150. Einer der größten Diebe
Einer der größten Diebe aus Mawerainehr, das ist: aus dem
jenseits des Oxus gelegenem, der Schlauheit seiner Diebe wegen
bekannten Lande, hatte bei Nacht in den Schatz des Königs
eingebrochen, und bereits eine Menge Gold, Silber und
Edelsteine zusammengerafft, als er im Dunkeln etwas Weißes
erblickte. Da er einen so feinen Geschmack besaß, dass er die
verschiedenen Metalle und Edelsteine durch die Zunge zu
unterscheiden im Stande war, so beleckte er auch den weißen
Kloß, und siehe da! es war ein Salzstock. Sogleich ließ er
Gold und Silber und Edelsteine liegen, aus Gewissenhaftigkeit,
weil er von des Königs Salz gekostet, und folglich sein
Tischfreund geworden war. Er würde sich eher Alles zu Schulden
haben kommen lassen, als die Verletzung der Gastfreundschaft. |