Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab)

Die Operation gegen die Verbündeten (Ahzab) fand nach der gegen die Banu Nadhir statt. Eine Gruppe von Juden machte sich auf nach Mekka, unter ihnen waren Sallam ibn Abu al-Huqaiq al-Nadhiri, Huyayy ibn Achtab, Kinana ibn al-Rabi‘, Haudha ibn Qais al-Wa´ili und Abu ´Umara al-Wa´ili zusammen mit einigen der Banu Wa´ila. Sie reisten zu Abu Sufyan Sachr ibn Harb, denn sie wussten über dessen Feindseligkeit gegen den Gesandten Allahs (s.) Bescheid und dass er es kaum erwarten konnte, ihn zu bekämpfen. Sie erzählten ihm, was sie von ihm erlitten hatten und baten ihn um Beihilfe beim Kampf gegen ihn. „Ich bin mit euch, wo immer ihr es wünscht“, sagte Abu Sufyan, „daher geht zu den Quraisch und drängt sie zum Krieg gegen ihn und garantiert ihnen Hilfe und Unterstützung bis ihr ihn vernichtet habt.“

Sie gingen von einem Führer der Quraisch zum anderen und stachelten sie zum Krieg gegen den Propheten (s.) an. „Unsere Hände werden mit euren Händen sein“, sagten sie zu ihnen, „und wir werden mit euch sein, bis ihr ihn vernichtet habt“. „Ihr Juden“, sagten die Quraisch, „ihr seid die Leute der ersten Schrift und des früheren Wissens, und ihr kennt die Religion, die Muhammad gebracht hat und die Religion, an die wir glauben[1]. Ist unsere Religion nun besser als seine Religion, oder ist er mehr im Besitze der Wahrheit als wir?“ „In der Tat, eure Religion ist besser als seine“, sagten sie (die Juden), und die Quraisch fühlten sich ermutigt, als sie (die Juden) sie zum Krieg anstachelten gegen den Gesandten Allahs (s.).

Abu Sufyan kam zu ihnen und sagte ihnen: „Allah hat euch über euren Feind Macht verliehen, und jene Juden werden an eurer Seite mit euch gegen ihn kämpfen, und sie werden sich nicht von euch trennen, bis alle von ihnen (den Muslimen) ruiniert worden sind, oder wir ihn und alle, die ihm folgen, vernichtet haben.“ Damit wurde ihre Entschlossenheit zum Krieg gegen den Propheten (s.) gestärkt. Dann gingen die Juden zu den (Stämmen der) Ghatafan und Qais ´Ailan und riefen sie zum Krieg gegen den Gesandten Allahs (s.) auf. Sie garantierten ihnen Hilfe und Unterstützung, und sie informierten sie über die (Absicht der) Quraisch, diesen Weg zu verfolgen. Sie versammelten sich mit ihnen.

Die Quraisch kamen mit ihrem derzeitigen Führer Abu Sufyan Sachr ibn Harb, und die Ghatafan kamen mit ihrem Oberhaupt ´Uyayna ibn Hisn, begleitet von den Banu Fazara. Die Banu Murra kamen mit Harith ibn ´Auf, und Bara ibn Turaif kam mit seinem Klan der Aschdscha‘, und die Quraisch versammelten sich mit ihnen.

Als der Gesandte Allahs (s.) von der Versammlung der Verbündeten (Ahzab) gegen ihn hörte und von ihrer starken Entschlossenheit, gegen ihn Krieg zu führen, beriet er sich mit seinen Gefährten. Sie stimmten (alle) in der Meinung überein, in Medina zu bleiben und die (feindlichen Stämme) zu bekämpfen, wenn sie über die Bergpfade zu ihnen kommen sollten. Salman al-Farsi (r.) schlug dem Gesandten Allahs (s.) vor, einen Graben (auszuheben). Er (der Prophet) befahl, dass er ausgehoben werden sollte, und arbeitete selbst daran, wie auch die (anderen) Muslime.

