Islamisten und Rechtstreue in Deutschland
Die
Verleumdung bezüglich Gesetzesbruch und fehlender Rechtstreue
von “extremistischen“ Muslimen (früher hießen diese
“Fundamentalisten“) sind tief in den deutschsprachigen Medien
verankert. Die Grundzüge dieses Gedankens sind dabei recht
einfach gestrickt: Ein “extremistischer Muslim“ zieht entgegen
dem “moderaten“ oder “reformierten“ Muslim den Heiligen Qur´an
und das Vorbild seines Propheten gepaart mit der sogenannten
Scharia jedem weltlichen Gesetz vor und ist somit ein
potentieller Gesetzesbrecher, was irdische deutsche oder
europäische Gesetze anbelangt.
Vorreiter
bei der Verbreitung dieses an volksverhetzende Propaganda
grenzenden Irrgedankens sind dabei auch staatliche Stellen,
wie z.B. der Verfassungsschutz. So steht in einer Broschüre
(bzw. der dazugehörigen Internetseite) des Verfassungsschutzes
vom 12.12.2001 mit dem Titel Verfassungsschutz gegen
Ausländerextremismus im Kapitel “Islamischer Extremismus: Die
größte Gefahr von morgen?“:
„Etwa ein
Fünftel der Menschheit bekennen sich zum Islam. Die Zahl der
Muslime in Deutschland erreicht inzwischen nahezu 3 Millionen.
Selbstverständlich genießen sie, wie Anhänger anderer
Religionen auch, den Grundrechtsschutz der Religionsfreiheit.
Dieser deckt aber nicht missbräuchliche Erscheinungsformen des
Islam. Zunehmend gewinnen islamische Extremisten an Bedeutung.
Sie erheben den Islam ihrer Interpretation zu einer
politischen Ideologie, die jedes staatliche Handeln dem
islamischen Gesetz, der Scharia, unterwirft und die Einführung
eines Gottesstaates anstrebt. Der damit verbundene
Absolutheitsanspruch rechtfertigt in den Augen dieser
Extremisten, die sich zum Teil selbst als Islamisten
bezeichnen, den Kampf gegen “Ungläubige“, der mit
gewalttätigen Mitteln, Terrorismus eingeschlossen, geführt
wird.
Der Zweck
heiligt die Mittel...
Prominentester Vertreter dieser Ideologie wurde der inzwischen
verstorbene iranische schiitische Geistliche Ajatollah
Chomeini (Chomeini), der den Iran 1978/79 im Rahmen der
“Islamischen Revolution“ in ein theokratisches System
umwandelte ...
Die
libanesische “Hizb Allah“ (Partei Gottes) und die
palästinensische “Islamische Widerstandsbewegung“ (Hamas) sind
erklärte Gegner des israelisch-palästinensischen
Friedensprozesses. Der militärische Arm der Hizb Allah liefert
sich seit Jahren Kämpfe mit israelischen Sicherheitskräften,
die Hamas verübte zahlreiche Anschläge in Israel. Beide
Organisationen verfügen auch im Bundesgebiet über Anhänger ...“
Mit
solchen oder ähnlichen propagandistisch verängstigenden Texten
wird ein Feindbild geschürt, das im krassen Gegensatz zur
Realität auch im eigenen Land steht. Zum einen hat es bis auf
jene Kofferbomber, die Gott sei Dank nicht erfolgreich waren
und die Sauerlandgruppe – die, Gott sei Dank, ebenfalls
frühzeitig erwischt worden sind – bis heute keinen einzigen
bekannt gewordenen Fall einer terroristischen Aktion deutscher
oder in Deutschland ansässiger Muslime in Deutschland gegeben,
und zum anderen gibt die obige verkürzte Darstellung bezüglich
angeblichem Widerspruch zwischen Scharia und weltlichem
Rechtssystem (z.B. Deutschlands) nur einen Auszug der Fakten
wieder und verheimlicht einen wesentlichen Aspekt.
