Angst
Angst hält den Menschen ab, sich für Wahrheit und
Gerechtigkeit einzusetzen. Er fürchtet Konsequenzen und
Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellen würden, wenn
er tatkräftig daran ginge, der Wahrheit, Gerechtigkeit und dem
Glauben zum Durchbruch zu verhelfen:
»Und als ihnen der Jihad vorgeschrieben wurde, da fürchtete
ein Teil von ihnen die Menschen derart, wie sie eigentlich nur
Gott fürchten sollten, ja sie fürchteten sie sogar noch mehr.«
(Sure 4, 77)
Die Furcht, Schaden zu erleiden oder persönliche Vorteile
zu verlieren, hielt eine Gruppe von Muslimen davon ab, sich
gegen Aggressoren zur Wehr zu setzen. Auch die Ursache dieser
Angst legt der Quran klar:
» Wollt ihr euch gegen Leute, die ihre Versprechen brachen,
zur Vertreibung des Gesandten fest entschlossen sind und euch
zuerst überfielen, denn nicht zur Wehr setzen? Fürchtet ihr
sie etwa? Jedoch verdient Gott mehr, daß ihr Ihn fürchtet,
wenn ihr Gläubige seid.« (Sure 9, 13) Aus dem Fehlen eines
überzeugten Glaubens entspringen Angst und Furcht. Wenn sich
die Gläubigen bewußt werden, daß sie auf dem Wege Gottes gar
nichts verlieren können, weicht ihre Angst. Dieses Phänomen
soll Muhammad seinen Widersachern klarmachen:
»Sprich: Nichts könnt ihr für uns erwarten, als eines der
beiden schönsten Dinge. Dagegen erwarten wir für euch, daß
Gott euch mit einer Strafe von Sich aus belegt oder aber, daß
Er euch durch unsere Hände heimsucht. Also wartet ab, wir
warten ebenfalls mit euch.« (Sure 9, 52) Für die Gläubigen
gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder Sieg oder
Märtyrertod. Entweder sie besiegen ihre Feinde und verhelfen
der Wahrheit, Gerechtigkeit und dem Glauben zum Durchbruch,
oder sie unterliegen und opfern sich für die gerechte Sache.
Dann können sie jedoch auf die Anerkennung durch Gott
vertrauen. Diejenigen aber, die die Wahrheit zurückweisen und
die Gläubigen bekämpfen, sind in jedem Fall die Verlierer.
Entweder werden sie von der Kraft des Glaubens besiegt oder
sie erringen vorübergehend die Gewalt über die Gläubigen. Dann
werden sie jedoch später unweigerlich ihre gerechte Strafe
erhalten!