Die Verbündeten (Ahzab) marschierten gegen den Propheten (s.), und ihre Macht erfüllte die Muslime mit Schrecken, und sie wurden aufgrund ihrer großen Anzahl und Schar von Furcht ergriffen. Sie ließen sich nahe des Grabens nieder. Sie verharrten in ihrer Position etwas mehr als zwanzig Nächte, dann fand zwischen ihnen kein Krieg statt, außer dass sie Pfeile abschossen und sie belagerten.

Als der Gesandte Allahs (s.) die Schwäche in den Herzen der meisten Muslime sah aufgrund der Belagerung und ihre Kampfschwäche, schickte er (einen Boten) zu ´Uyayna ibn Hisn und al-Harith ibn ´Auf - sie waren beide Anführer der Ghatafan - und rief sie zum Frieden mit ihm auf, dazu, von ihm abzulassen und mit ihren Leuten vom Krieg abzusehen, wofür er ihnen ein Drittel der Erträge Medinas geben wollte. Er beriet sich mit Sa´d ibn Mu´adha und Sa´d ibn ´Ubada darüber, was er ´Uyayna und Harith übermitteln lassen sollte. Die beiden sagten: „Wenn die Situation so ist, dann gibt es keinen Zweifel daran, dass wir danach handeln müssen. Denn Allah hat dir das befohlen, was du getan hast, und die (göttliche) Offenbarung ist zu dir gekommen. Daher tue, was dir angemessen erscheint. Wenn du das um unsretwillen tun willst, dann ist dies auch unsere Ansicht.“ Er (der Prophet, s.) sagte: „Darüber ist keine Offenbarung zu mir gekommen, aber ich habe die Araber sich gegen euch vereinigen[2] sehen, und sie kamen von allen Seiten gegen euch (aufmarschiert). So wollte ich ihren Angriff für eine Weile gegen euch abbrechen.“ „Diese Leute und wir pflegten Allah etwas beizugesellen und Götzen zu verehren“, sagte Sa´d ibn Mu´adha, „wir verehrten Allah nicht und wir kannten Ihn nicht. Aber dann speisten wir sie nicht mit unseren Früchten, außer Gästebewirtung oder beim Handel. Jetzt, da Allah uns mit dem Islam geehrt und uns damit rechtgeleitet hat sowie uns durch dich stark gemacht hat, sollen wir ihnen unser Eigentum geben? Welche Notwendigkeit haben wir, dies zu tun? Bei Allah, wir werden ihnen nichts als das Schwert geben, bis Allah zwischen uns und ihnen urteilt.“ „Jetzt habe ich eure Einstellung erkannt“, sagte der Gesandte Allahs, „daher bleibt dabei. Allah, Der Erhabene, lässt Seinen Propheten nicht im Stich, noch liefert Er ihn (seinen Feinden) aus, bis Er Seine Verheißung erfüllt.“ Dann erhob sich der Gesandte Allahs (s.) unter den Muslimen, rief sie zum Dschihad (Kampf) gegen den Feind auf, ermutigte sie und versprach ihnen den Sieg.’

Reiter von den Quraisch meldeten sich freiwillig, um gegen (die muslimischen Kämpfer) anzutreten, unter ihnen waren: ´Amr ibn ´Abd al-Wudd ibn Abu Qais ibn ´Amer ibn Lu´ayy bin Ghalib, ‘Ikrima ibn Abi Dschahl, Hubaira ibn Abi Wahb - beide von den Machzum - Dhirar ibn al-Chattab und Mirdas al-Fihri. Sie rüsteten sich für den Kampf, dann bestiegen sie ihre Pferde und ritten zu den Häusern der Banu Kinana. Sie riefen: „Macht euch für den Krieg bereit, ihr Banu Kinana!“ Dann ritten sie hochmütig fort, bis sie am Graben anhielten. Nachdem sie darüber nachgedacht hatten, sagten sie : „Bei Allah, dies ist ein Trick, den die Araber noch nie angewandt haben.“ Dann begaben sie sich zu einer Stelle, an der der Graben eng war. Sie peitschten ihre Pferde, und die sprangen blind hinab. Sie (ihre Pferde) brachten sie auf den sumpfigen Grund zwischen dem Graben und Sula‘[3]