Imam
Chomeini, der im obigen Text als “prominentester Vertreter“
dieser Ideologie bezeichnet wurde, ist einmal von einem
Studenten, der in Deutschland lebte, sinngemäß befragt worden:
„Darf ein Muslim, der in Deutschland einen Brief mit einer
deutschen Briefmarke erhält, die nicht abgestempelt wurde,
diese vom Brief abnehmen und ein zweites Mal nutzen?“
Die
Beobachter der Szene schildern Imam Chomeinis Reaktion wie
folgt: Imam Chomeini runzelte scheinbar wütend die Stirn und
entgegnete mit großer Ernsthaftigkeit und Entschiedenheit,
dass ein Muslim keinen Diebstahl begeht!
Wohlgemerkt, es ging nur um eine kleine Briefmarke und die
Gefahr der Aufdeckung dieses Schwindels ist gleich Null! Aber
dennoch, ein gläubiger praktizierenden Muslim, der Gottes
Gebote einhalten möchte, tut so etwas eben nicht, da er sich
immer im Angesicht Gottes wähnt! Oder anders ausgedrückt, er
tut nicht einmal so etwas! Der Nachfolger von Imam Chomeini,
das heutige Oberhaupt der Islamischen Revolution im Iran Imam
Chamene´i, hat dieses Verhalten in einem nichtmuslimischen
Staat in Form einer Fatwa publiziert und klipp und klar,
eindeutig und unmissverständlich darauf hingewiesen, dass ein
Muslim, der in einem nichtmuslimischen Land lebt, die Gesetze
des Landes einzuhalten hat:
Man ist in
jedem Fall verpflichtet, die Vorschriften des Systems der
Gesellschaft zu berücksichtigen, selbst wenn diese von einem
nicht-islamischen Staat sind, und das Annehmen von Lohn für
eine erlaubte Tätigkeit ist zulässig.
Der
sogenannte “extremistische“ Muslim ist also aus muslimischer
Sicht betrachtet ein absolut gesetzestreuer Bürger des Landes,
der – falls er seinen Glauben ernsthaft praktiziert –
mindestens genauso gesetzestreu ist wie die nichtmuslimischen
Bürger des Landes. Seine Religion verpflichtet ihn dazu. Man
wird praktizierende Muslime kaum im Drogenmilieu oder anderen
verworfenen kriminellen Milieus, wie z.B. dem sogenannten
Rotlichtmilieu auffinden. Es kann davon ausgegangen werden,
dass ein ernsthaft praktizierender Muslim bei einem Diebstahl,
einem Attentat, einer Vergewaltigung u.a. nicht beteiligt sein
wird. Ohnehin kann man so einen Muslim niemals nachts in
Gaststätten oder Ähnlichem antreffen, und in die zahllosen
Alkoholdelikte ist er auch nicht verstrickt. Und nicht zuletzt
gibt es auch von Seiten der anti-islamischen Propagandisten
keinen einzigen Beleg oder Anhaltspunkt dafür, dass
irgendwelche Muslime in Deutschland einen islamischen Staat
errichten wollten und noch dazu mit unlauteren Mitteln.
Praktizierende Muslime sind so gesehen tatsächlich
“Extremisten“. Denn sie müssen das Gesetz viel “extremer“
befolgen als jeder Nichtmuslim. Der Beweggrund dafür ist ihr
Glaube und ihre Religion. Ist das so schlimm? Ist es
gefährlich, dass ein Muslim nicht aus der sogenannten
freiheitlich-westlichen Gesinnung heraus rechtstreu ist,
sondern “nur“ aufgrund seiner Religion? Sicher ist jeder
einzelne praktizierende Muslim kein Engel, sondern ein Mensch
mit seinen Stärken, Schwächen und auch Fehlern, aber sein
ernsthaft praktizierter Glaube führt sicherlich dazu, dass er
in oben aufgezählten Delikten erheblich seltener aufzufinden
bzw. beteiligt ist.
Aus der
Sicht vieler Muslime jedenfalls, die sowohl die einseitige an
Volksverhetzung grenzenden Darstellungen in den Medien lesen
und auf der anderen Seite den Islam kennen, ist diese “Angst“
der Sicherheitsbehörden völlig absurd und zudem irreführend.
Aber möglicherweise ist es dieser Irreführung zu verdanken,
dass letztendlich bis heute die brutalen und
menschenverachtenden Hintermänner der Attentate vom 11.
