Al-Mizan
Al-Mizan - Auslegung des Qur'an

Aussprache: tafsiir al-miizaan
arabisch:
تفسير الميزان
persisch: تفسير ميزان
englisch: Al-Mizan

Mehr zum Thema siehe: Al-Mizan

Al-Mizan - Auslegung des Qur’an

KAPITEL EINS

Fatihat-ul-Kitab
(Die Eröffnende des Buches)

7 Verse, Mekka

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!(1)

Alles Lob gebührt Allah, dem Herren der Welten.(2)

Dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.(3)

Dem Herrscher am Tage des Gerichts!(4)

Dir (allein) dienen wir und dich (allein) bitten wir um Hilfe.(5)

Führe uns den geraden Weg (6)

Den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast,

nicht den (Weg) derer,

die (Deinen) Zorn erregt haben

 und nicht den (Weg) der Irregehenden. (7)

 Kommentar

„Im Namen Allahs, des Allerbarmers,
des Barmherzigen“ (1)

Menschen verwenden oftmals den Namen von Persönlichkeiten, die ihnen als besonders bedeutungsvoll oder mächtig erscheinen, wenn sie ein wichtiges Werk beginnen. Durch die Verbindung mit diesem Namen glauben sie, dass ihre Arbeit von Erfolg gekrönt sein wird, Größe erlangt und gesegnet wird. Oder sie hoffen, dass sie durch dieses Gedenken die Erinnerung an den Genannten für immer lebendig halten können. Ähnliches lässt sich beobachten, wenn Menschen einem Kind, einem Projekt, einem Haus oder einer Idee einen Namen geben – sie verwenden dabei oft den Namen einer tief geliebten oder hoch angesehenen Person, damit jener Name in dieser Form erhalten bleibt. Zum Beispiel benennt ein Mann seinen Sohn häufig nach seinem Vater, um die Erinnerung an den Vater aufrecht zu erhalten.

Der oben angeführte Qur´an-Vers ist auf derselben Ebene zu deuten. Allah – Erhaben ist Sein Name – beginnt seine Rede in Seinem Eigenen Namen, damit die Ideen, die in diesem Kapitel übermittelt werden, davon geprägt und getragen werden. Außerdem soll den Menschen so die vollkommenste Weise gelehrt werden, wie sie all ihre Reden und ihre Werke beginnen sollen. Dies soll sie dahingehend leiten, dass sie all ihren Aktivitäten und Handlungen den Stempel des göttlichen Namens aufdrücken, dass sie all ihre Werke nur für Allah verrichten und diese somit mit Seinen schönsten Namen und Eigenschaften verbunden werden. Auf diese Art und Weise wird keine ihrer Handlungen null und nichtig werden oder unvollständig bleiben. Denn es wurde im Namen Allahs begonnen und Vernichtung oder Widerlegung kann diesen geheiligten Namen nicht erreichen.

Allah hat im Qur´an an verschiedenen Stellen verlautbart, dass all das, was nicht mit Seiner Person in Verbindung gebracht wird, dem Untergang verdammt ist und jede Bemühung in diese Richtung gänzlich umsonst war. All jene Handlungen, die nicht auf Seinem Wege verrichtet wurden, werden wie weit verstreuter Staub im Wind sein. Er wird diese Arbeiten abweisen und ihre Handlungen für null und nichtig erklären. Nichts wird überbleiben, außer Ihm, Erhaben ist Er.

Deswegen wird jede Handlung, die auf dem Wege Allahs verrichtet und in Seinem Namen ausgeführt wurde, für immer fortbestehen und niemals untergehen. Jedes Werk und jede Angelegenheit soll ihren Anteil an der Ewigkeit erhalten – und zwar in jenem Maße, in dem es sich mit Allah verbunden hat. So ist es auch diese Tatsache, auf die in einer allgemein anerkannten Überlieferung des Propheten hingewiesen wird: „Jede wichtige Angelegenheit, die nicht im Namen Allahs begonnen wurde, wird unvollständig bleiben...“. Der Begriff „al-abtar“ (der hier mit „unvollständig“ übersetzt wurde) bedeutet wörtlich Etwas, dessen Ende abgeschnitten wurde, wie ein Tier, dessen Schwanz abgetrennt worden ist.

