Dschihad
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„Jihad“ - nicht „Heiliger Krieg“

Hudschat-ul-Islam Muhammad Mohagheghi

Islamisches Echo in Europa

Siebte Folge

Islamisches Zentrum Hamburg

 

Inhaltsverzeichnis

Einige Hindernisgründe aus qur'anischer Sicht

Egoismus

Die Gründe, die die Menschen vom Jihad abhalten, liegen meist in ihnen selbst begründet. Im Quran heißt es über die egoistischen Neigungen der Menschen:

»Sprich: »Sind euch eure Väter, Söhne, Brüder, Ehepartner, Verwandten, eure Reichtümer, die ihr hortet, euer Handel, dessen Verlust ihr fürchtet, und eure Wohnungen, die euch gefallen, lieber als Allah, Sein Gesandter und die Bemühung auf Seinem Weg? Dann wartet ab, bis Allah mit Seinem Befehl eintrifft. Und Gott leitet das Volk der Frevler nicht.« (Sure 9, 24) Der Islam verwehrt dem Menschen nicht, sich an den schönen Dingen des Lebens zu erfreuen. Doch ist diese Welt nicht das Ziel im Leben des Menschen. Die Welt darf nicht alles sein, woran der Mensch sich klammert, ist sie doch letztlich unvollkommen. Materielle Dinge können somit nicht Selbstzweck sein, sondern Mittel, mit deren Hilfe sich der Mensch der Vollkommenheit - nämlich Gott - annähert. Ein Mensch, der nach Vervollkommnung strebt, wird seinen Glauben daher nicht oberflächlichen Freuden opfern. Dort, wo Wahrheit, Gerechtigkeit und Glauben bedroht sind, wird er sich nicht durch materielle Dinge vom Jihad ablenken lassen. Was bringt ihn dazu?

Ein Mensch, der sich das Streben nach mehr materiellen Dingen zum Lebensinhalt macht, fürchtet entweder den Verlust seines Besitzes oder hofft auf persönlichen Vorteil. Nur im Bewußtsein der Einheit des Daseins (»Tauhid«) und durch die wahrhaftige Anbetung des einen Gottes kann der Mensch seine egoistischen Tendenzen überwinden. Er wird sich bewußt, daß alles einer Quelle entspringt und auch dorthin zurückkehrt.

Zu eben dieser Geisteshaltung möchte der Quran die Menschen inspirieren. Selbst Prophet Muhammad wird auf diesen Zusammenhang aufmerksam gemacht, wenn Gott ihm tröstend zuruft: »Ihr Gerede soll dich nicht traurig stimmen, denn wahrlich, alle Größe liegt bei Allah: Er ist der Allhörende, Allwissende.« (Sure 10, 65)

Im heiligen Quran heißt es an zahlreichen Stellen: »Gottes ist die Herrschaft der Himmel und der Erde.«

(Sure 24, 42 u.a.)

Der Quran will die Hoffnungen, Wünsche und Ziele des Menschen auf den eigentlichen Ursprung des Daseins - auf Gott - lenken. Er will das Bewußtsein im Menschen fördern, daß alle Dinge die Größe Gottes widerspiegeln. Dann erkennt der Mensch, wie relativ und abhängig er ist und daß alle seine Fähigkeiten auf Gott zurückgehen.

Eine solche Weltanschauung könnte den Menschen befähigen, sich von den Fesseln seiner egoistischen Neigungen zu befreien. Im Bewußtsein des»Tauhid« würde er nicht länger weltlichen Verlockungen unterliegen und materielle Dinge zwischen sich und Gott stellen. Vielmehr wäre er bereit, alles für die Sache des Guten und Wahrhaftigen zu geben.

Selbst Schwierigkeiten könnten einen solchen Menschen nicht von seinem Weg abbringen. Er würde sein Leben als permanente Prüfung auffassen und in allen Situationen den positiven Kern, der ihn weiterbringt, entdecken:

» Und Wir werden euch sicher durch Furcht, Hunger und Verlust an Vermögen, Leben und Früchten prüfen. Doch verkünde frohe Botschaft den Standhaften, die, wenn sie ein Unheil trifft, sagen: »wahrlich, wir sind ja Gottes und zu Ihm werden wir zurückkehren!* Das sind die, auf denen der Segen und die Barmherzigkeit ihres Herrn ruht, und das sind die Rechtgeleiteten.« (Sure 2, 155-157)

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