Der Fürst der Gläubigen ´Ali ibn Abi Talib (a.) kam heraus mit einer Gruppe von Muslimen, so dass sie die Spalte (unter ihre Verteidigung) nehmen konnten, die diese (Feinde) übersprungen hatten. Da trat ´Amr ibn ´Abd Wudd mit der Truppe hervor, die mit ihm gekommen war. Er erhob sein Banner, so dass seine Stellung sichtbar wurde. Als er die Muslime sah, hielten er und seine berittene Truppe an. Er sagte: „Gibt es jemanden, der im Einzelkampf antreten will?“ Der Fürst der Gläubigen (a.) trat vor, und ´Amr sagte zu ihm: „Gehe zurück, Sohn meines Bruders, denn ich will dich nicht töten.“ „Du hast Allah ein Versprechen gegeben, ´Amr, dass kein Mann der Quraisch dich zu zwei Sachen aufruft, ohne dass du eine von ihnen wählst.“ „In der Tat“, sagte ´Amr, „was ist das?“ „Ich rufe dich zu Allah und Seinem Gesandten und dem Islam auf“, sagte er (Imam ´Ali, a.). „Das brauche ich nicht“, antwortete er. „Dann rufe ich dich zum Kampf.“ „Gehe zurück“, sagte er (´Amr), „zwischen deinem Vater und mir war Freundschaft, und ich will dich nicht töten.“ „Aber ich - bei Allah - ich will dich töten, so lange du die Wahrheit verweigerst“, sagte der Fürst der Gläubigen (a.). Da wurde er (´Amr) wütend und fragte: „Willst du mich töten?!“ Er stieg von seinem Pferd ab, verletzte es und schlug es ins Gesicht, bis es wegsprang. Dann ging er auf ´Ali (a.) mit gezogenem Schwert zu. Er brachte schnell einen Schwerthieb gegen ihn an, aber sein Schwert blieb im Schild ´Alis (a.) stecken, und der Fürst der Gläubigen (a.) versetzte ihm einen Schwerthieb und tötete ihn. Als ´Ikrima ibn Abu Dschahl und Hubaira ibn Dhirar Amr niedergestreckt sahen, wendeten sie ihre Pferde und flohen. Sie sprangen über den Graben, ohne irgendetwas zu sehen. Der Fürst der Gläubigen (a.) wandte sich zu seiner ersten Stellung. Die Gemüter derjenigen, die (mit ´Amr) zum Graben gekommen waren, waren voller Beklemmung, als er (´Ali, a.) rezitierte:

„Er half den Steinen aufgrund von Dummheit, und ich half dem Herrn von Muhammad aufgrund von Richtigkeit. Ich schlug ihn (nieder) und ließ ihn wie ein Stumpf eines Palmenbaums liegen zwischen Sand und Stein. Ich enthielt mich seiner Kleider, auch wenn er, wenn ich gefallen wäre, mich meiner Kleider beraubt hätte. O ihr Ahzab, wähnet nicht, dass Allah Seine Religion und Seinen Propheten im Stich lässt.“

