Taif-Königreiche
Taif-Königreiche

Aussprache: muluuk at-tawa-if
arabisch:
 ملوك الطوائف
persisch:
englisch: Taifa-Kingdoms

Bild: Taifa-Königreiche um 1031 n.Chr. auf der iberischen Halbinsel

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Taif-Königreiche waren muslimische Kleinkönigreiche in Andalusien im 11. Jahrhundert n.Chr. Manche Geschichtsschreiber benennen auch manche Fürstentümer aus späterer Zeit mit diesem Namen.

Mit dem Sturz des Kalifen Hischam II. begann nach 1009 auf Grund andauernder Machtkämpfe der schnelle Niedergang des Kalifats von Cordoba. Im Einfluss der Wirren der Zeit machten sich die Provinzen unter neuen Dynastien selbständig. So bildeten sich 20 Taif-Königreiche in Andalusien.

Die bedeutendsten Dynastien waren die Banu Tudschib und später Banu Hud von Saragossa, die Abbadiden von Sevilla, die Aftasiden von Badajoz, die Dhun-Nuniden von Toledo, die Hammudiden von Málaga, die Dschahwaniden von Cordoba und die Ziridenn von Granada.

Auch wenn die Fürstentümer und kleinen Königreiche in Andalusien politisch keine große Bedeutung hatten, führte die Konkurrenz unter den Herrschern doch zu einem großen kulturellen Aufschwung, vor allem im Bereich von Poesie, Kunst und Wissenschaft. So lebten in dieser Zeit die bedeutenden Historiker al-Bakri (gest. 1094) und al-Udri aus Granada (1002-1085 n.Chr.) oder Ibn Hayyan (987-1076). Ibn Sida aus Murcia (1007-1066) verfasste zwei große Wörterbücher als arabisches Nationallexikon und wurde dabei von Mudschahid von Denia gefördert. Bei den Medizinern wurde Abu l-Qasim (lateinischer Name Abulcasis) az-Zahrawi (gest. 1010) mit seinem Buch Kitab al-Tasrif berühmt, das im 12. Jahrhundert auch von Gerhard von Cremona ins Lateinische übersetzt wurde. Unter den Astronomen wird Ibn al-Zarqala von Toledo (gest. 1000) erwähnt, der unter dem Namen Azarquiel auch im Europa bekannt wurde. Von den bedeutenden andalusischen Universalgelehrten dieser Zeit ist vor allem Ibn Hazm al-Andalusi bekannt.

Zu den weniger bekannten Taif-Königreichen gehörte das Taif von Tortosa.

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