Geographie
Die Erzählungen aus 1001
Nacht von Sinbad dem Seefahrer und seinen Reisen nach China,
Japan und den Gewürzinseln Indonesiens erbringen genug
Beweismaterial für die hervorragende Handelsschifffahrt der
Araber und die Kenntnis der Meteorologie und Geographie,
welche ihnen zur Verfügung stand. Kein Wunder, das der Islam
sich dadurch von Marokko bis Mindanao ausbreitete.
Aber außer in die Meere
Südostasiens drangen arabische Seeleute die afrikanische
Ostküste entlang weit nach Süden vor; ferner die Flüsse
hinauf, die die Zufahrten aus dem Schwarzen Meer in das weite
innere von Russland bilden. Die Safarnamé (Logbuch) Suleimans,
eines Kapitäns von Seraf, dem Hafen am Persischen Golf, den
Dr. David Stronach vom British Institute of Persien Studies
vor nicht langer Zeit ausgrub, wurde am Ende des 9. Jh. n.
Chr. mit den Berichten über seine Reisen nach Indien und China
veröffentlicht. Es wurde ins Lateinische übersetzt, als es
einige der frühesten Kenntnisse über China aus ersten Hand
vermittelt, die je nach Europa kamen.
Der Geograph Ibn Hauqal (um
975 n. Chr.) schrieb in seinem Vorwort: „Ich habe nach
Länge und Breite die Orte dieser Erde, die dazugehörigen
Länder und Grenzen sowie den Herrschaftsbereich des Islam
beschrieben und eine sorgfältige Karte jedes Teils beigefügt,
worauf ich die Städte, die Kasbahs (Festungen), Flüsse, Seen,
Ernteerträge, landwirtschaftliche Erträge, Straßen,
Entfernungen von Ort zu Ort, Handelsgüter und alles sonstige
aus der Wissenschaft der Geographie vermerkt habe, was für
Herrscher, ihre Minister und allgemein für jedermann nützlich
sein kann.“
Abu-Reihan al-Biruni, Ibn
Batuta und Abu’l-Haussan gehören neben anderen Namen in der
Geschichte der geographischen Wissenschaft zu denen, deren
weltweite Reisen von peinlich genauen Beobachtungen und
gewissenhaften Aufzeichnungen begleitet waren und damit zu den
stolzesten Errungenschaften der Wissenschaft bis heute zählen.