Muhammad ibn ´Umar al-Waqidi überlieferte: ´Abdullah ibn Dscha´far berichtete uns von Bin Abu ´Aun, von al-Zuhri, der berichtete: „´Amr ibn ´Abd al-Wudd, ´Ikrima ibn Abu Dschahl, Hubaira ibn Abu Wahb, Naufal ibn ´Abdillah ibn al-Mughira und Dhirar ibn al-Chattab kamen am Tage von Ahzab zum Graben und begannen, um ihn herumzugehen und suchten eine enge Stelle, damit sie ihn überqueren können. Sie kamen an eine (unbewachte) Stelle, an der sie ihre Pferde zwangen, sie zu überqueren, und sie begannen ihre Pferde zu reiten im Gebiet zwischen dem Graben und Sal‘. Die Muslime blieben stehen, und keiner von ihnen trat ihnen entgegen. ´Amr ibn Abd al-Wudd rief zu einem Einzelkampf auf, indem er den Muslimen entgegentrat und sagte: ‚Ich bin von Rufen von euch heiser geworden, gibt es (irgendeinen von euch), der (gegen mich) antritt?‘

Die ganze Zeit stand ´Ali ibn Abi Talib (a.) unter ihnen bereit, um gegen ihn zu kämpfen, doch der Gesandte Allahs (s.) befahl ihm, sich zu setzen und zu warten, so dass jemand anders zur Tat schreiten könnte. Die Muslime waren (so reglos), als ob Vögel auf ihren Köpfen sitzen würden, wegen der Stellung ´Amr ibn Wudds und vor Angst vor ihm und auch vor denjenigen, die bei bzw. hinter ihm waren.

Nachdem ´Amr für eine lange Zeit zum Kampf gefordert hatte und der Fürst der Gläubigen (a.) wieder aufstehen wollte, sagte der Gesandte Allahs (s.) zu ihm: ‚Komm her zu mir’, und er (Imam ´Ali (a.)) ging zu ihm hin, und er (der Prophet) nahm seinen (eigenen) Turban ab und setzte ihn ihm (´Ali) auf. Dann gab er ihm sein Schwert und sagte: ‚Führe deine Aufgabe aus‘, dann sagte er: ‚O Allah, hilf ihm‘, und er (´Ali, a.) rannte auf ´Amr zu, und mit ihm Dschabir ibn ´Abdillah al-Ansari (r.), um zu sehen, was zwischen ihm (´Ali, a.) und ´Amr passieren würde. Als der Fürst der Gläubigen (a.) bei ihm angekommen war, sagte er : „´Amr, in der Zeit der Unwissenheit (Dschahiliyya) sagtest du immer: ‚Niemand wird mich zu den dreien aufrufen (gemeint waren al-Lat, al-´Uzza (und Manat)[4], ohne dass ich sie annehme oder einen davon.‘„Ja“, antwortete er . „Ich rufe dich zu dem Zeugnis auf, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, und dass du dich dem Herrn der Welten unterwirfst.“ „Sohn meines Bruders“, sagte er, „verschiebe diese Angele­gen­heit eine Weile von mir.“ „Es wäre besser für dich, wenn du es annehmen würdest“, erwiderte der Fürst der Gläubigen, dann sagte er: „Es gibt noch eine andere (Möglichkeit).“ „Und die wäre?“ „Dass du dahin zurückgehst, woher du gekommen bist.“ „Die Frauen der Quraisch werden das niemals akzeptieren“, antwortete er (´Amr). „Es gibt noch eine Alternative“, sagte er (Imam ´Ali, a.). „Und welche?“ „Dass du absteigst und gegen mich kämpfst.“ Da lachte ´Amr und sagte: „Dies ist nicht die Sache, von der ich annahm, dass ein Araber sie von mir verlangen wird, und ich möchte keinen edlen Mann wie dich bekämpfen, denn dein Vater war ein guter Freund von mir.“ „Aber ich möchte dich töten, so steig ab, wenn du willst.“ Da wurde ´Amr wütend stieg ab und schlug seinem Pferd auf den Kopf (wörtlich: ins Gesicht), bis es zurücklief.

