Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Bibel und Koran
3. Erschaffung des Menschen
Die zweifache Beziehung Gottes zum Menschen (Monotheismus)
und vom Menschen zu Gott (Dankbarkeit und Anbetung) kommt am
deutlichsten bei der Erschaffung des Menschen zum Ausdruck.
Wie wir sehen, beschreibt die Bibel die Erschaffung des
Menschen detailliert und zum Teil anthropomorphistisch. Als
Adam sich versteckt, hat Gott nach seinem Aufenthaltsort
fragen müssen, um zu wissen, wo er sich befindet.
Die Bibel geht auf die Planung der Erschaffung des Menschen
nicht ein. Der Koran beginnt mit der Planung der Erschaffung
des Menschen, bevor er mit dieser Aktion begonnen hat. Dies
zeigt eine gewisse Begründung der Erschaffung des Menschen.
Nachdem er den Menschen erschaffen hatte, belehrt er ihn.
Dadurch erreicht der Mensch eine Stufe, die höher als die der
Engel ist.
Die Engel haben sich diesem neuen Geschöpf, das äußerlich
und seelisch die Vollkommenheit der göttlichen Schöpfung
repräsentiert, zu beugen. Der Teufel, ehemals hoher Engel,
weigert sich. So entsteht die Grundlage der feindlichen
Auseinandersetzungen zwischen dem Teufel und den Menschen.
Gott warnt Adam davor, sich vom Teufel irreleiten zu lassen.
Der Teufel schafft es aber doch, Adam und seine Frau zur
Übertretung des Gebotes Gottes zu veranlassen. An einer Stelle
werden die beiden, Adam und seine Frau, in gleicher Weise
irregeleitet. An einer anderen Stelle wird hauptsächlich Adam
auf einen Irrweg geführt. Auf alle Fälle übernimmt der Koran
die biblische Geschichte nicht, dass Eva eine Zwischenrolle
gespielt habe. Wichtig ist die Erklärung, die der Koran
vorträgt; nämlich die Erklärung im Hinblick auf Sünde und
Vergebung der Sünde.
Nach dieser Erklärung bleibt kein Platz für den
Erlösungsgedanken. Wichtig ist auch die zweimal im Koran
betonte Schöpfungsgleichheit von Mann und Frau, ohne dass das
eine von dem anderen abgeleitet wird.