el-Zubeir nach der Auswanderung
el-Zubeir war dann unter den zehn oder elf, welche zuerst
im J. 615 nach Habessinien auswanderten, und auch als die Zahl
sich dort vermehrte, gehörte er zu den jüngsten, zeichnete
sich aber durch Klugheit und Entschlossenheit aus und erhielt
von el-Na'gaschi eine kurze Lanze zum Geschenk, welche spater
Muhammed vorangetragen wurde, als er in Medina die erste
Festpredigt hielt.
Nach seiner Rückkehr nach Mekka blieb el-Zubeir dort nicht
lange, sondern begab sich mit anderen nach Medina, kurze Zeit
vorher, ehe Muhammed dahin fluchtete, welcher bei' der
Vertheilung der Grundstücke von Medina an die Fluchtigen ihm
ein Feld anwies, so gross, als er mit seinem Pferde in einem
Kitt abgranzen könne; er trieb also sein Pferd an, bis es müde
war, da warf er die Peitsche fort; das Feld musste durch
Ausroden der Baumwurzeln urbar gemacht werden. — Er nahm dann
an allen Feldzugen Theil; gleich auf dem ersten nach Badr
leistete er Muhammed einen wesentlichen Dienst, indem er in
Gemeinschaft mit 'AH ben Abu Talib und Sa'd ben Waccay die
Stellung und Lage der Kureisch auskundschaftete; in der
Schlacht selbst, wo er den rechten Flügel führte, war er nur
noch mit zwei anderen zu Pferde und trug eine grüne Binde um
den Kopf gewunden, (die Engel, welche zur Hilfe vom Himmel
herab kamen, hatten seine Gestalt angenommen).
Als bei Ohod, wo er die Reiterei commandirte, Muhammed
verwundet und für todt gehalten wurde und die Muslim sich zur
Flucht wandten, war el-Zubeir, sobald es nur bekannt wurde,
dass Muhammed noch lebe, gleich wieder an seiner Seite.
Wahrend die Mekkaner mit den Volkern ahzab (ihren
Verbundeten) heraufzogen und in Medina sich ein allgemeiner
Schrecken verbreitete, Hess Muhammed einen Graben um die Stadt
ziehen, hinter welchem man sieh verschanzte; in einer
Versammlung fragte er: wer holt mir Nachricht von dem Feinde?
und el-Zubeir rief -% Ich! Muhammed wiederholte die Frage
dreimal und dreimal erbot sich Zubeir. Er ritt nun hinaus um
die Stellung der Banu Kureisch auszukundschaften und als er
zuruckkam und Nachricht brachte, sagte Muhammed: Vorwarts!
mein Vater und meine Mutter mögen es dir vergelten. Dies trug
ihm auch den Ehrennamen „Freund des Propheten" ein, indem
Muhammed daran den Ausspruch knupfte: Jeder Prophet hat seinen
besonderen Freund, mein Freund ist Zubeir 1), und davon hat
sein Sohn Muc'ab besonders bei den Dichtern ofter den Beinamen
,,Sohn des Prophetenfreundes". Bei der Belagerung der Burgen
von Chaibar erlegte Zubeir im Zweikampfe den Juden Jasir,
welcher herausgekommen war, um den Tod seines am Tage zuvor
gefallenen Bruders Marhab zu rachen. — Nachdem er dann,
wiederum gemeinschaftlich mit 'Ali, die Sklavin Sara verfolgt
und ihr den Brief abgenommen hatte, durch welchen Hatib ben
Abu Balta'a den Mekkanern von dem bevorstehenden Zuge
Muhammeds gegen sie Nachricht geben wollte, commandirte er auf
diesem Zuge den linken Flugel und drang von Kuda aus in die
Stadt ein. — Auch bei Hunein zeichnete er sich durch seine
Tapferkeit besonders aus.