September nicht wirklich enttarnt wurden. Man suchte eben an
der völlig falschen Stelle mit Hunden in Moscheen,
übertriebenem Aktionismus und völlig überzogenen
Durchsuchungen!
Bezeichnend ist hierbei auch die Erwähnung von Hizbullah und
Hamas in einem solchen Zusammenhang. Bei beiden Organisationen
handelt es sich um an Wohltätigkeitsorganisationen und
karitative Verbände verbundene Befreiungsorganisationen, die
aufgrund der absolut völkerrechtswidrigen und mit zahllosen
Kriegsverbrechen gekoppelten Besatzung Israels überhaupt erst
entstanden sind und ausschließlich gegen den Besatzer gekämpft
haben. Die Methoden, die sie angewandt haben, waren die
Methoden völlig unterlegener und verzweifelter Unterdrückter
gegen den scheinbar übermächtigen Besatzer.
Die Hamas
wurde im Spätsommer 2003 aufgrund der verübten Anschläge gegen
Israelis von Europa auf die Liste der Terrororganisation
gesetzt. Uri Avnery beschrieb bereits ein Jahr zuvor in einem
sehr ausführlichen Beitrag die Gründe für die Anschläge sehr
anschaulich von dem hier nur kurze Auszüge wiedergegeben
werden: „Den Grund dafür könnte man in einem Wort
zusammenfassen: Wut. Eine schreckliche Wut, die die Seele
eines Menschen so sehr erfüllt, daß kein Platz mehr für etwas
anderes bleibt. ... Ein normaler Israeli, der niemals in den
palästinensischen Gebieten war, kann sich die Gründe der Wut
überhaupt nicht vorstellen. Unsere Medien ignorieren total,
was dort geschieht oder beschreiben dies nur in
abgeschwächter, dosierter Form. Der durchschnittliche Israeli
weiß irgendwie, daß die Palästinenser leiden (natürlich ist es
ihre eigene Schuld), aber er hat keine Ahnung, was dort
wirklich geschieht. Irgendwie betrifft ihn das nicht. Häuser
werden zerstört. Ein Kaufmann, ein Anwalt, ein gewöhnlicher
Handwerker, der in seiner Gemeinde respektiert wird, wird über
Nacht ein Obdachloser, er und seine Kinder und seine Enkel.
Jeder ein potentieller Attentäter. Fruchtbäume werden zu
Tausenden ausgerissen. Für den Offizier sind es nur Bäume,
Hindernisse. Für den Besitzer ist es das Herzblut, das Erbe
seiner Vorfahren, jahrelange, schwere Arbeit, der
Lebensunterhalt der Familie. Jeder ein potentieller
Selbstmordattentäter. Auf einem Hügel zwischen den Dörfern hat
eine Bande von Siedlern einen sogenannten Außenposten
errichtet. Die Armee erscheint und verteidigt sie. Wenn die
Dorfbewohner kommen, um ihr Land zu bearbeiten, werden sie
beschossen. Es wird ihnen verboten, innerhalb eines ein bis
zwei Kilometer breiten Streifens auf ihrem Land zu arbeiten,
damit die Sicherheit des Außenpostens nicht gefährdet wird.
Mit Wehmut sehen die Bauern von Ferne, wie die Früchte an
ihren Bäumen verfaulen, wie auf ihren Feldern Disteln und
Dornen hochwachsen, während ihre Kinder nichts zu essen haben.
