154. Predigt – Über die Ahl-ul-Bait
Aus der gleichen Predigt, darin
erwähnt er die Ahl-ul-Bait
Es ist
das sehende Herz, mit dem der Einsichtige auf seine Wegstrecke
schaut und deren Höhen und Tiefen erkennt. Der Rufer hat
gerufen, und der Hirte hat (seine Herde) gehütet. So antwortet
dem Rufer und folgt dem Hirten.
Sie haben sich in die Meere der
Zwietrachten hineingestürzt und unzulässige Hinzufügungen [bid´a]
angenommen anstatt die Verfahrensweisen [sunan]
(des Propheten, s.). Die Gläubigen wurden niedergedrückt, und
die Irregegangenen und Lügner ergriffen das Wort. Wir (die
Ahl-ul-Bait) sind der vertrauteste Kreis, die Gefährten (des
Propheten, s.) sowie die Schatzmeister und Tore (der
Wahrheit). Die Häuser dürfen nur durch ihre Tore betreten
werden, und wer sie anders als durch ihre Tore betritt, wird
als Dieb bezeichnet.
Aus der
gleichen Predigt
In ihnen
liegen die Kostbarkeiten des Qur´an, und sie sind die Schätze
des Barmherzigen. Wenn sie sprechen, sprechen sie die
Wahrheit, und wenn sie schweigen, kann niemand ihnen (im
Sprechen) zuvorkommen. Der Kundschafter soll seinen Leuten die
Wahrheit berichten, seinen Verstand aktivieren und von den
Kindern
des Jenseits sein, denn von dort ist er gekommen, und dorthin
wird er gebracht werden.
Das erste, was jemand tun muss, der mit
dem Herzen sieht und mit dem Blick handelt, ist, dass er
wissen muss, ob seine Tat für ihn oder gegen ihn sein wird!
Wenn sie für ihn (nützlich) ist, dann soll er sie ausführen,
wenn sie aber gegen ihn ist, soll er davon Abstand nehmen.
Denn der ohne Wissen Handelnde ist wie der Reisende ohne Weg.
Die Entfernung vom klar ersichtlichen Weg wird ihn nur von
(dem Ziel) seines Wunsches entfernen. Der mit Wissen Handelnde
ist wie ein Reisender auf dem klar ersichtlichen Weg. Darum
soll der Schauende sehen, ob er vorwärts gehen oder
zurückkehren soll!
Wisse, dass alles Äußere ein ihm
entsprechendes Inneres hat. Wessen Äußeres gut ist, dessen
Inneres ist (auch) gut, und dessen Äußeres schlecht ist,
dessen Inneres ist (ebenfalls) schlecht. Der wahrhaftige
Gesandte (s.) Allahs hat gesprochen: „(Es ist möglich,
dass) Allah den Diener liebt, während Er seine (bestimmte)
Handlung hasst, (und andersherum) dass Er die (bestimmte)
Handlung liebt, (jedoch) den Ausführenden hasst.“
Wisse, dass jede Handlung eine Pflanze
ist, und jede Pflanze kann nicht ohne Wasser gedeihen, während
die Wässer unterschiedlich sind. Wenn ihr Gießwasser gut ist,
dann ist auch die Pflanze gut und ihre Früchte süß. Wenn
(aber) ihr Gießwasser schlecht ist, dann ist auch die Pflanze
schlecht und ihre Früchte bitter.
Erläuterung
Imam Ali
(a.) weist in der hier als 153 nummerierten Predigt auf die
Bedeutung der Taten hin und dass die Ursache so vielen Übels
und von Bösem in der Leidenschaft des Erfüllens körperlicher
Bedürfnisse besteht. Wenn ein Mensch sich der Leidenschaft
körperlicher Bedürfnisse ergibt und das Füllen seines Bauches
als sein Ziel betrachtet, dann besteht zwischen ihm und einem
Tier kein Unterschied, da es kein Ziel kennt, außer seine
körperlichen Bedürfnisse zu erfüllen. Aber wenn er von der
Leidenschaft überwältigt wird, andere zu unterdrücken und ihn
das zu Mord und Verwüstung treibt, dann wird er schlimmer als
ein reißendes Tier. Jedoch wird ein wahrer Gläubiger niemals
diese Gewohnheiten in seinem Verhalten annehmen, vielmehr
beherrscht er seine Leidenschaften, damit er weder Stolz und
Eitelkeit gestattet, sich ihm zu nähern, noch er Zwietracht
und Unruhe anfacht, aus Ehrfurcht gegenüber Allah.
Ibn Abu´l
Hadid schrieb, dass der Befehlshaber der Gläubigen (a.) diese
Predigt hielt, als er gegen Basra marschierte, und da die
Unruhen von Basra das Ergebnis der Anstiftung einer Frau
waren, hat der Befehlshaber der Gläubigen, nach dem er Tiere
und Raubtiere erwähnte, auch einer Frau solche Eigenschaften
zuerkannt. Denn die Schlacht von Basra war das Resultat dieser
Eigenschaften, während Tausende von Menschen Tod und
Zerstörung erlitten.