Dschabir (r.) berichtete: „Staub wirbelte um sie herum auf, so dass ich sie nicht sehen konnte. Aber ich hörte „Allahu Akbar[5] darunter, und da wusste ich, dass ´Ali (a.) ihn (´Amr) getötet hatte. Seine Anhänger flohen, wobei ihre Pferde über den Graben sprangen. Die Muslime eilten voran, als sie den Ruf „Allahu Akbar“ hörten, um zu sehen, was die Feinde getan hatten. Sie sahen Naufal bin ´Abdillah mitten im Graben, und sein Pferd konnte nicht daraus entkommen. Sie begannen, auf ihn Steine zu werfen. ‚Der Tod ist schöner als das‘, sagte er, ‚einer von euch soll herabkommen und gegen mich kämpfen‘, und der Fürst der Gläubigen (a.) stieg zu ihm herab und schlug ihn (mit dem Schwert), bis er ihn getötet hatte. Er verfolgte Hubaira und machte ihn kampfunfähig, indem er den erhöhten Teil seines Sattels traf, so dass der Panzer (des Pferdes) herunterfiel. ´Ikrima floh, und Dhirar ibn al-Chattab ergriff die Flucht.“

Dschabir erzählte (weiter): „Ich kann die Tötung ´Amrs durch ´Ali (a.) mit nichts anderem vergleichen als mit der Geschichte von Dawud und Dschalut[6], die Allah (im Qur´an) erzählt: So schlugen sie jene nach Allahs Gebot; und Dawud erschlug Dschallut.[7]

Qais ibn al-Rabi‘ überlieferte: Abu Harun al-Abdi berichtete uns, von Rabi´a al-Sa´di, welcher sagte: „Ich ging zu Hudhaifa ibn al-Yaman und fragte ihn: ‚Abu ´Abdillah, lass uns über ´Ali (a.) und seine hervorragenden Eigenschaften sprechen, denn die Einwohner von Basra sagen zu uns, dass wir hinsichtlich ´Alis (a.) übertreiben. Bist du nicht einer, der Ereignisse über ihn überliefert?‘ ‚Rabi´a‘, sagte Hudhaifa, ‚was willst du mich über ´Ali (a.) fragen? Bei Dem, in Dessen Händen mein Leben ist, wenn man die gesamten Taten der Gefährten Muhammads (s.), (die sie von der Zeit an vollbracht hatten,) seit Allah Muhammad (s.) (zum Propheten) berufen hatte bis zum Tage der Auferstehung in eine Waagschale der Mizan[8] legen würde und die Taten ´Alis (a.) in die andere Waagschale, dann würden die Taten ´Alis (a.) all ihre Taten überwiegen.‘ ‚Das ist etwas, was man weder stehend noch sitzend akzeptieren könnte‘, erwiderte Rabi´a. ‚Du alberner Kerl‘, sagte Hudhaifa, ‚was denkst du (dass es anders sein könnte)? Wo waren denn Abu Bakr, ´Umar, Hudhaifa und all die Gefährten Muhammads an dem Tag, an dem ´Amr bin ´Abd al-Wudd sie zum Kampf herausforderte?! Er forderte sie zum Einzelkampf heraus, und all die Leute schreckten zurück, außer ´Ali (a.), und er trat gegen ihn an, und Allah tötete ihn durch seine (Imam ´Alis, a.) Hand. Bei Dem, in dessen Hand das Leben Hudhaifas ist, seine Tat an jenem Tag war von größerem Lohn (bei Allah) als die Taten der Gefährten Muhammads (s.) bis zum Tage der Auferstehung.‘[9]

Hischam ibn Muhammad überlieferte von Ma´tuf ibn Charrabudh, welcher erzählte: „´Ali (a.) sagte am Tage von Chandaq (Graben)[10]: ‚War ich es, gegen den die Reiter anstürmten? Berichtet meinen Anhängern über mich und das (Ereignis). An jenem Tage hinderte mich mein Zorn an der Flucht, und ein entschlossenes Schwert ist nicht stumpf. Ich vernichtete ´Amr, als er am unverschämtesten wurde mit (einem Schwert) aus reinem Eisen, erprobt und scharf. Ich ging fort, nach dem ich ihn hingestreckt liegen ließ wie einen Palmstumpf zwischen sandigem Grund und Hügeln. Ich enthielt mich seiner Kleider, auch wenn er, wenn ich gefallen wäre, mich meiner Kleider beraubt hätte.‘[11]