Die Präposition „bi“ (= in, mit), in der Phrase „Im Namen Allahs“, steht im Bezug zu einem implizierten Verb, nämlich „Ich beginne“ (und weist somit darauf hin, dass es sich hierbei um eine Tätigkeit handelt). Somit stellt dieser Vers, der an eben dieser Stelle platziert die Rede eröffnet, auch eine einzigartige Handlung dar. Was die Einzigartigkeit dieser Handlung ausmacht, ist das vereinheitlichende Element dieser Rede, welches durch die Einheit ihrer Bedeutung, ihrer Botschaft und dem Ziel und endgültigem Zweck dieser Rede zu Tage tritt.

Allah hat erwähnt für welchen Zweck Seine Rede – der gesamte Qur´an – offenbart worden ist: „...Wahrlich zu euch sind ein Licht von Allah und ein klares Buch gekommen. Damit leitet Allah jene, die Sein Wohlgefallen suchen, auf die Wege des Friedens...“ (5:15-16).

Auch andere Verse verdeutlichen, dass das Ziel mit dem dieses Buch – die Rede Allahs – herabgesandt worden ist, die Rechtleitung der Menschen ist.

Demnach wäre die eigentliche Bedeutung dieses Verses folgende: Die gesamte Rechtleitung und Führung wird im Namen Allahs begonnen, dem Allerbarmer (ar-Ramān), dem Barmherzigen (ar-Raīm). Es ist Allah, zu dem die Diener zurückkehren.

Er ist der Allerbarmer (ar-Ramān), Der den Weg Seiner allumfassenden Gnade für alle Gläubigen und Ungläubigen gleichermaßen geöffnet hat, die Gnade, die sie mit all dem versorgt, das notwendig und gut für ihre Existenz und ihr Leben ist.

Er ist der Barmherzige (al-Raīm), Der Seine spezielle Gnade für die Gläubigen reserviert hat, jene Gnade die ihnen ihre Glückseligkeit im Jenseits sichert und die Nähe zu ihrem Herrn. Und Allah sagte: „ ...doch meine Barmherzigkeit umfasst alle Dinge; so werde ich sie bestimmen speziell für jene, die (Mich) fürchten und die Zakat-Abgabe entrichten, und für jene, die an Unsere Zeichen glauben“ (7:156). Diese Erklärung ist nun das Ergebnis der Betrachtung des ersten Verses der heiligen Schrift im Lichte und im Kontext des gesamten Qur´ans.

Allah hat in Seiner Rede wiederholt die Aufteilung des Qur´ans in “Kapitel“ (al-Surat bzw. im Deutschen: Sure) erwähnt. Zum Beispiel: „...Sprich: `Bringt denn eine Sure gleicher Art hervor...´“ (10:38); „Sprich: `So bringt doch zehn ebenbürtig erdichtete Suren hervor...´“ (11:13); „Und wenn eine Sure herabgesandt wird...“ (9:86); „Dies ist eine Sure, die Wir hinab sandten...“ (24:1).

Aus diesen Versen lässt sich schließen, dass Allah selbst Seine Rede in verschiedene Teile untergliedert hat, von denen jeder Teil als eine “Sure“ bzw. als ein “Kapitel“ bezeichnet wird. Daraus folgt nun auch, dass jedes Kapitel sowohl in dessen Struktur als auch in der Gesamtheit seiner Bedeutung eine abgesonderte Einheit darstellt. Jene Einheit kann weder innerhalb einer Sure, zwischen den einzelnen Versen eines Kapitels, noch zwischen den Kapiteln gefunden werden. Hieraus lässt sich ableiten, dass sich das Thema eines jeden Kapitels von einem jeden anderen unterscheidet. Denn jedes Kapitel wurde mit einem bestimmten Ziel/Zweck offenbart, und wenn dieses Ziel erreicht wurde, dann endet das Kapitel.

