Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Die Rechtsurteile des Fürsten der Gläubigen (a.)

Die Berichte, die über seine hervorragenden Urteile erschienen sind und über seine Rechtsurteile (ahkam) hinsichtlich der Religion und seine wissen­schaftlichen Urteilssprüche (ahkam), nach denen die Gläubigen insgesamt ein Bedürfnis hatten, sind zu viele, um aufgezählt zu werden, und zu gewaltig, das sie (zufriedenstellend) abgehandelt werden könnten. Wie etwa diese, die wir (schon) bestätigt haben, was (darin) vorkommt an Menge hinsichtlich seiner Vorzugsstellung im Wissen, seiner Auszeichnung in der Erkenntnis (ma´rifa) und Verständnis. Die Gelehrten unter den Gefährten (des Propheten, s.) pflegten sich auf ihn in Dingen zu beziehen, die schwierig für sie waren und sich an ihn zu wenden und sich seinen Urteilen darin zu unterwerfen. Ich werde mich bemühen, eine kurze Zusammenfassung zu geben, die auf einige andere danach hinweist, so Allah will.

Hinsichtlich (der Urteile Imam ´Alis, a.) gibt es Urteile von ihm, die die Über­mittler der Überlieferungen von den Sunniten (´amma) und den Schi´iten (chassa)[1] berichtet hatten, während der Prophet (s.) am Leben war. Darin leitete er (der Prophet, s.) ihn (Imam ´Ali, a.) und billigte ihn (d.h. seine Urteile), und er attestierte die Richtigkeit der Entscheidungen, die er abgab. Er machte (die Leute) auf seine Güte aufmerksam und pries ihn dafür. Dadurch hob er ihn durch (seine) Vorzüge von allen (anderen Menschen) ab. Dadurch wies er auf sein Recht auf die Befehlsgewalt nach ihm hin und die Notwendigkeit für ihn, vor allen anderen das Imamat zu übernehmen, wie es auch die Offenbarung beinhaltet, was darauf hinweist in seiner Bedeutung und was aus der Interpretation ihres Inhalts verstanden werden kann, wo Allah, Der Erhabene, sagt: ..Ist nun der, der zur Wahrheit leitet, nicht würdiger, dass man ihm folge, als der, der den Weg nicht zu finden vermag, er werde denn selbst geleitet? Was fehlt euch also? Wie urteilt ihr nur?“[2] Sprich: „Sind solche, die wissen, denen gleich, die nicht wissen?“ Allein die mit Verstand Begabten lassen sich warnen.[3]

Es gibt noch eine Aussage von Ihm, Dem Allmächtigen und Hohen, in der Geschichte von Adam, als die Engel sagten: „Willst du denn darauf solche Wesen haben, die darauf Unfrieden stiften und Blut vergießen? Und wir loben und preisen Dich und rühmen Deine Heiligkeit.“ Er sagte: „Ich weiß, was ihr nicht wisst.“ Und Er lehrte Adam alle Namen, dann stellte Er (die Benannten) vor die Engel hin und sprach: „Nennt mir ihre Namen, wenn ihr wahrhaftig seid.“ Sie sprachen: „Heilig bist Du! Wir haben kein Wissen, außer dem, was Du uns gelehrt hast; wahrlich, Du allein bist der Allwissende, der Allweise.“ Er sprach: „O Adam, nenne ihnen ihre Namen“; und als er ihnen ihre Namen genannt hatte, sprach Er: „Habe Ich euch nicht gesagt: Ich weiß die Geheimnisse der Himmel und der Erde, und Ich weiß, was ihr offenbart und was ihr verhehlt.“ [4]

Allah, Der Erhabene, informierte die Engel, dass Adam des Kalifats würdiger war als sie, weil Er ihm die Namen mitgeteilt hatte, und weil er der Hervorragendste im Wissen war, das ihm mitgeteilt wurde.

Er, erhaben sei Sein Name, sagte in der Geschichte von Talut: Und ihr Prophet sprach zu ihnen: „Allah hat den Talut zum König über euch gesetzt.“ Sie sprachen: „Wie kann er Herrschaft über uns halten, obwohl wir der Herrschaft würdiger sind als er und ihm nicht Fülle des Reichtums beschieden ist?“ Er sprach: „Wahrlich, Allah hat ihn erwählt über euch und hat ihn gemehrt an Wissen und an Fleische.“ Allah verleiht Sein Reich, wem Er will, und Allah ist huldreich, allwissend.[5]

So lenkte Allah (die Aufmerksamkeit) auf sein Recht auf seinen Vortritt vor ihnen aufgrund dessen, wie Er ihn an Wissen und Körper gemehrt, und ihn vor allen anderen auserwählt hatte. Diese Verse sind in Übereinstimmung mit den rationalen Beweisen, dass derjenige, der wissender ist, auch des Imamats würdiger ist als der, der ihm nicht an Wissen gleicht. Dadurch weisen sie auch auf die Notwendigkeit des Vorrechtes des Fürsten der Gläubigen (a.) vor allen Muslimen auf die Nachfolge des Gesandten Allahs (s.) hin, wie auch auf das Imamat über die Ummah aufgrund seiner Überlegenheit über sie an Wissen und Weisheit, sowie wegen ihrer (der anderen Muslime) Unzulänglichkeit gegenüber seinem Rang darin.

[1] ´amma: wörtlich „allgemein“ wird für die Glaubensrichtung der Sunniten gebraucht; chassa: bedeutet wörtlich „besonders“, bezeichnet die Glaubensrichtung der Schiiten, Anm. d. Übers.

[2] Heiliger Qur´an: 10: 35

[3] Heiliger Qur´an: 39: 9

[4] Heiliger Qur´an: 2: 30-33

[5] Heiliger Qur´an: 2: 247

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