Jeder ein potentieller Selbstmordattentäter. Leute werden
getötet. Ihre zerrissenen Körper liegen auf der Straße - für
jeden sichtbar. Einige von ihnen sind »Märtyrer«, die sich ihr
Schicksal gewählt haben. Aber viele andere - Männer, Frauen
und Kinder - werden auf Grund eines »Fehlers«, »versehentlich«
getötet oder weil »sie zu fliehen versuchten« oder weil sie
»in die Schußlinie« gerieten. Es gibt dafür hundert und ein
Vorwände für die professionellen Sprecher. Die IDF
entschuldigt sich nicht, Offiziere und Soldaten werden niemals
für schuldig erklärt. »Im Krieg läuft es nun mal so!« Aber
jeder der Getöteten hat Eltern, Geschwister, Cousins. Jeder
ein potentieller Selbstmordattentäter. Außer all dem leben die
Familien am Rande einer Hungersnot, und Kinder leiden an
schwerer Unterernährung. Die Väter, die ihren Kindern nichts
zu essen geben können, sind verzweifelt. Jeder von ihnen ein
potentieller Selbstmordattentäter. Hunderttausende werden
wochen-, ja monatelang unter Ausgangssperre festgehalten, acht
Personen zusammengepfercht in ein, zwei Räumen. Eine Hölle,
wie man sie sich schwer vorstellen kann. Währenddessen
amüsieren sich die Siedler auf der Straße und werden von den
Soldaten noch beschützt. Ein Teufelskreis: Die Attentäter von
gestern verursachen die Ausgangssperre, die Ausgangssperre
schafft die Attentäter von morgen. Dazu kommt die totale
Demütigung, die jeder einzelne Palästinenser ohne Unterschied
des Alters, des Geschlechtes, der sozialen Schicht in jedem
Augenblick seines Lebens erfährt. Das ist keine abstrakte
Demütigung, sondern eine sehr konkrete. Auf Tod und Leben von
den Launen eines achtzehnjährigen Soldaten auf der Straße oder
an den unzähligen Kontrollpunkten abhängig sein, an
Straßensperren, die ein Palästinenser passieren muss, egal,
wohin er will, während Banden von Siedlern unkontrolliert
vorbeifahren oder palästinensische Dörfer »besuchen«, Besitz
beschädigen, die Oliven der Dörfler ernten oder deren Bäume in
Brand setzen dürfen. Ein Israeli, der dies nicht gesehen hat,
kann sich solch ein Leben nicht vorstellen, eine Situation, in
der »jeder Bastard ein König« und »der Sklave Herr geworden
ist«, eine Situation bestenfalls voller Flüche und Stöße, in
vielen Fällen aber Drohungen mit Waffen, zuweilen mit
tatsächlichem Schießen. Damit sind noch nicht die Kranken auf
dem Weg zur Dialyse erwähnt, die hochschwangeren Frauen auf
dem Weg zum Krankenhaus, die Studenten und Schüler, die ihren
Unterricht, die Kinder, die ihre Schule nicht erreichen
können. Die Jungen, die ihren verehrten Großvater von einem
Jungen in Uniform mit Rotznase öffentlich gedemütigt sehen.
Jeder ein potentieller Selbstmordattentäter. Ein normaler
Israeli kann sich all dies nicht vorstellen. Schließlich sind
die Soldaten doch nette Jungs, unsere Söhne, gestern waren sie
doch noch Schüler. Aber wenn man diese netten Jungs in
Uniformen steckt, durch die Militärmaschine zieht und in die
Situation der Besatzung bringt, dann geschieht etwas mit
ihnen. ... All dies rechtfertigt das Töten von Kindern in den
Armen ihrer Mütter nicht. Aber es hilft zu begreifen, warum
dies geschieht, und warum dies so weitergehen wird, solange
die Besatzung besteht. (junge welt 18.11.2002)
Man
darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die Hamas
vom palästinensischen Volk im Gaza gewählt wurde. Auch wenn
das Ergebnis der Wahlen der Westlichen Welt nicht gefiel.
Bei der
Hizbullah ist die Situation noch eindeutiger. Die Hizbullah
ist eine demokratisch legitimierte und vom Volk getragene
Partei im libanesischen Parlament. Allein die Sympathie für
eine auch gemäß dem Völkerrecht Befreiungsbewegung bzw.
demokratisch gewählte Partei eines anderen Landes ist für den
Verfassungsschutz Grund genug, diese Menschen zu beobachten
und in ihrem Bericht zu erwähnen. Dieses empfinden Muslime als
einseitige und eindeutige Parteinahme für die zionistischen
Völkerrechtsverbrechen und schotten sich zumeist nur aus
diesem Grund gegenüber derartigen Behörden ab, da sie darin
eine extreme – selbst den eigenen Gesetzen widersprechende –
Haltung erkennen. Denn einerseits ist die Sympathie zu einer
Organisation, die aufgrund fremder Okkupation zur Befreiung
des eigenen Landes gegründet wurde, auch nach dem deutschen
Gesetz absolut legitim, und es ist wirklich mehr als absurd
anzunehmen, dass diese Sympathie verfassungsgefährdende Züge
haben könnte, und andererseits ist jegliche Unterstützung von
Völkerrechtsverbrechen und Aufruf dazu normalerweise strafbar;
eine solche Unterstützung zionistischer Besatzung sehen aber
Muslime in fast allen Bereichen der deutschen Politik und
deren Hofberichterstattung.