Deswegen bezieht sich auch der Vers „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“ zu Beginn jedes einzelnen Kapitels auf das jeweilige Thema, das in dem entsprechenden Kapitel abgehandelt wird. So bezieht sich dieser Vers am Anfang des Kapitels “Die Eröffnende“ ebenfalls auf das bestimmte Thema dieses Kapitels. Aus dem semantischen Fluss wird ersichtlich, dass es sich beim Ziel und Zweck dieses Kapitels um die Lobpreisung Allahs handelt und darum dem Gläubigen das Gelöbnis seiner Dienerschaft abzunehmen (durch die Aussage, dass dieser nur Allah alleine dienen wird und jede Hilfe nur von Ihm erbittet), um danach um göttliche Rechtleitung zu bitten. Diese Worte wurden von Allah selbst stellvertretend für Seinen Diener geäußert, damit der Diener durch das Wiederholen dieser Worte lernen kann, wie er seiner Dankbarkeit und seiner Dienerschaft vor Allah Ausdruck verleihen kann.

Der Diener bringt seine Dienerschaft also durch jene Handlungen zum Ausdruck, die er mit der Absicht der Dienerschaft tätigt; und so dient das Beginnen einer Handlung mit „Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen“ eben diesem Zweck (nämlich dem Ausdruck der Dienerschaft). In diesem Kontext gelesen, würde dieser Vers an dieser Stelle nun eigentlich folgendes bedeuten: „In Deinem Namen, beginne ich damit, meiner Dienerschaft Ausdruck zu verleihen und meine Dienerschaft zu Dir zu geloben.“

In diesem ersten Vers dieses Kapitels bezieht sich die Präposition “in/mit“ demnach auf das implizierte Verb „Ich beginne“. Das Ziel ist es dabei, die Stellung der wahren Dienerschaft zu verinnerlichen und die Reinheit der Absicht (arab.: al-ichlas) zu vervollkommnen indem das Gelöbnis an Allah Selbst adressiert wird. Manche deuten das implizierte Verb, auf das hier Bezug genommen wird, so, dass es eigentlich „Ich suche Hilfe“ bedeuten würde. Obwohl gegen diese Sichtweise generell nichts einzuwenden ist, so erscheint mir hier doch „Ich beginne“ als passender – denn in diesem Kapitel wird bereits explizit um die Hilfe Allahs angesucht („und Dich allein bitten wir um Hilfe“) und deswegen ist es nicht notwendig damit zu beginnen.

„al-Ism“ (der Name) ist ein Wort, das ein genanntes Ding oder eine genannte Person bezeichnet. Es ist abgeleitet von as-simah (Zeichen, identifizierendes Merkmal) oder as-sumuww (Größe, Hochwürden, Eminenz). In jedem Fall ist es ein Wort, durch das ein individuelles Ding oder eine Person angesprochen wird oder das verwendet wird, um über jenes Ding oder jene Person zu sprechen. Naturgemäß ist diese Bezeichnung etwas Anderes als das bezeichnete Ding selbst und davon abgetrennt.

Das Folgende ist ein Beispiel einer jener theoretischen Übungen, die von den alten Meistern viel geliebt wurden:

Es gibt eine Bezeichnung, die eine Person selbst, gesehen im Lichte ihrer Eigenschaften und Attribute bezeichnet; solch eine Bezeichnung ist nicht als abgetrennt von der bezeichneten Person zu betrachten, denn dieser Name stellt die Person selbst dar, so wie sie ist. Das Wort al-´Ālim (der Wissende) – einer der göttlichen Namen weist auf die Person Allahs hin, gesehen im Lichte ihrer Eigenschaft des Wissens. Gleichzeitig bezieht sich dieser Namen aber auch auf Allah, Der nicht erfasst werden kann, außer durch die eine oder andere seiner Eigenschaften.

