Faszination Frau

Faszination
Frau im Islam

 Fatima Özoguz und Mihriban Özoguz

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Muss es denn unbedingt ein Sohn sein?

Leider gibt es auch unter Muslimen immer noch Familienväter – aber oft auch Schwiegermütter – die eine Braut dazu drängen, so lange Kinder zu gebären, bis endlich ein Stammhalter darunter ist; vor allem bei Muslimen aus arabischen Ländern. Diese aus der vorislamischen Zeit stammende Unsitte wurde durch Prophet Muhammad (s.) eindrucksvoll durch die gleichwertige Liebe zu Töchtern abgelöst. Mehrfach hatte er (s.) denjenigen, die drei Töchter auf dem Weg der Wahrheit erziehen, das Paradies versprochen. Was wollte ein Mann mehr – wenn er wirklich gläubig wäre – als durch die Erziehung von drei Töchtern seine ewige Glückseligkeit bewirken? Leider sieht aber die Realität selbst heute noch teilweise anders aus, und so manche Mutter wird dazu genötigt, so lange zu gebären, bis endlich ein Sohn darunter ist.

Eine Assistenzärztin berichtete von einer Frau, die ihr fünftes Kind erwartete und dabei pausenlos weinte. Über diesen Zustand war die Ärztin sehr betroffen. Denn sie weinte nicht, weil sie sich vor möglichen Schmerzen fürchtete. Zu Hause habe sie vier Mädchen und fürchtete, dass auch das fünfte ein Mädchen sein könne, weil der Vater unbedingt einen Sohn haben wolle. Dieser Wunsch drückt nicht nur eine gewisse Ignoranz gegen die Lehren des Islam aus, Dankbarkeit für das anvertraute Baby zu empfinden, unabhängig davon, ob es ein Junge oder Mädchen ist. Es ist zudem ein Zeichen von wissenschaftlicher Unwissenheit und Torheit zugleich, die ebenfalls un­is­lamisch ist.

Zu allen Zeiten wurde der Frau die Schuld dafür gegeben, wenn der Nachkomme kein Sohn wurde. Dabei hängt es von dem Chromosom im Sperma des Vaters ab, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen wird.

"Und dass Er die zwei Geschlechter schafft, männlich und weiblich, aus einem Samentropfen, da er vergossen wird."

Heiliger Qur´an 53:45-46

Und so lehrt der Islam Dankbarkeit für jeden Nachkommen, der uns anvertraut wird, denn zusammen mit den Nachkommen wird die Familie und darauf aufbauend die Gesellschaft geformt. Und jede Tochter ist eine potentielle zukünftige Erzieherin eines neuen Mitglieds der Gesellschaft.

Ein Mann saß beim Propheten (s.), als ihm die Nachricht gebracht wurde, dass er Vater geworden sei. Das Gesicht des Mannes verfinsterte sich, als er hörte, dass das Kind ein Mädchen sei. Der Prophet (s.) sagte: „Die Erde wird ihr Gesicht tragen, der Himmel wird einen Schatten auf sie werfen, und Gott wird ihr Unterhalt geben. Sie ist wie eine Blüte. Der Segen Gottes wird mit jedem sein, der eine Tochter hat.“

„Eine Tochter ist eine Wohltat, ein Sohn ist eine Gabe! Eine Wohltat findet Belohnung, eine Gabe ist rechenschaftspflichtig!“

Imam Sadiq (a.)

„Die besten Männer von Euch sind jene, die sich ihren Frauen und Töchtern gegenüber am besten verhalten“

Prophet Muhammad (s.)

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