Der Quran im Islam
Entstehung des Konflikts und Notwendigkeit des Gesetzes
Der Mensch hat zwar bei der Begegnung mit
seinen Mitmenschen die Solidargemeinschaft notgedrungen
akzeptiert und auf diese Weise einen Teil seiner
Handlungsfreiheit zur Erhaltung des anderen Teils aufgegeben,
doch die bloße Errichtung einer Solidargemeinschaft löst
angesichts vorhandenen deutlichen Ungleichgewichtes der
geistigen und physischen Kräfte der Individuen keine Probleme.
Die Interessengegensätze der Mitglieder eben dieser
Gemeinschaft, die eigentlich entsteht, um Konflikte zu
vermindern oder sie gar zu lösen, führt zu neuen Konflikten.
Spätestens hier wird die Notwendigkeit
einer Reihe gemeinsamer Bestimmungen, die von allen
Mitgliedern der Gemeinschaft als selbstverständlich angesehen
und respektiert wird, deutlich, denn es müssen sogar bei einem
unbedeutenden Handel gewisse Bestimmungen von beiden Seiten
als unbestritten respektiert werden, sonst käme er nicht
zustande.
Es müssen daher Gesetze unter den
Menschen herrschen, die die Gesellschaft davor bewahren,
auseinanderzubrechen. Sie müssen die Interessen der Menschen
schützen. Und die Schöpfung, die die Rechtleitung der Arten
zur Glückseligkeit zum Ziel hat, lässt den Menschen zu einem
Gesetz gelangen, das das Glück der Gesellschaft gewährleistet.
Der erhabene Gott sagt:
„Aus einem Tropfen hat er ihn
geschaffen. Und er setzte ihm sein Maß und Ziel. Hierauf
machte er ihm den Weg leicht.“ (80:19-20)
Die Erleichterung des Lebensweges für den
Menschen, dem das Gemeinschaftsleben vorbestimmt worden ist,
heißt, ihm Gesetze und Bestimmungen zur Verfügung zu stellen.