Dies kann auch noch auf eine andere Art verdeutlicht werden: “Name“ bezeichnet die genannte Person. Ebenso bezeichnen die persönlichen Eigenschaften und Charakteristika den Träger dieser Eigenschaften und Merkmale. Auf diese Art und Weise können wir nun sagen, dass die persönlichen Eigenschaften die eigentlichen “Namen“ der betreffenden Person sind. Ein “Name“ kann folglich von zweierlei Natur sein: in Worten oder in Substanz. Der direkte Name ist dabei von der zweiten Natur, entspricht also einer persönlichen Eigenschaft, die sich auf ihren Träger bezieht. So bezieht sich beispielsweise “das Wissen“ auf Allah, welcher der Träger von Wissen ist. Das Wort “der Wissende“ hingegen, ist in Wirklichkeit ein indirekter Name, denn es weist auf den direkten Namen hin, also die Eigenschaft des Wissens selbst, welche wiederum sofort auf den Träger von Wissen hinweist, welcher Allah ist. “Das Wissen“ ist demnach ein direkter Name von Allah und “der Wissende“ ist ein Name dieses Namens, also ein indirekter Name.

Zu diesem Ergebnis gelangt man nun durch die Methode der theoretischen Analyse (oder besser gesagt: des geistigen Luxus!), die zuvor bereits beschrieben wurde. Aber solche Theorien sollten der Sprache und der Literatur nicht aufgezwungen werden. Der Begriff “Name“ in deutlicher arabischer Sprache“[1], bezeichnet lediglich, was bereits zuvor beschrieben wurde. Unter den Theologen der ersten Jahrhunderte des Islams gab es zahlreiche Kontroversen darüber, ob der Name etwas Anderes als das genannte Ding sei oder identisch. Doch solche unnötigen Polemiken sind heutzutage fehl am Platz. Denn es ist wohl offensichtlich, dass “das Bezeichnende“ (der Name) und “das Bezeichnete“ (das Ding oder die Person selbst) zwei unterschiedliche Dinge sind, und keineswegs identisch. Wir sollten deswegen weder unsere Zeit noch unsere Energie damit verschwenden, die Argumente und Gegenargumente der Alten zu zitieren, um zu beurteilen, wer von ihnen recht hatte.

“Allah“ (der göttliche Eigenname) war ursprünglich das Wort “al-ilāh“ (der Gott). Das “i“ in der Mitte verschwand aber im Laufe der Zeit aufgrund des häufigen Gebrauches des Wortes. Al-ilāh kann entweder als abgeleitet vom Verb alaha (er verehrte) oder von aliha bzw. waliha (er war erstaunt / überwältigt / verblüfft / verwirrt / perplex) betrachtet werden. Dahinter steht das grammatikalische Schema von al-fi’āl in der Realisierung als al-maf’ūl (Objekts-Nomen;): Zum Beispiel ist die Bedeutung von al-kitāb (das Buch) eigentlich al-maktūb (das Geschriebene); auf die gleiche Art und Weise bedeutet al-ilāh nun eigentlich al-Ma’lūh (derjenige, der verehrt wird oder derjenige, über den der Verstand erstaunt / verblüfft / verwirrt ist.

Es ist nun ziemlich eindeutig, dass daraus der Eigenname Gottes geworden ist. Dieses Wort war in der arabischen Alltagssprache in häufiger Verwendung, bereits lange bevor der Qur´an offenbart worden war. Auf die Tatsache, dass selbst die vorislamischen Araber diesen Begriff für die Bezeichnung Gottes verwendet hatten, weisen folgende Qur´an-Verse hin: „Und wenn du sie fragst: `Wer erschuf sie?´ werden sie sicher sagen: `Allah´...“ (43:87); „...und sie sagen: `Das ist für Allah´, wie sie meinen, `und das ist für unsere Teilhaber (Götzen)´...“ (6:136).