Yunis ibn Bukair überlieferte von Muhammad bin Ishaq, welcher berichtete: „Als ´Ali ibn Abi Talib (a.) ´Amr getötet hatte, ging er mit lächelndem Gesicht zu dem Gesandten Allahs (s.). ´Umar ibn al-Chattab sagte zu ihm: ‚Hast du ihm nicht seinen Panzer weggenommen, ´Ali? Denn es gibt unter den Arabern nichts, was ihm ähnelt.‘ ‚Ich schämte mich, die Scham meines Cousins zu entblößen‘, antwortete der Fürst der Gläubigen (a.) .[12]

´Umar bin al-Azhar überlieferte: von ´Amr ibn ´Ubaid, von al-Hassan: „Als ´Ali (a.) ´Amr bin ´Abd al-Wudd getötet hatte, schnitt er dessen Haupt ab, nahm ihn und warf ihn vor den Gesandten Allahs (s.). Abu Bakr und ´Umar küssten das Haupt ´Alis (a.).[13] ´Ali ibn al-Hakim al-Adawi sagte: „Ich hörte Abu Bakr ibn ´Ayyasch sagen: „´Ali versetzte einen Schlag, der im Islam nicht seinesgleichen hat - den (Schwert-) Streich gegen ´Amr ibn ´Abd al-Wudd. Er (a.) wurde von einem Schlag getroffen, der überraschender kam als jeder Schlag im Islam, und das war der Schlag von Ibn Muldscham (l.).[14]

Hinsichtlich der Schlacht gegen die Verbündeten (Ahzab) sandte Allah herab: „Da sie über euch kamen von oben her und von unten her, und da eure Blicke wild waren und die Herzen in die Kehlen stiegen und ihr verschiedene Gedanken hegtet über Allah. Da wurden die Gläubigen geprüft, und sie wurden erschüttert in heftiger Erschütterung. Und da die Heuchler und die, in deren Herzen Krankheit ist, sprachen: „Allah und Sein Gesandter haben uns bloßen Trug verheißen.“ [15] bis zu der Ayah[16]: „Und Allah genügte den Gläubigen im Kampf. Allah ist gewaltig, allmächtig“

Dadurch richtete Er an sie Vorwürfe, Tadel, Schelte und Vorhaltungen, und keiner wurde davon ausgenommen, außer, unter allgemeiner Zustimmung, der Fürst der Gläubigen (a.), ´Ali ibn Abi Talib (a.), da der Sieg durch ihn errungen wurde und durch seine Hände. Und die Tötung ‘Amrs und Naufal ibn Abdullahs durch ihn war der Grund für die Niederlage der Götzendiener.

Nachdem diese Leute getötet worden waren, sagte der Gesandte Allahs (s.): „Jetzt werden wir gegen sie kommen, und sie werden uns nicht (mehr) überfallen.“[17]

Yusuf ibn Kulaib hatte von Sufyan überliefert, von Zubaid, von Murra und anderen, von ’Abdullah ibn Mas´ud (welcher folgende Ayat verlas): „Und Allah genügte den Gläubigen im Kampf. Allah ist gewaltig, allmächtig.“[18]

Über die Tötung ´Amr ibn ´Abd al-Wudds schrieb Hassan ibn Thabit (r.) folgendes (als Gedicht): „Der junge ´Amr ibn ´Abd kam am Abend überfallartig und unerwartet in die Umgebung von Jathrib[19]. Du fandest unsere Schwerter gezogen und unsere guten Pferde waren gut in Form. Du hast eine Schar am Morgen von Badr gesehen, die dir einen Schlag versetzte, der nicht schlecht gerüstet war. Du bist dahin gekommen, ´Amr, dass du nicht mehr zu einem großen Tag (militärische Operation) gerufen werden wirst oder zur Ausführung einer schlechten Tat.“

