Divan der persischen Poesie
Divan der persischen Poesie

Blütenlese aus der persischen Poesie, mit einer litterarhistorischen Einleitung, biographischen Notizen und erläuternden Anmerkungen.

Herausgegeben von Julius Hart.

1887 n.Chr.

Inhaltsverzeichnis

Divan der persischen Poesie

Dschami

Aus dem »Beharistan«

Aus dem ersten Garten

1.

Als Schubli (heilig sei sein Geheimnis) einst erkrankte und ins Siechenhaus gebracht werden mußte, besuchten ihn viele Leute, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Er fragte sie: Wer seid ihr? Sie antworteten: Deine Freunde. Da hob er einen Stein auf und stellte sich, als wolle er ihn auf sie werfen. Als hierauf alle die Flucht ergriffen, sprach er: Kommt nur zurück, ihr Heuchler! Der wahrlich ist kein Freund, der vor dem Freunde flieht und seiner Beleidigung sich entzieht.

Wer, ob sein Freund stets bittrer ihn betrübe,
Stets heißer glüht, ist wahrer Freund allein.
Manch tausendmal traf ihn des Unrechts Stein,
Doch fester stets türmt er den Bau der Liebe.

Schlechta Wssehrd.

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