Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 56-60
56. Und er (a.) sagte:
Reichtum
in der Fremde ist Heimat, und Armut in der Heimat ist
Fremdsein.
Erläuterung
Wer Reichtum und Besitz hat, wird Freunde und Kontakte
finden, wo immer er ist, und deswegen wird er sich in einem
fremden Land nicht fremd fühlen; aber wenn er arm ist, wird er
selbst in seiner Heimat keine Freunde haben, denn die Leute
wollen mit Armen keine Freundschaft schließen oder Beziehungen
mit ihnen aufnehmen. Deswegen ist er selbst in seiner Heimat
ein Fremder und hat weder Freunde noch Vertraute.
57. Und er (a.) sagte:
Die
Genügsamkeit ist ein Besitz, der nie schwindet.
Sayyid Radhi sagte: „Diese
Aussage wurde (auch) vom Propheten (s.) überliefert.“
Erläuterung
Genügsamkeit bedeutet, dass man mit dem zufrieden ist, was
man hat und sich nicht beklagt, wenn man weniger bekommt. Wenn
man nicht auf diese Weise zufrieden wird, wird man versuchen,
seine Gier schlimmstenfalls durch kriminelle Akte wie
Unterschlagung, Betrug und Täuschung anderer zu befriedigen,
denn Gier zwingt einen dazu, seine Wünsche durch welche Mittel
auch immer zu befriedigen. Dann öffnet die Befriedigung seines
Wunsches Tür und Tor für einen anderen Wunsch, und wenn sein
Wunsch erfüllt wurde, steigt seine Gier, und er wird sich
niemals von seinen Begierden oder Unzufriedenheit befreien
können. Diese steigende Unzufriedenheit kann nur durch
Zufriedenheit in Dankbarkeit gestoppt werden, die einen frei
macht von allen Wünschen abgesehen vom Nötigsten. Das ist
jener immerwährende Reichtum, der Zufriedenheit für alle
Zeiten gibt.
58. Und er (a.) sagte:
Der Besitz
ist die Quelle der Begierden.
59. Und er (a.) sagte:
Wer dich
warnt, ist wie jemand, der dir eine frohe Botschaft gibt.
60. Und er (a.) sagte:
Die Zunge
ist ein wildes Tier, wenn du sie freilässt, beißt sie.