Zusammenfassung über die hervorragenden
Charaktereigenschaften al-Hussains (a.), die Tugend, ihn (d.h.
sein Grab) zu besuchen, und der Erwähnung seiner Tragödie
Sa´id ibn Raschid überlieferte von Ya´la
ibn Murra: „Ich hörte den Gesandten Allahs (s.) sagen:
‘Hussain ist von mir, und ich bin von Hussain. Allah liebt
denjenigen, der Hussain liebt. Hussain ist ein (besonderer)
Enkel unter den Enkeln.‘“
Ibn Lahi´a berichtete von Abu ‘Awana
(mit unterbrochener Überlieferungskette), dass der Prophet
(s.) gesagt habe: „Al-Hassan und al-Hussain sind die Zierde
des Throns (Allahs). Das Paradies sagte: ‘O mein Herr, Du hast
die Schwachen und Armen zu meinen Bewohnern gemacht,’ und
Allah sagte zu ihm (dem Paradies): „Bist du nicht damit
zufrieden, dass ich deine Säulen mit al-Hassan und al-Hussain
geschmückt habe?’ Dann wog es sich vor Glück wie eine Braut.“
Abdullah ibn Maimun al-Qaddah
überlieferte von Dscha´far ibn Muhammad al-Sadiq (a.): „Al-Hassan
und al-Hussain (a.) rangen vor dem Gesandten Allahs (s.)
miteinander. Dieser sagte: „Hassan, packe Hussain.“ Da
fragte Fatima (a.): „Oh Gesandter Allahs, feuerst du den
Größeren gegen den Kleineren an?!“ Da sagte der Gesandte
Allahs (s.): „Es ist Gabriel (a.), der zu Hussain sagt:
„Packe Hassan.“
Ibrahim ibn al-Rafi´i überlieferte von
deinem Vater, von seinem Großvater (folgendes): „Ich sah
al-Hassan und al-Hussain (a.) zur Hadsch gehen. Sie passierten
keinen Reiter, der nicht abstieg und zu Fuß ging (aus Respekt
vor ihnen), und für einige von ihnen wurde es beschwerlich,
und sie sagten zu Sa´d ibn Abi Waqqas: ‘Das Gehen ist
beschwerlich für uns, aber wir mögen auch nicht reiten,
während diese beiden jungen Herren zu Fuß gehen.’ Da sagte
Sa´d zu al-Hassan (a.):
‘Abu Muhammad, es ist beschwerlich für
einige, die mit dir gehen, aber die Leute fühlen sich nicht
wohl dabei, wenn sie reiten, während ihr zu Fuß geht. Wenn ihr
(auch) reiten würdet (wäre es leichter für sie).’ – ‚Wir
werden nicht reiten,’ antwortete al-Hassan (a.), ‘wir
haben es uns auferlegt, zum Hause Allahs zu Fuß zu gehen, aber
wir werden vom Wege abweichen.’ Und sie zogen sich (aus
der Menge) der Leute zurück.“
Al-Awzani berichtete von Abdullah ibn
Schaddad,
von Umm-al-Fadhl, der Tochter von Harith: Sie besuchte den
Gesandten Allahs (s.) und sagte: „O Gesandter Allahs, ich
sah einen schrecklichen Traum diese Nacht.“ – „Was war
es?,“ fragte er. „Es war schrecklich,“ antwortete
sie, „Ich sah (etwas) wie ein abgeschnittenes Stück deines
Körpers, auf meinen Schoß gelegt wurde.“ „Das hast du
gut gesehen,“ erwiderte der Gesandte Allahs (s.),
„Fatima wird einen Jungen gebären, der dann auf deinem Schoß
sein wird.“ (Umm al-Fadhl berichtete weiter): Fatima gebar
al-Hussain (a.), und er lag auf meinem Schoß, wie der Gesandte
Allahs (s.) gesagt hatte. Ich brachte ihn eines Tages zum
Gesandten Allahs (s.) und legte ihn auf seinen Schoß. Sein
Blick schweifte weg von mir, und die Augen des Gesandten
Allahs (s.) vergossen Tränen, und ich sagte: „Bei meinem
Vater und meiner Mutter (die für dich geopfert werden mögen),
was ist mit dir?“ – „Gabriel (a.) kam zu mir,“
antwortete er, „und er brachte mir die Nachricht, dass
meine Ummah diesen meinen Sohn (Enkel) töten wird. Er brachte
mir Erde, die rot war (von seinem Blut).“
Simak überlieferte von Ibn al-Muchariq,
von Umm Salama (r.), die sagte: „Eines Tages saß der Gesandte
Allahs (s.) unter uns, und al-Hussain (a.) saß auf seinem
Schoß. Da vergossen seine Augen Tränen. ‘Oh Gesandter
Allahs,’ sagte ich, ‘warum sehe ich dich weinen, möge
ich zu deinem Opfer werden?’ – ‚Gabriel (a.) kam zu
mir,’ antwortete er, ‘und er kondolierte mir für den
Tod meines Sohnes, und er informierte mich darüber, dass ein
Teil meiner Ummah ihn töten wird. Möge Allah ihnen niemals
meine Fürsprache angedeihen lassen.’“
Durch eine andere Überlieferungskette ist
von Umm Salama (r.) folgendes überliefert: Der Gesandte Allahs
(s.) verließ uns eines Abends und war für lange Zeit abwesend
von uns. Dann kam er zurück, und er war zerzaust und staubig.
