Der Quran im Islam
Die Art und Weise der Offenbarung
Aus den Quranischen Erläuterungen geht
hervor, dass die Offenbarung der göttlichen Schrift in Form
sprachlicher Kommunikation erfolgte: Der erhabene Gott sprach
seinen Gesandten an, und er nahm mit seinem ganzen Dasein
(nicht nur mit seinem Gehör) die Worte Gottes wahr.
Der erhabene Gott sagte:
„Und es steht keinem Menschen an, dass
Gott mit ihm spricht, es sei denn durch Eingebung oder hinter
einem Vorhang, oder indem er einen Boten sendet, der ihm dann
mit seiner Erlaubnis eingibt, was er will. Er ist erhaben und
weise, und so haben wir dir Geist von unserem Logos
eingegeben. Du wusstest weder, was die Schrift noch was der
Glaube ist. Wir haben es jedoch zu einem Licht gemacht, mit
dem wir rechtleiten, wen von unseren Dienern wir wollen. Und
du führst auf einen geraden Weg.“ (42:51-52)
Der anfängliche Zweifel – wie er beim
ersten Teil des Verses aufkommt –, ob die Offenbarung
überhaupt einen Bezugspunkt habe, weicht vor der späteren
Erkenntnis im dritten Teil, wo die Offenbarung mit dem
Gesandten in Beziehung gesetzt wird. Drei verschiedene
Möglichkeiten sind in dem Vers für die Kommunikation mit Gott
erwähnt worden:
1. Der Mensch vernimmt die Worte Gottes
unmittelbar,
oder
2. er vernimmt sie hinter einem Vorhang
(aus dem Verborgenen), wie Moses sie aus einem Baum auf dem
Berg hörte,
oder
3. er hört sie von einem Engel, dem
Offenbarungsengel, der sie zu ihm trägt.
Aus dem zweiten Vers ist ersichtlich,
dass der Quran auf diesem Wege den Propheten erreicht hat.
Hier wird deutlich, dass die Eingebung des Quran in Form
sprachlicher Kommunikation erfolgte. Dazu heißt es zudem:
„Der zuverlässige Geist hat ihn herab
gebracht, dir ins Herz, damit du ein Warner seiest. Er ist in
deutlicher arabischer Sprache geoffenbart.“ (26:193-194)
Und es heißt:
„Sag: Wenn einer dem Gabriel feind ist
– und der hat doch mit Gottes Erlaubnis dir ins Herz
herabgebracht.“ (2:97)
Aus diesen Versen geht hervor, dass der
Quran oder Teile davon durch den Offenbarungsengel Gabriel,
den zuverlässigen Geist, herabgesandt wurden (dritte
Möglichkeit der Kommunikation) und dass der Prophet den Quran
von dem Offenbarungsengel mit seiner ganzen Seele, d.h. mit
seinem ganzen Dasein, erfahren hat und nicht nur durch sein
Gehör.
Und es heißt weiter im Quran:
„Er gab seinem Diener
ein, was er eingab. Sein Herz hat nicht gelogen, was er
gesehen hat. Wollt ihr denn mit ihm streiten über das, was er
sieht?“ (53:10-12)
An einer anderen Stelle wird die
Offenbarung mit dem Verlesen von Blättern gleichgesetzt:
„Ein Gesandter Gottes, der ihnen
geläuterte Blätter verliest.“ (98:2)
Zum Schluss bleibt noch zu erwähnen, dass
einiges mehr über die Offenbarung und ihre Art und Weise aus
dem Quran gefolgert werden, die im begrenzten Rahmen dieses
Buches nicht behandelt werden können.