Man sagt, dass, als das Gedicht von Hassan die Banu ´Amir erreichte, einer ihrer jungen Männer ihm antwortete. Er rezitierte in Antwort auf Hassans Verherrlichung der Ansar folgendes: „Beim Hause Allahs, ihr habt gelogen. Ihr habt uns nicht getötet, sondern es war durch das Schwert der Haschimiten, so seid stolz auf das Schwert von Ibn ´Abdillah Ahmad (d.h. Muhammad) und durch die Hand ´Alis habt ihr es erreicht, so hört auf. Ihr habt ´Amr nicht Kraft euren Mutes getötet, sondern es war ein starker, kampferfahrener Löwe. Es war ´Ali, der stolz lange ausharrte. So macht nicht so viele Behauptungen gegen uns und seid nicht stolz. In Badr zogt ihr zum Kampf, und die Führer der Quraisch hielten sich von euch zurück und verzögerten (den Kampf). Dann, als Hamza und ´Ubaida gegen sie kamen und ´Ali hervorkam, wobei er sein indisches Schwert schwang, sagten sie :‘Ja, das sind wahrhaftig (uns) Ebenbürtige‘, so traten sie schnell vor, da sie den Kampf wollten und zeigten Stolz. ´Ali zirkelte das Feld in haschemitischer Art ab, und er zerstörte sie, als sie Stolz und Überheblichkeit zeigten. Ihr habt keinen Grund, euch über uns andere zu erheben, und es gibt keinen berechtigten und erwähnenswerten Grund für (euren) Stolz.“[20]

Ahmad ibn ´Abd al-Aziz überlieferte: Sulaiman ibn Ayyub berichtete uns, von Abu al-Hassan al-Mada´ini, welcher sagte:

„Als ´Ali ibn Abi Talib (a.) ´Amr ibn ´Abd Wudd getötet hatte und die Nachricht über dessen Tod seiner Schwester überbracht wurde, fragte sie: ‚Wer hat ihn angegriffen?‘ ´Ali ibn Abi Talib‘, war die Antwort. ‚Sein Tod‘, sagte sie, ‚kann daher nur so gewertet werden, als dass er durch die Hand eines Edlen, Gleichwertigen gekommen ist. Meine Tränen haben nicht zu fließen aufgehört, die ich über ihn vergossen habe, er hat Helden getötet und ist gegen Gleichwertige angetreten (in der Schlacht). Es war sein Schicksal, von der Hand eines Edlen und Gleichwertigen aus seinem Volk (getötet zu werden). Ich habe noch nicht (von einem Mann) gehört, der stolzer als dieser war, ihr Banu ´Amir.‘ Dann begann sie zu rezitieren: ‚Wenn derjenige, der ´Amr getötet hat, ein anderer als jener gewesen wäre, dann hätte ich für immer geweint. Aber der, der ´Amr getötet hat, war ohne Fehler. Er war ein Mann, der als der Altvorderste und der Wesentliche des Landes bezeichnet wird.’[21]

Sie sagte ebenfalls über die Tötung ihres Bruders und die Erinnerung an ´Ali ibn Abi Talib (a.): „Zwei Löwen attackierten einander auf einem engen Schlachtfeld, und jeder von ihnen war edel und tapfer, einander gleichwertig. Jeder von ihnen wollte dem anderen die innerste Seele entreißen in der Mitte des Schlachtfelds, durch Täuschung oder Tötung. Beide gingen mit Feuereifer in den Kampf, und sie ließen sich durch nichts davon ablenken. Geh, ´Ali, denn du hast niemals so einen Sieg wie diesen errungen. Das ist ein wahres Wort, und darin ist keine Voreingenommenheit. Die Blutrache wird mein sein, und wenn ich über ihn komme, dann wird meine Blutrache vollkommen sein. Die Quraisch sind gedemütigt worden nach dem Tod eines Reiters, und diese Demütigung wird sie zerstören, und Schande ist allgegenwärtig.“ Dann sagte sie: „Bei Allah, die Quraisch werden meinen Bruder nicht rächen, so lange die alte Kamelstute ungedeckt bleibt.“

[1] Götzendienst, Anm. d. Übers.

