Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 126-130
126. Und er (a.) sagte:
Ich
wundere mich über den Geizigen, der zur Armut eilt, vor der er
doch fliehen will, während er den Reichtum verpasst, den er
doch gerade anstrebt. So lebt er im Diesseits das Leben der
Armen und wird im Jenseits zur Rechenschaft gezogen wie die
Reichen. Ich wundere mich (außerdem) über den Hochmütigen, der
gestern (noch) ein Samentropfen war und morgen ein Kadaver
sein wird, und ich wundere mich über denjenigen, der an Allah
zweifelt, während er (doch) die Schöpfung Allahs sieht. Ich
wundere mich (ferner) über den, der den Tod vergisst, während
er (doch) die Toten sieht, und ich wundere mich über
denjenigen, der die zweite Entstehung (des Lebens nach dem
Tod) leugnet, während er die erste Entstehung (von Leben)
sieht, und ich wundere mich über den, der die Welt des
Vergehens bewohnt und den Ort des Verbleibens vernachlässigt.
127. Und er (a.) sagte:
Wer in den
Taten unzulänglich ist, wird von Kummer heimgesucht, und Allah
hat nichts zu tun mit jemandem, der Allah keinen Anteil an
seinem Besitz und seiner Seele zuerkennt.
128. Und er (a.) sagte:
Schützt
euch vor der Kälte an ihrem Beginn und empfangt sie (freudig)
an ihrem Ende, denn sie macht mit den Körpern das Gleiche, was
sie mit den Bäumen macht. Am Anfang zerstört sie sie, und an
ihrem Ende verleiht sie ihnen grüne Blätter.
Erläuterung
Während des Herbstes muss man sich vor der Kälte schützen,
weil sich mit dem Wechsel der Temperatur sich auch die des
Körpers ändert und Krankheiten wie Grippe, Schnupfen, Husten
usw. sich ein stellen können. Das ist deswegen, weil der
Körper sich an heiße Temperaturen gewöhnt hat, und wenn das
Wetter plötzlich kalt wird, zieht sich das Gewebe zusammen,
und trockene Kälte tritt vermehrt im Körper auf. Deswegen ist
es in dieser Jahreszeit schädlich, mit kaltem Wasser zu baden,
kurz nachdem man mit warmem Wasser gebadet hat, weil sich bei
warmem Wasser das Gewebe ausdehnt, so dass der Effekt des
kalten Wassers ungehindert auf den Körper einwirken kann, und
dadurch wird die natürliche Körperwärme beeinträchtigt. Auf
der anderen Seite gibt es aber keine Notwendigkeit, sich
während des Frühlings vor Kälte zu schützen, noch ist sie
schädlich für die Gesundheit, weil der Körper sich schon an
die Kälte gewöhnt hat. Deswegen ist die temperierte Kälte des
Frühlings für den Körper nicht unangenehm, sondern eher
abhärtend. Vielmehr steigen Wärme und Feuchtigkeit mit
abnehmender Kälte im Körper an, und infolgedessen bekommt das
Wachstum einen Antrieb, die natürliche Wärme steigt, der
Körper entwickelt Wachstum, man fühlt sich gut und der Geist
ist heiter.
Den gleichen Effekt gibt es in der Pflanzenwelt. Deswegen
verwelken im Herbst wegen Kälte und Trockenheit die Blätter,
die Kraft des Wachstums nimmt ab, die Frische der Pflanzen
schwindet und das hat eine todesähnliche Wirkung auf die
grünen Wachsflächen. Der Frühling bringt die Botschaft des
Lebens für sie. Mit dem Wehen der warmen Winde beginnen die
Knospen zu sprießen, die Pflanzen werden frisch und gesund und
die Wälder und Wiesen grün.
129. Und er (a.) sagte:
Die
Mächtigkeit des Schöpfers bei dir macht die Geschöpfe in
deinen Augen klein (im Vergleich zur Größe des Schöpfers).
130.
Und er
(a.) sagte, als er von Siffin
zurückgekehrt war und über die Gräber am Rand von Kufa
schaute:
Oh ihr
Bewohner der öden Stätten, der unbewohnten Orte und der
finsteren Gräber. Oh ihr Bewohner des Staubes, oh ihr Bewohner
der Fremde, oh Leute der Einsamkeit und oh Leute der
Verlassenheit! Ihr habt euch von uns getrennt und seid uns
vorangegangen, und wir werden euch nachfolgen und treffen. Was
(eure) Häuser angeht, so sind sie (wieder) bewohnt worden,
eure Frauen wurden (mit anderen Männern) verheiratet und
(euer) Besitz wurde aufgeteilt (unter den Erben). Das ist die
Kunde über die Umstände bei uns, was ist die Kunde über die
Umstände bei euch?
Dann wandte er sich an seine
Gefährten und sagte:
Jedoch
wenn sie die Erlaubnis zu sprechen hätten, dann würden sie
euch folgende Botschaft zukommen lassen „Die beste
Ausrüstung ist die Gottesehrfurcht“.