Abraham (a.) im Heiligen Qur´an
Steht die Geschichte Abrahams (a.)
in irgendeinem Zusammenhang mit dem Beweis für die Existenz
Gottes? Im Heiligen Qur´an, Sure 6, Verse 74 bis 79 heißt es
über den großen Götzenzerstörer:
„Und als Abraham zu seinem Vater Azar
sagte: Nimmst du Götzen zu Göttern? Ich sehe dich und dein
Volk in einem verdeutlichten Irrtum. Und wir lassen Abraham
das Reich der Himmel sehen und der Erde, auf dass er zu den
Festen im Glauben zählen möge. Dann, als ihn die Nacht
besessen hat, hat er einen Stern gesehen. Er sagte: Das ist
mein Herr. Doch als er unterging, sagte er: Ich liebe nicht
die Untergehenden. Dann als er den Mond aufgehen gesehen
hat, sagte er: Das ist mein Herr. Dann als er unterging, sagte
er: Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiss
unter den Verirrten sein. Dann als er die Sonne aufgehen
gesehen hat, da sagte er: Das ist mein Herr, das ist noch
größer. Dann als sie unterging, sagte er: Oh mein Volk, ich
löse mich los von dem, was ihr (Allah) zur Seite stellt. Seht,
ich habe mein Angesicht demjenigen zugewandt, der die Himmel
und die Erde schuf, als Hingewandter, und ich gehöre nicht zu
den Götzendienern.“ (Heiliger Qur´an 6:74-79)
Dieser Vers befasst sich nicht direkt mit
dem Gottesbeweis, sondern geht der Frage der Einheit Gottes
und der Interpretation und Gestaltung der Welt nach. Prophet
Abraham (a.) deutet mit seinen Überlegungen über Kompetenz und
Inkompetenz einer göttlichen Existenz auf die Tatsache hin,
dass schon die Existenz eines begrenzten und abhängigen Wesens
selbst ein Beweis für die Notwendigkeit einer schöpferischen
Existenz ist.
Der Gelehrte Sadr al-Muta'allihin
führt aus, dass gerade oft Wissenschaftler sich zur
Beweisführung Gottes der allen Himmelskörpern eigene Bewegung
bedienen. Denn die Himmelskörper sind alle in Bewegung und
zwar nicht aufgrund einer Anziehungskraft, die zwischen ihnen
und ihrem eventuellen Ursprungsort hervorgerufen sein könnte,
auch nicht aufgrund einer von außen auf sie ausgeübten Kraft.
So sei deren Bewegung auf eine immaterielle Kraft
zurückzuführen, die über unbegrenzte Energien verfügt. Wenn
diese Kraft durch sich selbst erzeugt ist, dann ist sie Gott,
wenn nicht, dann muss sie das Produkt einer sich selbst
erhaltenden Existenz, nämlich Gott sein.
Auch der bekannte griechische Philosoph
Aristoteles
hat in zwei Bänden seines Werkes „Die erste Lehre“ auf
dieselbe Weise versucht, der Existenz Gottes auf den Grund zu
gehen.