Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Eine seiner Reden, als er Dhu-Qar verließ, um sich nach Basra aufzumachen

Nachdem er Allah gelobt und gepriesen und den Segenswunsch auf den Propheten und seine Familie (salawat) ausgesprochen hatte, sagte er:

„Allah hat die Anstrengung (auf Allahs Weg)[1] zur Pflicht gemacht und sie verherrlicht. Er hat sie zu einem Mittel zum Sieg gemacht, und bei Allah, niemals werden weder die Welt noch die Religion verbessert werden, außer dadurch (durch Dschihad). Der Satan hat seine Partei versammelt und seine Kavallerie zusammengeschart. Er brachte Zweifel und Betrug, während die Dinge klar gestellt und in Ordnung waren. Bei Allah, sie haben mich zu Unrecht verworfen, und sie haben zwischen mir und ihnen keine Gerechtigkeit geschaffen. Sie verlangen ein Recht, das sie aufgegeben haben und (Rache für) das Blut, das sie selber vergossen haben[2]. Selbst wenn ich ihr Teilhaber gewesen wäre darin, so hätten sie doch einen Anteil daran gehabt. Aber wenn sie es ohne mich verübt hätten, dann haben nur sie die Folgen zu tragen. Ihr größtes Argument gegen mich ist gegen sie selber, und ich habe einen klaren Blick, der mich nicht verwirrt hat. Eine ungerechte Schar, in der Krankheit und das Gift des Skorpions ist, das lange anhält, und man kann davon Fieber bekommen. Sie werden von einer Mutter gestillt, die schon keine Milch mehr hat. Sie beleben einen Treueid wieder[3], der schon (von ihnen) aufgegeben wurde, auf dass die Verschwörung zu seinem Ursprung zurückkehre. Ich entschuldige mich nicht für das, was ich getan habe, und ich versuche nicht, mich von dem freizusprechen, was ich getan habe. Welch ein Fehlschlag für (solch) einen Mann, der (euch) aufruft. Wen ruft er? Wenn man ihn fragen würde, an wen sich sein Ruf richtet und wem er antwortet, wer sein Imam ist und zu was für einer Praxis (Sunna) (er aufruft), da das Falsche (batil) von seinem Platz vertrieben wurde, würde seine Zunge (dazu) schweigen, was diese (Falschheit) gesagt hat. Ich schwöre bei Allah, dass ich ein Wasserbecken für sie überlaufen lassen werde[4], und nur ich werde davon der Nutznießer sein. Sie werden nicht daraus entkommen können, noch werden sie jemals nach ihm Bewässerung finden. Ich bin zufrieden mit Allahs Beweis gegen sie und Seine Beschuldigung gegen sie, da ich sie aufrufe und sie zur Entschuldigung aufrufe. Wenn sie bereuen und (meinen Aufruf) annehmen, dann wird die (Vergebung für die) Reue gewährt und das Recht akzeptiert werden. Es gibt keine Undankbarkeit gegen Allah. Wenn sie sich weigern, dann werde ich ihnen die Schwertklinge geben. Er genügt als Heiler von Falschheit und als Helfer eines Gläubigen.“ [5]

[1] Dschihad

[2] Gemeint ist die Ermordung des dritten Kalifen ´Umar, Anm. d. Übers.

[3] Gemeint ist der einstmalige Treueid gegenüber dem dritten Kalifen ´Uthman, den sie zu Lebzeiten immerzu unterwandert haben und jetzt nach seiner Ermordung angeblich sein Blut rächen wollten als Vorwand, um gegen Imam ´Ali zu kämpfen, Anm. d. Übers.

[4] Im Deutschen würde man sagen: „Ein Fass zum Überlaufen bringen“, Anm. d. Übers.

[5] Ein Teil der Ansprache kam in „Al-Isti´ab“ vor: 2: 221; „Nahdsch al-Balagha“: 1: 38/9 und 55/21,
und 2: 26/133, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 8: 416.

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