Schweißtuch
Schweißtuch der Veronika

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Veil of Veronica

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Das Schweißtuch der Veronika ist ein Tuch, auf dem angeblich das Gesicht von Jesus (a.) abgebildet ist.

Die Herkunft des Tuches ist auf Überlieferungen der Christen zurückzuführen, wonach Veronika ihr Tuch Jesus (a.) gereicht hat, als dieser das Kreuz nach Golgata tragen musste. Er sollte seinen Schweiß und sein blut damit abwischen. Als ein Wunder soll das Gesicht Jesu (a.) auf dem Schweißtuch abgebildet worden sein.

Der Ursprung der Geschichte steht in den Evangelien (ab Mk 5,25 und Mt 9,20), wonach eine Frau, die zwölf Jahre unter andauernden Blutungen litt, das Gewand Jesu (a.) berührte und geheilt wurde. Sie hieß Berenike (aus dem Mazedonischen: "Siegbringerin"). Daraus entstand die lateinisierte Form "Veronika".

Spätere Legenden haben die Geschichte weiterentwickelt, so dass ab dem 12. Jh. die Abbildung des heiligen Gesichtes auf einem gereichten Tuch entstanden sein soll. Das Schweißtuch galt einst als kostbarste Reliquie des Christentums. Es befindet sich heute in einem außergewöhnlich gesicherten Tresor im Veronikapfeiler des Petersdoms in Rom, der 1506 n.Chr. eigens dafür über dem Grundstein der Kirche erbaut wurde.

Lange Zeit wurde allerdings eine Kopie, welche sich ab 1721 n.Chr. im Besitz der Habsburger Kaiser befand, als Original verehrt. Sie ist heute in der Kaiserlichen Schatzkammer Wien ausgestellt (siehe Foto unten).

Zuweilen wird das Schweißtuch der Veronika auch identisch mit dem Schleier von Manoppello angesehen.

Zahlreiche Künstler haben das Motiv für ihre Darstellung verwendet. Albrecht Dürer hat der Geschichte das Motiv "Schweißtuch der Veronika" (1513 n.Chr.) gewidmet. Eine missbräuchliche Verwendung fand die Geschichte im spanischen Stierkampf, in der es eine Figur des Matadors gibt, die „Veronika“ genannt wird und der Matador sein Tuch so ähnlich hält wie die Veronika das Schweißtuch auf bekannten Darstellungen.

Aus der Sicht des Islam ist nicht bekannt an welcher Stelle die Rettung Jesu (a.) vor oder während der Kreuzigung erfolgte, so dass - falls das Tuch echt ist - die Geschichte glaubhaft sein könnte.

Foto Y. Özoguz 2013

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