Teil III - BEHANDLUNG SOZIALER PROBLEME IM ISLAM
Islam und Alkohol
Der Islam ist ein Glaube, der
die Vernunft und das Gewissen anspricht. Da der Alkohol der
Vernunft schadet und das Auffassungsvermögen eines Menschen,
sein Empfinden für Moral, sein Denkvermögen und seine
geistliche Empfänglichkeit herabsetzt, ist jedem Muslim der
geringste Tropfen davon streng untersagt.
Es ist tragisch, wenn man an
den Verbrauch von Millionen Litern alkoholischer Getränke
denkt. Das einzige Ergebnis ist, das sie der Welt einen Teil
der reifen Menschlichkeit, welche den Menschen vom Tier
unterscheidet, wieder wegnehmen. Sie können die Menschheit
daran hindern, das sie die reine und willkommene Bestimmung
erreicht, vollkommen zu sein, wie es Gottes Plan war.
Der Islam erschien in einer
Gesellschaft, in der Alkohol allgemein verbreitet war - und
verbot nicht nur die schmutzige Gewohnheit, sondern konnte
sie auch ausrotten, samt dem Unwissen und der Sittenlosigkeit,
dem Eigennutz, der Gewalt und dem daraus folgenden Elend,
dessen Ursache er war. Diese ganze segensvolle Wohltat wurde
für die Menschheit von einem einzigen inspirierten Mann in
Gang gesetzt, einem Gottesmann, welcher Kraft seines starken
Glaubens gegen die Tyrannei der Trunksucht aufstand und die
Menschen aufrief, sich von der Versklavung unter gemeinen
Getränken zu befreien; stattdessen stellte er sie auf die
königliche Straße zum Leben.
Er zeigte, das Trunkenheit
eine Sünde ist, wies ihre schädliche Natur und zerstörerische
Gewalt nach und erließ sein Verbot im Lichte eines Appells an
den gesunden Menschenverstand und an das Gewissen. In der Sure
„Der gedeckte Tisch“ (Maida V Vers 9) wurde ihm sinngemäß
offenbart: „Berauschende Getränke. . . erregen Feindschaft
und Hass unter euch und hindern euch, Gottes zu gedenken und
Seine Gebote und Vorschriften zu erfühlen; ihnen verfallen zu
sein, bedeutet, euch von den einzigen Straße zum Glück
abbringen zu lassen und führt zu Gräuel und Exzessen.“
Eine Gruppe, die eifrig am
Bechern war, als dieser Passus offenbart und ausgesprochen
wurde, ging unten seinem Einfluss prompt auf die Straße,
zertrümmerte die Gefäße, welche die berauschenden Getränke
enthielten und schüttete den Inhalt aus. Uns bin Malek
berichtete: „Als dieser Vers offenbart wurde, hielten wir
gerade eine Trinkgesellschaft im Hause Abu Talahes ab; da
erreichte uns die Stimme des Propheten: ,O Muslime! Nehmt zur
Kenntnis, das berauschende Getränke verboten und Sünde sind
und auf die Straße geschüttet gehören!’ Abu Talahe bat mich,
alle berauschenden Getränke aus dem Hause zu entfernen und für
ihn auszuleeren, was ich auch tat. Auf der Straße zerbrachen
einige Flaschen, andere wurden gespült und gereinigt. So viel
wurde an dem einen Tag in den Straßen von Medina
ausgeschüttet, das noch lange danach, immer wenn es regnete,
Farbe und Geruch des Weins vom Boden aufstiegen.“
Das Verbot wurde schnell in
allen Ländern unter islamischer Herrschaft befolgt; eine Flut
von moralischer Kraft und Streben nach höheren geistigen,
sozialen und gewerblichen Zielen folgte rasch.
Bis zum heutigen Tag kann man
Muslime in jedem Winkel der Erde finden, welche eifersüchtig
ihre Lippen und ihr Leben von der Befleckung durch den Alkohol
bewahrt haben. Für viele fürwahr hat der bloße Gedanke, das
Zeug zu berühren, sich niemals Eingang in ihre Gedanken
verschafft. So tief hat sich diese gesündere Gewohnheit
eingebürgert.
