Familie el-Zubeir

Die Familie el-Zubeir

Aus dem Arabischen übertragen von Ferdinand Wüstenfeld

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el-Zubeir nach der Auswanderung

el-Zubeir war dann unter den zehn oder elf, welche zuerst im J. 615 nach Habessinien auswanderten, und auch als die Zahl sich dort vermehrte, gehörte er zu den jüngsten, zeichnete sich aber durch Klugheit und Entschlossenheit aus und erhielt von el-Na'gaschi eine kurze Lanze zum Geschenk, welche spater Muhammed vorangetragen wurde, als er in Medina die erste Festpredigt hielt.

Nach seiner Rückkehr nach Mekka blieb el-Zubeir dort nicht lange, sondern begab sich mit anderen nach Medina, kurze Zeit vorher, ehe Muhammed dahin fluchtete, welcher bei' der Vertheilung der Grundstücke von Medina an die Fluchtigen ihm ein Feld anwies, so gross, als er mit seinem Pferde in einem Kitt abgranzen könne; er trieb also sein Pferd an, bis es müde war, da warf er die Peitsche fort; das Feld musste durch Ausroden der Baumwurzeln urbar gemacht werden. — Er nahm dann an allen Feldzugen Theil; gleich auf dem ersten nach Badr leistete er Muhammed einen wesentlichen Dienst, indem er in Gemeinschaft mit 'AH ben Abu Talib und Sa'd ben Waccay die Stellung und Lage der Kureisch auskundschaftete; in der Schlacht selbst, wo er den rechten Flügel führte, war er nur noch mit zwei anderen zu Pferde und trug eine grüne Binde um den Kopf gewunden, (die Engel, welche zur Hilfe vom Himmel herab kamen, hatten seine Gestalt angenommen).

Als bei Ohod, wo er die Reiterei commandirte, Muhammed verwundet und für todt gehalten wurde und die Muslim sich zur Flucht wandten, war el-Zubeir, sobald es nur bekannt wurde, dass Muhammed noch lebe, gleich wieder an seiner Seite.

Wahrend die Mekkaner mit den Volkern ahzab (ihren Verbundeten) heraufzogen und in Medina sich ein allgemeiner Schrecken verbreitete, Hess Muhammed einen Graben um die Stadt ziehen, hinter welchem man sieh verschanzte; in einer Versammlung fragte er: wer holt mir Nachricht von dem Feinde? und el-Zubeir rief -% Ich! Muhammed wiederholte die Frage dreimal und dreimal erbot sich Zubeir. Er ritt nun hinaus um die Stellung der Banu Kureisch auszukundschaften und als er zuruckkam und Nachricht brachte, sagte Muhammed: Vorwarts! mein Vater und meine Mutter mögen es dir vergelten. Dies trug ihm auch den Ehrennamen „Freund des Propheten" ein, indem Muhammed daran den Ausspruch knupfte: Jeder Prophet hat seinen besonderen Freund, mein Freund ist Zubeir 1), und davon hat sein Sohn Muc'ab besonders bei den Dichtern ofter den Beinamen ,,Sohn des Prophetenfreundes". Bei der Belagerung der Burgen von Chaibar erlegte Zubeir im Zweikampfe den Juden Jasir, welcher herausgekommen war, um den Tod seines am Tage zuvor gefallenen Bruders Marhab zu rachen. — Nachdem er dann, wiederum gemeinschaftlich mit 'Ali, die Sklavin Sara verfolgt und ihr den Brief abgenommen hatte, durch welchen Hatib ben Abu Balta'a den Mekkanern von dem bevorstehenden Zuge Muhammeds gegen sie Nachricht geben wollte, commandirte er auf diesem Zuge den linken Flugel und drang von Kuda aus in die Stadt ein. — Auch bei Hunein zeichnete er sich durch seine Tapferkeit besonders aus.

 

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