Er hielt etwas in seiner Hand. „Oh Gesandter Allahs,“
sagte ich, „warum sehe ich dich (so) zerzaust und staubig?“
– „Ich habe zu dieser Zeit eine Nacht-Reise gemacht zu
einem Ort im Irak namens Kerbela. Dort erschien mir (vor
meinen Augen) der Tod meines Sohnes al-Hussain (a.), einer
Schar meiner Kinder und meiner Ahl-ul-Bait. Ich konnte nicht
anders, als (etwas von ihrem Blut aufzulesen, und das ist hier
in meiner Hand.“ Er öffnete seine Hand und sagte: „Nimm
und verwahre es .“ Ich nahm es, und es sah aus wie rote
Erde. Ich tat es in ein Gefäß, versiegelte es und bewahrte es
auf. Als al-Hussain (a.) von Mekka nach Irak aufbrach, nahm
ich jeden Tag und Nacht jene Flasche heraus, roch daran,
schaute es an und weinte um sein Imam Hussains, a.) Schicksal.
Am 10. Muharram - am Tag, an dem er (a.) getötet wurde - holte
ich es am frühen Nachmittag hervor, und es war in seinem
ursprünglichen Zustand (d.h. rote Erde). Am späten Nachmittag
nahm ich es noch einmal heraus, und da war es frisches Blut.
Ich schrie auf (vor Trauer) und weinte in meinem Haus. Dann
bezwang ich meinen Ärger aus Furcht davor, dass ihre Feinde in
Medina es hören und Schadenfreude empfinden könnten. Ich habe
es bis zu dem Zeitpunkt geheimgehalten, an dem der Botschafter
kam, um uns die Nachricht von seinem (Imam Hussains, a.) Tode
zu verkünden. Dann wurde bewiesen, was ich (schon) gesehen
hatte.
Es wurde überliefert: Der Gesandte Allahs
(s.) saß eines Tages, und um ihn herum waren Ali, Fatima,
al-Hassan und al-Hussain (a.). Er sagte zu ihnen: „Wie wäre
es für euch, wenn ihr getötet und eure Gräber zerstreut werden
würden?“ „Werden wir (eines natürliches Todes) sterben,
oder werden wir getötet werden?,“ fragte al-Hussain (a.).
„Du wirst sogar unter Ungerechtigkeit getötet werden, mein
Sohn,“ sagte der Prophet, „und (auch) dein Bruder wird
in Ungerechtigkeit getötet werden, und eure Nachkommenschaft
wird über das Land zerstreut werden.“ – „Gesandter
Allahs,“ fragte al-Hussain (a.), „wer wird uns töten?“
– „Die bösen Menschen“, antwortete er. „Wird uns (an
unseren Gräber) irgendjemand besuchen, nachdem wir getötet
worden sind?,“ fragte er (Imam Hussain, a.). „Ja,“
erwiderte er, „eine Gruppe meiner Ummah wird meine Güte und
die Verbindung zu mir durch euren Besuch erstreben, und am
Tage der Auferstehung werde ich sie zu dem Ort bringen, so
dass ich sie (an ihren Gliedern) erfasse und sie (so) vor dem
Schrecken und Härten (jenen Tages) bewahre.“
Abdullah ibn Scharik al-Amiri
überlieferte: Als ‘Umar ibn Sa´d durch das Tor der Moschee
ging, hörte ich die Anhänger Alis ibn Abu Talibs (a.) sagen:
„Das ist der Mörder von Hussain ibn Ali (a.)“, und das
war einige Zeit, bevor er getötet wurde.