Einer der Mängel menschlicher
Gesetze besteht nun darin, das die launenhafte
Veränderlichkeit der menschlichen Natur ihnen zu schaffen
macht. Als z.B. Amerika die Prohibition einführte und sie mit
polizeilichen Mitteln durchzusetzen versuchte, war das
Ergebnis das Gegenteil des gewünschten: Alkoholschmuggel,
Schleichhandel und ungesetzlicher Alkoholkonsum lockerten den
Respekt nicht nur vor diesem Gesetz, sondern von allen,
während soziales Verhalten und Moral mit
Lawinengeschwindigkeit abwärts glitten. Der Islam allerdings
war erfolgreich bei der Durchsetzung des Alkoholverbots, weil
es mit der Kraft eines göttlichen Befehls kam, einer von Gott
inspirierten Vorschrift, die den Menschen im Licht der
Vernunft und des gesunden Menschenverstandes verdeutlicht
wurde.
Es stimmt, das in Amerika
wohlgesonnene Menschen ein Jahrzehnt lang eine umfassende
Propaganda in den Bundesstaaten gegen alkoholische Getränke
unternommen hatten, unter Einsatz von Büchern, Filmen und
Reden, wobei sie versuchten, die Schäden für Geist, Körper,
Moral und die Finanzen des einzelnen und der Nation, die der
Alkohol verursacht, begreiflich zu machen. Die Schwierigkeit
war die, das die Anstrengungen der Amerikaner nur im
menschlichen Idealismus einer Mehrheit gründeten, welche 1918
die 18. (Prohibitions-)Ergänzung zur U.S.-Verfassung
durchsetzte. Diese Idealisten hatten 14 Jahre nach dieser
tragischen Erfahrung ein qualvolles Umdenken durchzumachen:
1933 sahen sie sich gezwungen, die Prohibition zu widerrufen.
Ihre Erfahrung bestätigte die
alte Regel, das ein Gesetz, welches das moralische Niveau der
Regierten überfordert, eine menschliche Reaktion provoziert,
welche nicht nur das betreffende Gesetz in Misskredit bringt,
sondern alle Gesetzgebung überhaupt, so das ein widerlicher
Mob skrupelloser Gangster Auftrieb erhält, um den unerlaubten
Wünschen Vorschub zu leisten, welche keine Gesetzgebung
ausrotten kann. Dieser Mob führt Kämpfe unter sich aus, um die
riesigen Gewinne einzuheimsen, welche schwarz gebrannter oder
geschmuggelter Alkohol und der ganze Schleichhandel
einbringt, der den Gegenstand nicht bewältigten Verlangens
herbeischafft.
Wie anders ist es, wenn der
Islam auf grundlegenden, unveränderlichen, gottgegebenen
Prinzipien führt, die dem inneren Wesen der menschlichen Natur
nach ihrer Schöpfung, ihren Gaben und ihrer Bestimmung
entsprechen, folglich solcher, nach denen jede gesunde
menschliche Gemeinschaft leben muss. Sie werden deutlich und
nüchtern ausgedrückt, entsprechend von der Vernunft begriffen
und vom gesunden Menschenverstand bestätigt. Keine Propaganda,
keine kostspielige Reklame, nur die einfache Feststellung, das
Gott durch Seinen Propheten (auf dem Frieden ruhe) eine
Anordnung getroffen hat. Nicht, um den Menschen gefallen zu
wollen; nicht, um menschlicher Schwachheit Vorschub zu
leisten, keine Augenwischerei, keine Vorsorge, dass das
Fleisch seine Lüste zu befriedigen vermag. Es ist keine Furcht
vor Strafe, sondern Liebe zu Gott, was die Muslime auf dem
schmalen und geraden Weg hält.
