Die bisher geschriebenen
Zeilen geben sicherlich nur ein sehr unvollständiges Bild
von der heiligen Person wieder, auf der die große
Verantwortung für unsere Umma liegt. Sicherlich kann eine
Person, wie der Autor dieses Buches nicht gebührend die
Persönlichkeit von Imam Khamene'i ehren. So ist diese
Darstellung lediglich als Anreiz für den Leser zu
verstehen, selbst das Leben dieser großen Persönlichkeit zu
studieren, durch das gewissenhafte Lesen seiner Schriften,
durch das Studium seiner Reden, durch die aktive Befolgung
seiner Politik und durch die Nachahmung seines
vorbildhaften Verhaltens. Eine Auflistung der ins Deutsche
übertragenen Schriften und Reden von Imam Khamene'i befindet
sich im Anhang.
Auch nach der kurzen
Darstellung in diesem Buch bleibt die Frage offen: Wer ist
Imam Khamene'i wirklich? Bei einem kuriosen Gespräch kam
einmal die Frage auf, ob Imam Khamene'i Iraner, Araber oder
Türke sei; Iraner, weil er aus dem Iran ist, Araber, weil er
Seyyid und als Nachkomme des Propheten (s.) logischerweise
auch von seinem Stamm ist, und Türke, weil er angeblich
türkische Vorfahren habe. Dazu passt natürlich auch gut,
dass Imam Khamene'i neben seiner Muttersprache Persisch
auch perfekt Arabisch und sehr gut Türkisch (azarbaidschanischer
Dialekt) spricht. Die Antwort auf diese unsinnige Frage war
sehr einfach: Imam Khamene'i ist ein Kind Adams und Evas,
und wenn diese Iraner waren, so ist er es auch, wenn diese
Araber waren, dann er auch, und wenn diese Türken waren,
dann auch er. Oder anders ausgedrückt, wir Muslime lehnen
diese vom Westen aufgezwungene Definition der Nation
gänzlich ab. Für uns gibt es nur die Nation der Muslime, die
islamische Umma, und Imam Khamene'i ist nicht nur ein Bürger
dieser Nation, oder besser dieser Umma, sondern ihr
Oberhaupt! Während die Feinde des Islam immer wieder
versuchen, uns den völlig unislamischen Virus der
Uneinigkeit einzuimpfen, gab Gott uns einen Imam-ul-Umma,
der bereits in seiner Person die zunehmende Vereinigung und
Einheit der islamischen Umma symbolisiert. Gottes Pläne sind
immer besser! Der einheitsstiftende Charakter Imam
Khamene'is wird z.B. in seiner Aussage über die Sprachen
Persisch und Arabisch deutlich: "Arabisch ist die Sprache
des Islam, und Persisch ist die Sprache der Islamischen
Revolution".
Nebenbei sei hier erwähnt,
dass nach einigen Quellen Imam Khamene'i auch die englische
Sprache versteht.
Manche Autoren,
insbesondere in der arabischen Welt, haben die These
aufgestellt, dass Imam Khamene'i eine vom Propheten
Muhammad (s.) selbst angekündigte Person sei. Eine
Überlieferung (Hadith) über die Zeit der Rückkehr des 12.
Imams – möge er bald erscheinen – besagt, dass der reine
Imam in seinem Befreiungskampf um Mekka Unterstützung von
einem großen Heerführer aus Khorassan erhalten werde, der
mit schwarzen Flaggen dem reinen Imam zur Hilfe eilen wird.
Sofort fallen einem die
schwarzen Flaggen im Iran ein, die bei verschiedenen
Anlässen, insbesondere zu Aschura
gehisst werden. Und kommt Imam Khamene'i nicht aus Maschhad,
der Hauptstadt von Khorassan? Über diese Gedanken gibt es,
wie bereits erwähnt, Buchveröffentlichungen in arabischer
Sprache. Ein Autor glaubt noch viele andere Zeichen in der
Person von Imam Khamene'i zu erkennen, die ihn als besagten
Khorassani auszeichnen würden.
Imam al-Khorassani
(aus einer iranischen Zeitung)
In diesem Buch soll
aufgrund meines geringen Wissens nicht auf diese Thesen
eingegangen werden. Fest steht aber, dass unsere
Unterstützung für unseren heutigen Imam, der damit Vertreter
des 12. Imams ist, sehr intensiv sein muss.