Salim ibn Abi Hafsa berichtete: ‘Umar ibn
Sa´d sagte zu al-Hussain (a.): „O Abu ‘Abdillah, törichte
Leute sind zu mir gekommen und haben behauptet, dass ich dich
töten werde. „Sie sind nicht töricht“, erwiderte al-Hussain
(a.), „sondern sie träumen (über die Zukunft). Es tröstet mich
(nur), dass du das Land Irak nach mir nicht lange genießen
wirst.“
Yusuf ibn ‘Abida berichtete: Ich hörte
Muhammad ibn Sirin sagen: „Noch nie wurde so eine Röte des
Himmels gesehen wie nach dem Mord an al-Hussain (a.).“
Sa´d al-Iskaf berichtete, dass Abu
Dscha´far (Imam Baqir, a.) gesagt habe: „Der Mörder Yahya
ibn Zakariyyas
war ein Kind (, das) aus Unzucht (entstanden war), und der
Mörder al-Hussain ibn Alis (a.) war ein Kind der Unzucht, und
der Himmel rötete sich nur wegen dieser beiden.“
Sufyan ibn ‘Uyayna berichtete von Ali ibn
Zaid, von Ali ibn al-Hussain (a.), dass dieser gesagt habe:
„Wir zogen mit al-Hussain (a.) aus. Es gab keinen Rastplatz,
an dem wir Halt machten, und von dem wir wieder aufbrachen,
ohne dass er Yahya ibn Zakariyya und seine Ermordung erwähnte.
Er sagte eines Tages: „Es war der Tag der Demütigung der
Welt vor Allah, als der Kopf von Yahya ibn Zakariyya einer
Prostituierten
von den Banu Isra´il geschenkt wurde.“
Die
Berichte haben bereits gezeigt, dass keiner der Mörder
al-Hussains (a.) und seiner Anhänger (möge Allah mit ihnen
zufrieden sein) es schaffte, davonzukommen, ohne getötet zu
werden oder so ein grausames Schicksal zu erleiden, durch das
sie vor ihrem Tod entehrt wurden.
Al-Hussain (a.) starb am Samstag, am
zehnten Muharram im Jahre 61 nach der Hidschra nach der Zeit
für das Mittagsgebet. (Er wurde) getötet, gepeinigt von Durst,
immer standhaft, doch in die Enge getrieben., wie wir
berichtet haben. An jenem Tage war er 58 Jahre alt, von denen
er sieben mit seinem Großvater, dem Gesandten Allahs (s.)
verbrachte. Mit seinem Vater, dem Fürsten der Gläubigen (Imam
Ali - a. - verbrachte er) dreißig Jahre, und mit seinem Bruder
al-Hassan (a.) zehn Jahre. Sein Kalifat dauerte nach seinem
Bruder elf Jahre. Er pflegte Henna zu benutzen und eine
schwarze Farbe, Katam genannt.Als
er Schahid geworden war, wich die Farbe von (dem Bart auf)
seinen Wangen.
Über den großen Verdienst des Besuches
bei ihm (seinem Grab) bzw. über die Verpflichtung dazu gibt es
viele Überlieferungen. Es ist von al-Sadiq ibn Muhammad (a.)
überliefert, dass er sagte: „Der Besuch des Grabes von
Hussain ibn Ali (a.) ist eine Verpflichtung für jeden, der das
Imamat al-Hussains (a.) als etwas von Allah Dem Erhabenen
Verliehenes anerkennt.“
Er
sagte (auch): „Ein Besuch bei al-Hussain (a.) ist soviel
wert wie hundert akzeptierte Hadsch (Pilgerfahrt) und hundert
akzeptierte kleine Pilgerfahrten (‘Umra).“
Der Gesandte Allahs (s.) sagte: „Wer
Hussain (a.) nach dessen Tod besucht, wird das Paradies
bekommen als Lohn).“
Die
Berichte dieser Art sind zahlreich, und wir haben ausreichende
Details davon in unserem Buch „Manasik al-Mazar - Die Riten
der Besuche „“(von den Gräbern der Propheten und Imame)
erwähnt.