Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 166-170
166. Und er (a.) sagte:
Den
Menschen trifft kein Tadel wegen der Verzögerung seines
Rechtes, Tadel trifft nur den, der nimmt, was ihm nicht
zusteht.
167. Und er (a.) sagte:
Die (Selbst-)Bewunderung
verhindert die Entwicklung (des Menschen).
Erläuterung
Von jemandem, der Vollkommenheit anstrebt und glaubt, dass er
immer noch ihrer bedarf, kann erwartet werden, dass er dem
Ziel der Vollkommenheit nahe kommt, aber eine Person, die die
Illusion hegt, dass sie bereits den Höhepunkt des Fortschritts
und der Vollkommenheit erreicht hat, wird kein Bedürfnis mehr
danach verspüren, sich dafür anzustrengen, sie zu erreichen,
sondern gemäß ihrer eigenen Ansicht hat sie ja schon alle
Stadien der Vollkommenheit durchlaufen, und es gibt kein
Stadium mehr, wofür sie sich anstrengen müsste. Daher wird so
ein eitler Mensch voller Illusionen dieser Vollkommenheit
beraubt bleiben, und seine Eitelkeit wird jegliche
Möglichkeiten seines Aufstiegs zu einem Ende bringen.
168. Und er (a.) sagte:
Die
Angelegenheit (des Jenseits) ist nahe, und unsere Begleitung
(des Diesseits) ist wenig (an Zeit).
169. Und er (a.) sagte:
Der Morgen
ist schon erstrahlt für denjenigen, der zwei Augen hat.
170. Und er (a.) sagte:
Das
Unterlassen der Sünde ist leichter als (nachher) um Hilfe zu
ersuchen.
Erläuterung
Es ist nicht schwer, sich das erste Mal vor Sünden
fernzuhalten, solange man noch nicht mit ihnen vertraut
geworden ist und sie gekostet hat, weil der Mensch keine
Probleme damit hat, etwas zu tun, woran er gewöhnt ist, doch
es ist wirklich schwer, es aufzugeben. Da sich Gewohnheiten
verfestigen, wird das Gewissen schwächer, und auf dem Weg der
Reue tauchen Hindernisse auf. Das Herz zu beruhigen, in dem
man die Reue auf später aufschiebt, ist deswegen normalerweise
nutzlos. Sicherlich, wenn es schwierig ist, selbst am Anfang
von Sünden fernzubleiben, wird die Verlängerung der Periode,
in der man Sünden begeht, die Reue noch mehr erschweren.