Fahr und Falsch

Das Wahre und das Falsche

Ayatollah Morteza Motahhari

 

zum
Inhaltsverzeichnis

Ansprache Imam Khomeinis (r.a.) an das Volk einen Tag nach dem Martyrium Schahid Morteza Motahharis

Im Namen Allahs des Gnädigen, des Barmherzigen

"Wir gehören Gott, und zu ihm kehren wir (dereinst) zurück"

(Heiliger Quran 2:156)

Zu dem erschütternden Verlust an unserem strebsamen Märtyrer, Denker, Philosophen und Theologen höchsten Ranges, Hadsch Scheich Morteza Motahhari, einem der Reinsten und Opfer­bereitesten, gra­tuliere ich zugleich mit dem Ausdruck des tiefsten Beileids dem Islam, den auserwählten Imamen (a.s.), dem islamischen Volk und ins­besondere dem kämpferischen Volk Irans.

Ich möchte meinem Beileid zum Märtyrertod einer Autorität Ausdruck verleihen, die ihr wertvolles Leben dem Weg hin zu den höchsten Zielen des Islam gewidmet hat und gegen Irrwege und Abweichungen jeglicher Art unverdrossen gekämpft hat. Mein Beileid zum Märtyrertod eines Menschen, der auf dem Gebiet der Islamwissenschaften und unter der Kennern des Heiligen Qur’ans kaum seinesgleichen hatte. Ich habe mit ihm einen geliebten Sohn verlo­ren, eine Persönlichkeit, die Frucht meines Lebens war, und trauere tief um ihn.

Der Märtyrertod dieses wertvollen Kindes und unsterblichen Wei­sen hat dem Islam einen tiefen Schaden zugefügt, und niemand kann seine Stelle wieder füllen.

Ich gratuliere unserem Volk, daß es solche aufopferungsbereite Autoritäten hervorbringt, deren Existenz in diesem Leben und nach dem Tod reine Strahlen verbreitet. Ich gratuliere dem großen Islam, dem Lehrer der Menschheit, und dem islamischen Volk, die ge­meinsam solche Söhne hervorgebracht haben, in deren Lichtkreis die Finsternis weicht und die Toten neu belebt werden. Ich habe einen Sohn verloren aber trotzdem erfüllt es mich mit Freude, daß es Sprößlinge dieser Nation gibt, die so aufopferungs­bereit sind wie er.

Motahhari, dessen Seele an Reinheit und dessen Glaubenskraft an Stärke die anderer weit übertraf und dessen Rede eine einzigartige Wirkung ausströmte, ging von uns und erreichte damit die höchste Stufe des Menschseins; aber die böswilligen Menschen müssen sich darüber im klaren sein, daß mit seinem Gehen seine islamische, wissenschaftliche und philosophisch denkende Persönlichkeit nicht gegangen ist. Ein Terror kann nicht die islamische Persönlichkeit eines Muslims treffen. Sie müssen wissen, daß unser Volk, wenn Gott, der Allmächtige hilft, durch den Verlust solch großer Persön­lichkeiten für den Kampf gegen Verderbnis und Tyrannei und Kolo­nialismus nur neue Kraft gewinnt. Unser Volk hat seinen Weg gefunden, und es wird nicht ruhen, bis alle verfaulten Wurzeln des ehemaligen Regimes und dessen verabscheuungs­würdige Anhänger ausgetilgt sein werden. Martyrium und Opferbereitschaft sind es, die den Islam groß gemacht haben. Den Weg des Islam prägt seit der ersten Offenbarung Gottes an den Propheten (s.a.s.) bis heute Mut und Martyrium. Der Kampf um die Sache Gottes und der Unter­drückten willen ist ein Hauptziel des Islam. "Warum wollt ihr (denn) nicht um Gottes willen und (um) der Unterdrückten (willen) kämpfen, (jener) Männer, Frauen und Kinder, die (in Mekka zu­rückbleiben mußten und) sagen: 'Herr! Bringe uns aus dieser Stadt, deren Einwohner frevlerisch sind, und schaffe uns deinerseits einen Freund und einen Helfer'?" (4. Sure, Vers 75). Diese Terro­risten, die selbst bald den Tod und Untergang fühlen müssen, die glaubten, sich durch solche Taten rächen zu können um damit den Gottes­kämpfern Angst einzuflößen, haben sich getäuscht. Jedes Haar, jeder Blutstropfen unserer Märtyrer, der fällt, bringt neue kampf­bereite, selbstlose Menschen hervor. Sie müßten das gesamte muti­ge Volk ermorden, denn der Mord an einer Person, so groß sie auch sei, bleibt für die Erreichung ihrer Ziele ohne Nutzen. Ein Volk, das sich mit dem Vertrauen auf den Allmächtigen Gott erhoben hat, um dem Islam neues Leben zu geben, kann durch derartig vergebliche Anstrengungen der Feinde nicht zum Rückzug gezwungen werden. Wir sind immer bereit für die Aufopferung von uns selbst und den Märtyrertod um Gottes willen.

Den 13. Ordibehescht (3. Mai) erkläre ich zu einem Trauer­gedenk­tag für eine Persönlichkeit, die bereit war, für den Islam und das Volk zu kämpfen und sich zu opfern, und ich selbst werde am Don­nerstag und am Freitag in der Feyziyeh-Schule eine Trauerveran­staltung abhalten.

Gott, der Allerhöchste, schenke diesem geliebten Sohn des Islam Gnade und Vergebung und dem Islam Größe und Ruhm.

Friede sei mit den Märtyrern, die um der Gerechtigkeit und der Freiheit willen gestorben sind.

Ruhullah Al-Musawi Al-Khomeini

Qum, den 4. Mai 1979

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de