für ein Volk das versteht.“ (2:164) „So schau dich um, siehst du einen Makel!? Dann lass deinen Blick ein weiteres Mal schweifen. Jedes Mal wird dein Blick stumpf und matt zu dir zurückkehren.“ (67:3-4)

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