Im
September 2003 wurde die Hamas – wie oben dargelegt – bei
einem EU-Treffen der Außenminister dann in die
Terroristenliste Europas mit aufgenommen. Wenige Stunden
danach verübte Israel einen verheerenden Raketenanschlag auf
den greisen und gelähmten Gründer der Hamas, Scheich Yasin,
bei dem Zivilisten ermordet wurden. Anfang 2009 führte Israel
einen Krieg gegen den Gaza-Streifen und ermordete weit über
1000 Zivilisten nachdem sie das Gleiche bereits zwei Jahre
zuvor im Südlibanon getan hatte. Die Bundesregierung
unterstützte faktisch verbal jene Massaker. Dies wird
sicherlich in der ganzen frei denkenden Welt als die erste
grauenvolle aktive Unterstützung von Massakern einer Deutschen
Regierung seit dem zweiten Weltkrieg im Gedächtnis bleiben.
Deutschlands Ansehen in der Welt hat durch diese
Unmenschlichkeit einen dramatischen Schaden genommen.
Anscheinend leitet nicht Recht und Gesetz, sondern Machtgier
inzwischen die deutsche Politik. Die langfristigen
wirtschaftlichen und politischen Folgen sind noch gar nicht
absehbar. Aber es ist klar, dass derartige Massaker Israels
mit Unterstützung ihrer Helferhelfer die Welt aber
insbesondere die unschuldigen Kinder im Gaza ihr Leben lang
nicht vergessen werden.
Die Folgen
der oben geschilderten Konstellation für das Leben in
Deutschland sind für ein konstruktives Miteinander äußerst
komplizierend. Denn während dem nichtmuslimischen Bundesbürger
die angeblich muslimische Gefahr suggeriert wird, haben
hingegen Muslime das Gefühl, ohne jegliches Vergehen verfolgt
zu werden, von Leuten, die gleichzeitig die eigentlichen
Verbrecher der Zeit verbal unterstützen, und teilweise nicht
nur verbal. Dagegen wären sicherlich viele Muslime und deren
Organisationen zu einer noch größeren und vollständigen
Transparenz ihrer Arbeiten und Aktivitäten bereit, wenn nicht
aus Sicht der Muslime die Mauer der uneingeschränkten
Zionismusunterstützung den deutschen Sicherheitsbehörden
anhaften würde. Denn die allermeisten muslimischen
Organisationen in Deutschland verstehen sich zunehmend als
“deutsche“ Organisationen, selbst wenn die Eltern der Gründer
ausländischer Herkunft sind. Dieses kann man u.a. an der
zunehmenden deutschsprachigen Ausrichtung der Organisationen
erkennen. Anfang 2009 fand sogar die erste überregionale
Erinnerungsveranstaltung an Imam Husains Martyrium in
deutscher Sprache mit mehr als 500 Teilnehmern in Bochum
statt, und zwar in deutscher Sprache! Die Übersetzer der
Geheimdienste könnten bald arbeitslos werden.
Dass
die Bundesregierung mit ihrer extrem einseitig
pro-zionistischen Haltung auch den Interessen der eigenen
Bevölkerung und sogar den Interessen vieler Juden schadet,
konnte sie zum ersten mal deutlich 2009 feststellen, als die
gesamte Welt das Massaker an Zivilisten im Gaza-Streifen
anprangerte. Sehr deutlich vertrat die anerkannte
Menschenrechtsanwältin, Trägerin des alternativen Nobelpreises
und Ehrenbürgerin Nazareths namens Felicia Langer u.a. in
einem Interview im Muslim-Markt die alternative jüdische
Position, die in den öffentlich-rechtlichen Medien völlig
unterdrückt wurde! Aber nicht nur die Stimme von
antizionistischen Juden wird der deutschen Öffentlichkeit
vorenthalten. Auch die Stimme von antizionistischen berühmten
christlichen Politikern wird unterdrückt