Andere göttliche Namen können als Adjektive zu diesem Namen verwendet werden, wie zum Beispiel: „Der sich allerbarmende und barmherzige Allah“. Außerdem kann dieser Name auch als Subjekt verwendet werden in Kombination mit Verben, die von anderen göttlichen Namen abgeleitet wurden, wie zum Beispiel: „Allah wusste“, „Allah war barmherzig“, „Allah versorgte“ usw.. Aber das Wort “Allah“ selbst wird nie als Adjektiv für einen anderen Namen verwendet, noch wird das Verb, das davon abgeleitet werden kann, je benutzt um andere Namen zu beschreiben. Das ist ein deutlicher (linguistischer) Beweis dafür, dass es sich dabei wirklich um den Eigennamen von Gott handelt.

Die göttliche Existenz, insofern als Allah der Gott aller Dinge ist, setzt voraus, dass Er über alle Eigenschaften der Vollkommenheit verfügen muss. Als Konsequenz weist dieser Name nun gleichzeitig auf alle Eigenschaften der Vollkommenheit hin, bzw. er verkörpert diese in vollkommenster Weise. Aus diesem Grund kann auch behauptet werden, dass der Name “Allah“ eigentlich Folgendes bedeutet: „Jene Person, die das essentielle, eigentliche, notwendige Wesen ist und die alle Attribute der Vollkommenheit umfasst“. Aber Tatsache ist, dass es sich dabei einfach um den Eigennamen von Gott handelt und keine andere Bedeutung als diese (außer jene bezüglich der Ableitungen von “Verehrung“ und “Erstaunen/Verblüffung“) wurde hier in Betracht gezogen.

„Ar-Ramān, Ar-Raīm“ (der Allerbarmer, der Barmherzige) sind zwei Adjektive, die beide von dem Wort ar-Ramah (Barmherzigkeit) abgeleitet werden.

Wenn wir jemandem begegnen, der unter irgendeiner Art von Unzulänglichkeit leidet, welche er selbst nicht beseitigen kann, dann ist die natürliche Reaktion, die wir darauf hin erfahren und die uns dazu bringt, ihm zu geben, was er benötigt, um seinen Mangel zu kompensieren, das, was wir langläufig als “Barmherzigkeit“ bezeichnen. Letztendlich bedeutet “Barmherzigkeit“ zu geben und zu verteilen um die Bedürfnisse von Anderen zu erfüllen. Es ist eben im Sinne dieser letzteren Bedeutung, in der jenes Wort als Eigenschaft von Allah verwendet wird.

Die Realisierung als “ar-Ramān“ beruht auf einem grammatikalischen Schema, das verwendet wird, um Vergrößerung, Erweiterung, Ausdehnung oder Übertreibung zum Ausdruck zu bringen. Die Realisierung als “ar-Raīm“ hingegen beruht auf dem Schema von a-ifat-ul-Muschabbahah (ewiges Adjektiv, untrennbare Eigenschaft).

Deswegen bezieht sich “ar-Ramān“ (hier übersetzt mit “der Allerbarmer“) auch auf eine allumfassende Barmherzigkeit, die allen Gläubigen und Ungläubigen gleichermaßen zuteil wird. Im Qur´an wird jener Begriff fast immer mit dieser Bedeutung verwendet. So sagt Allah: „Er ist der Allerbarmer, der hoheitsvoll über sein Reich herrscht“ (20:5); „Sprich: `Diejenigen, die sich im Irrtum befinden, erhalten langes Gewähren vom Allerbarmer...´“ (19:75).

“Ar-Raīm“ (hier übersetzt mit “der Barmherzige“) hingegen deutet auf jene Art der Barmherzigkeit hin, die für immer und ewig bestehen bleibt, jene andauernde unerschöpfliche Barmherzigkeit, die den Gläubigen im Jenseits zuteil wird. Allah sagt:

„...und Er ist Barmherzig gegen die Gläubigen“ (33:43);

„...wahr­lich, Er ist zu ihnen Gütig, Barmherzig“ (9:117).

Deswegen wird auch oft gesagt, dass die Barmherzigkeit von “ar-Ramān“ für Gläubige und Ungläubige gleicher Art gilt, während die Barmherzigkeit von “ar-Raīm“ nur für die Gläubigen reserviert ist.

[1] Mit Bezug auf 26:195

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