Die neue Zukunft mit Enzyklopädie
Ich
hatte bereits einige Jahre zuvor ein kleines Unternehmen
aufgebaut, das zumindest mich und meine Familie ernähren
konnte. Allerdings war die Arbeit im Büro auch damit
verbunden, dass ich fast immer alleine war, außer Kundschaft
kam zu Besuch. Jetzt freute ich mich darauf, dass auch mein
Bruder mit einsteigen würde. Wir wussten zwar zunächst beide
nicht, womit er seinen Lebensunterhalt verdienen sollte, aber
zahlreiche durch Gottes Gnade “eingefädelte“ Umstände kamen
uns dabei zur Hilfe.
Die ganze
Affäre seines Universitätsabschiedes wurde nicht nur in den
deutschen Medien heiß gekocht. Auch im Iran wurde fast täglich
darüber berichtet, nur mit dem Unterschied, dass mein Bruder
dort ein Medienstar wurde, der sich für den Islam aufopferte.
Er war zeitweilig so berühmt, dass man ihn bei einer späteren
Iranreise auf der Straße daraufhin ansprach.
In den
letzten Jahren seines beruflichen Engagements an der
Universität Bremen hatte er das mit Abstand größte Lexikon im
Bereich für Wasser- und Abwassertechnik aufgebaut.
Gleichzeitig war er bekannt für sein profundes islamisches
Wissen. Seine Medienpräsenz im iranischen Fernsehen führte u.a.
den damaligen Kulturrat der Islamischen Republik Iran zu der
Anfrage, ob mein Bruder nicht seine berufliche Erfahrung mit
seinem islamischen Wissen kombinieren wolle. Innerhalb
kürzester Zeit war ein ausführlicher Förderantrag zum Aufbau
einer “Enzyklopädie des Islam“ geschrieben, und die
tatsächlich noch freie Domain www.eslam.de reserviert. Nach
nur wenigen Monaten kam der Förderbescheid, der wie ein Wunder
wirkte. Ein ganzes Jahr lang sollte die “Enzyklopädie des
Islam“ gefördert werden. Damit war Zeit gewonnen, um auch
weitere Einnahmemöglichkeiten aufzubauen.
Gleichzeitig trat der Oberingenieur im Abwasserbereich der TU
Hamburg-Harburg an meinen Bruder heran. Über die Medien hatte
er von seinem “Abgang“ gehört und wollte ihn für ein Projekt
gewinnen, dass über Internet technische Lehre im Bereich
Wasser und Abwasser an Mittelmeeranrainerstaaten vermittelte.
Den Hard- und Software Bereich sollte eine Firma übernehmen,
dessen Geschäftführer das Vorläuferbuch zu diesem Buch gelesen
hatte und schon deshalb Sympathie zu uns empfand.
Augeschrieben wurde das Projekt von “Invent“, ausgerechnet der
Nachfolgeorganisation der CDG, für die wir schon “Kriege“
geschlichtet hatten. Und tatsächlich gewann der Verbund mit
meinem Bruder und ein weiteres Polster für den Neuaufbau war
gegeben. So war der Ausstieg aus der Abwassertechnik auch
nicht zu abrupt!
Die
Enzyklopädie des Islam ist inzwischen weltweit wohl das
umfangreichste in seinem Bereich. In der Zeit wurde
gleichzeitig ein Verlag aufgebaut, die Halal-Zertifizierung in
die Firma eingegliedert und Islam-Beratung auch in Form von
Seminaren angeboten. Nach und nach entwickelte sich das
Geschäft – Gott sei Dank – so erfolgreich, dass zumindest auch
eine zweite Familie davon leben konnte, selbst wenn sich das
Gehalt meines Bruders gegenüber dem früheren
Universitätsgehalt drastisch reduziert hat. Während er zu
seinen Universitätszeiten seine islamischen Aktivitäten auf
die “Freizeit“ reduzieren musste, konnte er jetzt sozusagen
“professionell“ und ganztags für seine Ideale einstehen. Ich
bin mir sicher, dass all jene, die ihn zuvor “abgesägt“ haben,
heute die Zeit gerne zurück drehen würden, wenn sie könnten.