.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Türkei ist ein Land in Asien und mit weniger als 4
Prozent seiner Fläche auch in Europa. Die Türkei versteht sich als
Nachfolgestaat des
Osmanischen Reichs und die Republik ging nach dem Ersten
Weltkrieg aus diesem hervor. Die Einwohnerzahl ist aufgelistet
unter
Islamische Weltgemeinschaft [ummah].
Die Türkei hat offiziell im Dezember 2021 verlangt,
international als "Türkiye" anerkannt zu werden.
Die Türkei grenzt
an acht Nachbarländern. Im Nordwesten an Griechenland und
Bulgarien, im Nordosten an Georgien, Armenien,
Aserbaidschan, im Osten an den
Iran
und im Süden an den
Irak
und
Syrien.
Der höchste Berg der Türkei ist der große Ararat (Büyük
Ağrı Dağı) mit 5165 m Höhe. Er wird oft im Zusammenhang mit
der Landung der Arche
Noahs
(a.) erwähnt. Die mit Abstand geschichtlich bedeutsamste
Stadt ist
Istanbul obwohl Ankara die Hauptstadt ist.
Nach offiziellen Statistiken sind 99,8 % der türkischen
Bevölkerung
Muslime. Davon sind etwa 75 bis 80 % Sunniten, die
restlichen 20 bis 25 %
Aleviten. Allerdings umfasst der
Begriff "Aleviten" bei jenen Zählungen sowohl
Schiiten als auch Gruppen, die sich weniger dem
Islam
zugehörig fühlen. Außerdem leben in der Türkei 0,2 %
Christen
und 0,04 %
Juden (23.000).
Auf dem Gebiet der heutigen Türkei lebten und herrschten
die Hethiter, Armenier, Griechen, Perser und nach diesen
erneut die Griechen unter Alexander dem Großen. Anschließend
gliederte das Römische Reich Kleinasien in sein
Herrschaftsgebiet ein. Die Herrschaft des vereinten Römischen
Reiches hielt bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. Danach fiel
Kleinasien nach der Teilung des Römischen Reiches an
Byzanz.
Die türkische Besiedlung Anatoliens begann mit dem
Eintreffen der
Seldschukenn im 11. Jahrhundert n.Chr. Die ursprüngliche
Heimat der Türken lag in Zentralasien und Westchina. 1077
n.Chr. wurde das Sultanat der Rum-Seldschuken gegründet und
daraufhin eroberten die Türken große Gebiete Ost- und
Mittelanatoliens. Um 1299 n.Chr. begründete
Osman
I. das nach ihm benannte
Osmanische Reich.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte das Osmanische Reich an der
Seite der Mittelmächte. Nachdem Frankreich und Großbritannien
den Armeniern einen selbständigen Staat in Ostanatolien
versprochen hatten, begannen sich die Armenier mit Hilfe der
Russen gegen die Türken zu erheben, was gewaltsam
niedergeschlagen wurde.
Nach der Niederlage der Mittelmächte verlor das
Osmanische Reich infolge des Friedensvertrages von Sèvres
seine verbliebenen Gebiete außerhalb von Anatolien und
Thrakien. Darüber hinaus sollte das Gebiet der heutigen Türkei
weitgehend zerstückelt werden. Griechenland wurden die Stadt
Izmir und Teile von Westanatolien zugesprochen, die Region um
Adana sollte an die Italiener gehen und der französische
Besitz sollte neben Syrien auch Kilikien umfassen. In den
östlichen Landesteilen der heutigen Türkei mit den Städten
Kars, Ardahan und Erzurum sollte ein armenischer Staat
entstehen. Südlich davon und östlich des Euphrat wurde den
Kurden eine autonome Region zugesprochen. Diese Pläne wurden
allerdings nicht umgesetzt. 1919 organisierte
Mustafa Kemal Atatürk den
politischen und militärischen Widerstand gegen diese Pläne,
der nach dem Sieg der Türkei, am 24. Juli 1923 mit dem Vertrag
von Lausanne besiegelt wurde, die Bestimmungen aus dem
Vertrags von Sèvres zu revidieren. Mit dem Vertrag wurden die
bis heute gültigen Grenzen des neuen Staates völkerrechtlich
anerkannt.
Im Laufe seiner Amtszeit führte
Atatürk tief greifende
Veränderungen im politischen und gesellschaftlichen System
durch. So schaffte er die 1928
arabischen Buchstaben ab und führte die Lateinischen ein,
was dazu führte, dass Folgegenerationen den
Heiligen Qur'an aber auch die Schriften an den
Gräbern
nicht mehr wie die eigene Sprache lesen konnten.
Unter anderem wurde im Jahre 1922, noch vor der Ausrufung
der Republik, das Sultanat abgeschafft und am 3. März 1924
folgte die Abschaffung des
Kalifats. Im gleichen Jahr schaffte die Türkei die
religiösen Gerichte ab, 1925 wurden im Zuge einer umfassenden
"Kleiderreform" die traditionelle türkische Kopfbedeckung der
Männer (Fez) und Schleier für die Frau verboten und die
Koedukation eingeführt. Im selben Jahr wurde die
Islamische Zeitrechnung durch den Gregorianischen Kalender ersetzt.
Im Zuge weiterer Reformen wurde in der Türkei 1930 das
aktive Frauenwahlrecht eingeführt und seit 1934 gibt es das
passive Frauenwahlrecht. Einige Ideen, wie in den
Moscheen statt auf
Arabisch die
Ritualgebete nur noch auf Türkisch zu beten, wurden
zurückgenommen, da sie nicht durchsetzbar waren.
Die Kommunalverwaltung ist in der Türkei in 81 Provinzen
(il oder valilik) unterteilt (s.u.), die durch einen
Gouverneur (Vali) verwaltet werden. Die einzelnen Provinzen
sind weiter in einzelne Landkreise und Gemeinden unterteilt.
Die Landkreise (ilçe oder kaymakamlık) werden von einem
Kaymakam geleitet, der vom Innenminister ernannt wird. Die
Bürgermeister (Belediye Başkanı) und Dorfvorsteher (Muhtar)
werden vom Volk gewählt.