Tayma
  Tayma

Aussprache: taymaa
arabisch:
تيماء
persisch:
تیما
englisch: Tayma

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Tayma (Taima, Tema) ist eine große Oase im Nordosten des Hidschaz mit einer sehr alten Siedlungsgeschichte, die wohl bis über 10.000 Jahre v. Chr. reicht.

Tayma war die bedeutendste Oase auf einem der wichtigsten Handelswege des Altertums, der Weihrauchstraße, die Südarabien mit der Levante verband. Die Kamelkarawanen, die den in Südarabien gewonnenen Weihrauch nach Norden schafften, nutzen die Palmenoasen des Hidschaz als Rastplatz und zum Handel. Nördlich der heutigen Siedlung ist ein fossiler See vorgelagert, in welchem sich aber nur noch sehr selten Wasser sammelt. Der See entwickelte sich im Verlauf zu einer Salztonebene, die vor 20.000 Jahren noch als beachtlicher See existierte und vermutlich im fünften Jahrtausend v. Chr. austrocknete.

Die Oase war über Jahrtausende eine der bedeutendsten Palmenoasen, später allerdings mit künstlicher Bewässerung. Ausgrabungen haben viele Hinweise auf eine frühe Zivilisation zutage gefördert, darunter die sogenannte "Harran-Inschrift". Darin wird erwähnt, wie der babylonische König Nabonid Ende des dritten Regierungsjahres um 553 v.Chr. seinen Regierungssitz nach Tayma verlegte.

Nach arabischen Überlieferungen wurde Tayma in der Spätantike von einigen Stämmen der Juden beherrscht. Diese Herrschaft hielt an bis zum Einzug des Islam um 630 n.Chr.. Zunächst stand die Bevölkerung als Schutzbefohlene [dhimmi] unter dem Schutz des Islam. Später verbündeten sie sich mit denjenigen, die Prophet Muhammad (s.) aus Medina vertreiben bzw. ihn töten wollten, was dazu führte, dass sie selbst vertrieben wurden.

Im Sommer 1181 n.Chr. überfiel Renaud de Chatillon bei Tayma auf der Straße von Damaskus nach Mekka eine muslimische Karawane und brach damit den 1180 mit Saladin geschlossenen Waffenstillstand.

Die in Tayma entdeckten Inschriften verweisen auf die Verehrung einer Göttertrias Salm, Sengalla und Aschima. Die höchste dieser drei war Salm. Ihr Symbol ist eine (geflügelte) Sonne. Sengalla hingegen ist der Mond zugeordnet. Aschima wird durch den Venusstern symbolisiert. Manche vermuten Vorläufer der Dreieinigkeit in diesem Glauben.

Für das siebte Jahrhundert v. Chr. erwähnt das Alte Testament, dass Tayma zu diesem Zeitpunkt reich und stolz genug war, um Jeremia zu veranlassen, gegen sie zu prophezeien (Jer 25,23). Im Neuen Testament wird der Ort mehrmals genannt. In der Bibel hat einer der Söhne von Ischmael den Namen Tema. Das Deutsche Archäologische Institut beteiligt sich seit 2004 an Ausgrabungskampagnen vor Ort.

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