Auch muss all jenen eine
Absage erteilt werden, die anfangen, Imam Khamene'i mit Imam
Khomeini (r.) zu vergleichen, denn die Absicht dieses
Vergleichs ist zumeist nicht islamischer Art. Eine sehr gute
Parallele zum Verständnis der aktuellen Situation bietet
uns die islamische Geschichte. Der Prophet des Islam (s.)
war der Seyyid-ul-Qainat (das beste Geschöpft), und niemand
käme auf die Idee, seinen Nachfolger Imam Ali (a.) mit dem
Propheten zu vergleichen und zu fragen, wer größer ist! Und
dennoch, war es die Pflicht der Muslime nach dem Propheten
(s.) seinem rechtmäßigen Nachfolger die gleiche Liebe, die
gleiche Treue, den gleichen Respekt zu erweisen, war er doch
das Tor zum Wissen des Propheten (s.). Natürlich ist weder
Imam Khomeini (r.) mit dem Propheten (s.) zu vergleichen,
noch Imam Khamene'i mit Imam Ali (a.), aber die Umstände und
Situationen können uns eine Lehre sein, um aus der
islamischen Geschichte das Beste für die jetzige Umma
herauszuholen.
Deshalb erfreut es unsere
Herzen so sehr, wenn wir sehen, wie die Liebe zu Imam
Khamene'i Tag für Tag zunimmt, und seine Gefolgschaft
weltweit immer größer wird. In den verschiedenen Teilen der
Erde werden Lieder
über Imam Khamene'i geschrieben und gesungen, und der Ruf
nach seiner Risala (religiöses Regelwerk) ist überall in der
Welt so laut, dass sicherlich sehr bald auch Übersetzungen
des arabischen Originals in vielen Sprachen erhältlich sein
werden, Inschaallah (Anm. zum Nachdruck: Deutsche
Übersetzungen liegen inzwischen vor).
Zugegeben, der Gedanke,
dass Imam Khamene'i die Rückkehr des reinen Imams der Zeit
(12. Imam) ankündigen könnte, ist ein faszinierender
Gedanke, und ich gebe zu, dass auch ich immer wieder daran
denke, wie schön es wäre, wenn Imam Khamene'i mit seiner
dann als Zeichen des Wunders geheilten rechten Hand, die
Hand des erwarteten letzten reinen Imams ergreifen könnte.
Aber unsere Liebe zu Imam Khamene'i ist unabhängig von allen
diesen Gedanken.
In einer Zeit, in der die
meisten Länder der Erde durch Frevler und Tyrannen regiert
und durch die Zionisten beherrscht werden, in einer Zeit, in
der Politik zu einem schmutzigen Gewerbe degradiert wurde,
und die Politiker überall ihren korrupten Geschäften
nachgehen, in so einer Zeit sind wir Muslime dem
Allbarmherzigen und Gütigen Gott besonders dankbar, dass wir
mit Gottes Erlaubnis einen Imam haben, der das Gute in
seiner Person symbolisiert.
Imam Khamene'i ist der
Vertreter von Imam Mahdi (a.), und wir folgen seinem Befehl
und beten zu Allah, dass wir keinen seiner Befehle überhören
mögen. Die Zeilen dieses Buches sollen enden mit dem Gebet,
welches auf einer Postkarte abgedruckt ist, die ich aus dem
Iran erhalten habe:
Im Namen Gottes des
Erbarmers, des Barmherzigen
Allah und Seine Engel senden
Segnungen auf den Propheten, O ihr Gläubigen, grüßt (auch) ihr
ihn, und wünscht ihm Frieden in Ehrerbietung.
(Heiliger
Qur'an 33:56)
Oh, unser Gott, segne Muhammad und die (reine)
Nachkommenschaft von Muhammad, und löse die Bindung
(Verborgenheit des 12. Imams), und vernichte ihre Feinde, und
schenke Deine Barmherzigkeit Imam Khomeini, und helfe Imam
Khamene'i, und stärke die Armee der Muslime, und erniedrige
die Leugner und Heuchler, und leite uns zur Rechtschaffenheit
und auf dem geraden Weg, beim Recht von Muhammad und seiner
reinen Familie.
Tag des Martyriums von Imam Husain (a.) in Kerbela.
Siehe im Anhang den Text des deutschsprachigen Liedes über
ihn.
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