Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 401-405
401. Und er (a.) sagte:
Die Nähe
zu Menschen in ihrer guten Moral ist Sicherheit vor ihren
Unglücken (Feindseligkeiten).
402. Und er (a.) sagte zu einem
Prediger, der eine Aussage gemacht hatte, die ihn als gering
entlarvte:
Du bist
mit den Flaumfedern [schakir] geflogen, und hast als
Kamelfohlen [saqb] angefangen (wie ein erwachsenes) Kamel zu
brüllen.“
Sayyid Radhi sagte: „Das Wort
“Schakir” steht hier für die ersten Federn, die einem Vogel
wachsen, bevor er stark und klug genug ist (um zu fliegen),
und “saqb“ bezeichnet ein Kamelfohlen, das nicht brüllen kann,
bevor es groß geworden ist.“
403. Und er (a.) sagte:
Wer etwas
Abwegiges begehrt, den lassen seine Mittel zu dessen
Erreichung im Stich.
404. Und er (a.) sagte auf die
Frage nach der Bedeutung der Worte „La hawla wa la quwwata
illa billah (es gibt weder Kraft noch Macht außer durch
Allah)“:
Wahrlich,
wir haben keine Herrschaft über etwas zusammen mit Allah, und
wir beherrschen nur das, worüber uns Allah die Herrschaft
übertragen hat. So wann immer Er uns die Herrschaft über etwas
übertragen hat, worüber Er die größere Herrschaft besitzt als
wir, hat Er uns (auch etwas) auferlegt, und wann immer Er uns
dies weggenommen hat, hat Er die Verpflichtung darüber von uns
genommen.
Erläuterung
Der Befehlshaber der Gläubigen meint damit, dass der Mensch
keine Herrschaft über irgend etwas besitzt, da er von Allah
zum Bevollmächtigten gemacht wurde, und dass solange des
Menschen Herrschaft andauert, die Verpflichtungen des
Religionsgesetzes ebenfalls andauern, während wenn die
menschliche Herrschaft aufgehoben wird, die damit verbundenen
Verpflichtungen ebenso aufgehoben werden, da in so einem Fall
das Auferlegen von Verpflichtungen bedeuten würde, dass eine
Verantwortung jenseits des Vermögens festgelegt werden würde,
und das kann durch ein weises und besonnenes Wesen nicht
gestattet werden. Deswegen hat Allah die Verantwortung
auferlegt, verschiedene Taten auszuführen, nachdem Er den
Körpergliedern die dafür notwendige Energie verliehen hat.
Daraus folgt, dass diese Verantwortung nur so lange andauern
wird, solange die Energie vorhanden ist, und im Gegenzug, dass
wenn die Energie verschwindet, auch die Verantwortung dafür
verschwindet. Beispielsweise findet die Verpflichtung für die
Armensteuer [zakat] nur dann Anwendung, wenn Besitz vorhanden
ist, doch wenn Allah den Besitz fortnehmen würde, würde Er
ebenso die Verpflichtung der Zahlung der Armensteuer aufheben,
da in so einem Fall dann die Auferlegung einer derartigen
Verpflichtung gegen jegliche Verständigkeit wäre.
405. Und er (a.) sagte zu Ammar
ibn Yasir, als er ihn mit Mughira ibn Schu´ba diskutieren
hörte:
Lass ihn,
Ammar, er hat von der Religion nur das genommen, was ihm in
weltlicher Hinsicht entgegenkam, und er hat es darauf
abgesehen, sich selbst in Zweifel zu stürzen, um die Zweifel
zu einem Vorwand für seine Fehler zu machen.