[2] wörtlich: „mit einem einzigen Bogen gegen euch schießen“, Anm. d. Übers.

[3] Sula‘: Ein Ort in der Nähe von Medina

[4] Götzen, die im vorislamischen Arabien verehrt wurden, Anm. d. Übers.

[5] „Allah ist am Größten“, Anm. d. Übers.

[6] David und Goliath, Anm. d. Übers.

[7] Heiliger Qur´an: 2: 251

[8] Waage, auf der die guten und schlechten Taten der Menschen gewogen werden, Anm. d. Übers.

[9] „I´lam al-Wara“: 195, „Scharh al-Nahdsch-al-Balagha“ von al-Hadidi: 19: 65, „Irschad al-Qulub“: 245, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 256: 20

[10] Daher auch die Bezeichnung: Grabenkrieg, Anm. d. Übers.

[11] „Al-Mustadrak al-Sahihain“: 33: 3, „Dala’il al-Nubuwwa“: 3: 439, „Manaqib Al Abi Talib“: 3: 137, „Al-Fusul al-Muhimma“: 61, und ´Allamah al-Madschlisi über lieferte es in „al-Bihar al-Anwar“: 20: 257 und 264.

[12] Überliefert mit Hinzufügungen oder Auslassungen bei: „Al-Mustadrak ´ala Sahihain:“ 3: 33, „Dala’il al-Nubuwwa“: 3: 439, „Manaqib Ali Abi Talib“: 3: 137, „Al-Fusul al-Muhimma“: 61, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar al-Anwar“: 20: 257 und 264.

[13] „Madschmu‘ al-Bayyan“: 8: 344; „Scharh Nahdsch-ul-Balagha“ von Al-Hadidi: 19: 62, und Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 20: 258

[14] „Manaqib Al-i- Abi Talib3: 138, „Madschmu‘ al-Bayyan“: 344, „Scharh al-Nahdsch (al-Balagha) von Al-Hadidi: 19: 61; und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“. 20: 258.

[15] Heiliger Qur´an: 33: 10-25

Die Überlieferungsquellen:

„Al-Durr al-Manthur“: 6: 590; „Manaqib Al-i-Abi Talib: „3:134; „Scharh al-Nahdsch al-Hadidi“: 13: 284; von Ibn ´Abbas, „Irschad al-Qulub“: 245; „Mizan al-I´tidal“: 2: 380; „Ta´wil al-Ayat“: 2: 450 / 11, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 20: 258

[16] Vers des Heiligen Qur´an

[17] „Sahih al-Buchari“: 5: 141, „Musnad Ahmad“: 4: 394, „Madschmu‘ al-Bayyan“: 8: 345, und # Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 20: 258

[18] Heiliger Qur´an: 33/25

[19] Jathrib: Früherer Name von Medina (Anm. d. Übers.)

[20] „Al-Fusul al-Muchtara“: 238, und das Gedicht von Hassan ist in der „Sira al-Nabawiyya“ von Ibn Hischam: 3: 281, und „Scharh al-Nahdsch al-Hadidi“: 13: 29, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 20: 259.

[21] „Al-Fusul al-Muchtara“: 237: „Al-Fusul al-Muhimma“: 62, mit leichter Abweichung; und Ähnliches in „al-Mustadrak ala al-Sahihain“: 3: 33, und ´Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“: 20: 26

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