Keine menschliche Gesetzgebung
kann hoffen, jeden Übeltäter und Übertreter zu fassen,
geschweige denn, jeden seiner verdienten Strafe zuzuführen. Es
ist leicht, dem Auge des menschlichen Gesetzes ein
Schnippchen zu schlagen. Aber Gottes Auge ist immer
gegenwärtig. Das Gewissen des Muslims weiß das, und privat wie
in der Öffentlichkeit gehorcht es in Ehrfurcht. Der Zensor und
der Gesetzgeber sind in ihm. Die Ordnung der göttlichen
Schöpfung liegt ausgebreitet von seinen Augen, und er weiß,
dass er eine ähnliche göttliche Ordnung in seinem Privatleben
und im Leben der Gesellschaft, wovon er ein Teil ist,
widerspiegeln sollte. Die gleiche Vorsehung, von den das
Gebot kommt, gewährt auch die geistige Kraft, es in die Praxis
umzusetzen. Denn ER ist „König des Jüngsten Gerichts und
Herr beider Welten“, der jetzigen und der kommenden.
In solch göttlich inspiriertem
Gesetz findet der Mensch die Sicherheit, welche der Seefahrer
oder der Reisende in der weglosen Wüste am unbeweglichen
Polarstern findet. Ein solches Gesetz passt sich keiner Mode
oder Leidenschaft an. Es steht außerhalb und über dem
unruhigen und launischen Menschenherzen. Es ist Ausdruck
einer realistischen Einschätzung des Menschen im Lichte der
Wahrheit. Es ruft ihn auf, diese Wahrheit in seinem Leben und
Denken auszudrücken; die Wahrheit, welche die Speise der Seele
ist: ewig, unverletzbar, über alle menschlichen Launen
erhaben.
Die Zivilisation rühmt sich,
sie gewährleiste die „Freiheit“, und der Westen gründet seine
Regierungsweise auf den „Willen des Volkes“, repräsentiert in
der Regierung. Aber wen „repräsentiert“ er? Wie wir bereits
oben sagten, bedeutet eine „Mehrheit“ von 51% automatisch die
Mimachtung des Willens der 49%, die ja auch „repräsentiert“
sind. Nach dem Prinzip „Ein Mann, eine Stimme“ wird das Volk,
wenn die 51% Gangster sind, zu 100% von Gangstern
repräsentiert sein. Gibt es da noch einen Unterschied
zwischen einer tierartigen „Mehrheitsregierung“ und der
Versklavung von Minderheiten?
Nur Gehorsam gegenüber der
einzigen übergeordneten Autorität des transzendenten
göttlichen Gesetzgebers wird die Menschen dahin bringen sich
gegenseitig zu achten und das Gemeinwohl zu suchen. Die
Erziehung schafft das nicht. Ein Dieb ist schlimm; ein
gebildeter Dieb ist schlimmer; ein Dieb, der so gebildet ist,
das er alle Waffen der modernen Technologie zu handhaben weiß,
noch weit schlimmer. Ein führender Kopf in England spricht
aus, der Westen müsse in Sack und Asche Buße tun für das
verheerende Unglück, welches die Einfuhr des Alkohols bei
unmündigen und unschuldigen Rassen verursacht hat. „Der
Alkohol verwandelt kühl denkende Köpfe aus dem eisigen Norden
in starrköpfige Esel, warmherzige Menschen aus sonnigeren
Gefilden aber in wilde Dämonen“, meint er.
Voltaire schrieb: „Der
Islam nimmt seinen Glauben ernst und belegt daher Gewohnheiten
wie Glücksspiele und Alkohol mit dem Bann eines Sakrilegs; er
qualifiziert sie als bloße fleischliche Spiele ab.“ Jules
Ia Bourn schreibt: „Bevor die Araber Muslime wurden,
tranken sie bis zum Exzess, spielten, nahmen sich so viele
Frauen, wie sie wollten und gaben ihnen den Laufpass, wann
immer ihnen danach zumute war. Die Witwen waren ein Teil der
Erbschaft des Erbenden, der sie verheiratete oder verkaufte,
was ihm gerade am gewinnbringendsten erschien. Der Islam
änderte das von Grund auf.“ Professor Edward Montay fügt
hinzu: „Der Qur’an verbot die Menschenopfer, die Aussetzung
unerwünschter Töchter, den Alkohol und viele andere
entwürdigende Praktiken. Der sich daraus ergebende
Fortschritt in der Kultur ist so groß, das er dem Propheten
den Rang eines der größten Wohltäter der Menschheit verleiht.“