Wesir
Wesir, Großwesir

Aussprache: waziyr
arabisch:
وزير
persisch:
englisch:

Bild: Wappen der Osmanen: Zur Bedeutung siehe Wappen der Osmanen

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Wesir, auch Wezir, Vesir, Vezir, Vizir oder Vizier bzw. Sadr Azam ("Oberster Wesir) genannt, bezeichnet ein Regierungsamt im muslimischen Ländern seit dem 9. Jh. n.Chr..

Der Titel wurde von den Barmakiden wahrscheinlich im 9. Jh. n.Chr. eingeführt. Das Vorbild dafür stellte das Hofamt des "wuzurg framadar" im Reich der Sassaniden dar.

Der Wesir war eine Art wichtigster Helfer und Repräsentant des Kalifen. Sie übten die weltliche Verwaltung im Namen des Kalifen aus und leiteten die Gerichtsbarkeit, was voraussetzte, dass sie Schriftgelehrter im Islam waren.

Der Wesir übernahm immer mehr Regierungsämter und übte damit im Laufe der Zeit ein mächtiges Hofamt aus. An der Wende vom 9. zum 10. Jh. n.Chr. war der Wesir bereits der mächtigste Mann unter den Kalifen.

Der Großwesir bzw. oberste Wesir war in diversen muslimischen Staaten der vom Herrscher eingesetzte Regierungschef somit der zweite Mann im Staate, insbesondere in den Reichen der Seldschuken, Ghaznawiden, im Osmanischen Reich, bei den Safawiden und im Mogulreich.

Im Osmanischen Reich wurden den Großwesiren als Rangabzeichen fünf, den Wesiren drei Rossschweife [tugh] verliehen. Dieser Brauch wurde von Sultan Mahmut II. abgeschafft. Der Titel selbst wurde in der Türkei 1922 abgeschafft, wie vorher bereits das Sultanat und später das Kalifat.

Die "Dame" im Schachspiel heißt in muslimischen Ländern Wesir.

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bullet Großwesire der Osmanen

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