Dschihad
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„Jihad“ - nicht „Heiliger Krieg“

Hudschat-ul-Islam Muhammad Mohagheghi

Islamisches Echo in Europa

Siebte Folge

Islamisches Zentrum Hamburg

 

Inhaltsverzeichnis

Jihad im Sinne der Abwehr äußerer Aggressoren

» Und kämpft auf dem Wege Gottes gegen jene, die euch bekämpfen, aber begeht keine Ausschreitungen, denn Gott liebt die Maßlosen nicht.« (Sure 2, 190) »Jihad« im Sinne von »Kampf« (arabisch»Qital«) ist immer ein Verteidigungskampf. Im Islam darf niemals ein Angriffskrieg geführt werden. Die Abwehr einer Aggression hingegen gilt als ein Naturrecht des Menschen, d. h. die Selbstverteidigung ist ein Phänomen, das in allen Bereichen des Lebens auftritt. Da der Islam im Einklang mit den Naturgesetzmäßigkeiten steht, akzeptiert er dieses Phänomen.

»Jihad« als Beseitigung der Aggression wird zur Pflicht, wenn die islamische Gemeinschaft angegriffen wird. Wenn Land und Leben bedroht werden, sind die Muslime verpflichtet, sich zur Wehr zu setzen.

Jedoch darf der Abwehrkampf der Muslime nicht selbst zu einer Aggression ausufern. Es dürfen keine Ausschreitungen begangen werden. Auch im Kriegsfall müssen die Regeln der islamischen Ethik unbedingt eingehalten werden. Die Muslime sollen so weit wie möglich Gewalt vermeiden. Auch gegen ihre Feinde dürfen sie nicht maßlos handeln. So ist beispielsweise das Töten von nicht am Kampf beteiligten Personen, das Zerstören von Häusern, die Verwüstung von Feldern, Wäldern, Herden, usw. strikt untersagt. Es wird oft gesagt, der Islam wäre eine kriegerische Religion, die sich mit Feuer und Schwert ausgebreitet hätte. Dabei verkennt man, daß der Islam gekommen ist, um Unheil und Aggression zu beseitigen und Frieden zu stiften.

In ihrer Frühzeit war die islamische Bewegung für die Bevölkerung der damaligen Großmächte Persien und Byzanz die einzige Hoffnung auf Befreiung von diesen ungerechten Systemen, die in kurzer Zeit später tatsächlich ihren Zusammenbruch erlebten. Der Islam ist jedoch auch eine realistische Religion, die ihren Anhängern das Recht einräumt, sich gegen Aggressoren und Unheilstifter zu verteidigen:

»Und bekämpft sie, wo immer ihr auf sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben: denn Unheilstiften (>Fitna<) ist schlimmer als Töten.« (Sure 2, 192) Mit »Unheilstiften« (arabisch »Fitna«) sind die Wurzeln allen Unfriedens gemeint (Intrigen, Verschwörung, Kriegstreiberei), die es unbedingt zu beseitigen gilt, wenn es darum geht, Frieden zu schaffen.

Weiter heißt es im heiligen Quran:

»Aber bekämpft sie nicht bei der heiligen Moschee, bis sie euch an dieser Stelle bekämpfen. Wenn sie euch dort aber bekämpfen, dann bekämpft sie, denn das ist der Lohn der Ungläubigen. Sollten sie ablassen, so ist Gott allverzeihend, allbarmherzig. Und bekämpf t sie, bis das Unheilstiften aufgehört hat und der Weg zu Gott frei wird. Wenn sie sich aber bekehren, so soll es keine Feindschaft geben außer gegen die Aggressoren.« (Sure 2, 192-193} Die Beseitigung des Unheils ist im Islam mit dem öffnen des Weges zu Gott verknüpft. Die Religion - der Weg zu Gott (arabisch »Din«)-kann nur dann beschriften werden, wenn die Unheilstifter ihr unseliges Treiben nicht weiter fortführen können.

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