Salomon Schweigger
Salomon Schweigger

Aussprache: samu-el schweig-ger
arabisch:
سالومون شفايغر
persisch:
سالومون شوایگر
englisch:
Salomon Schweigger

10.3.958 - 26.7.1031 n.d.H.
30.3.1551 - 21.6.1622 n.Chr.

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Salomon Schweigger war ein christlicher Geistlicher des 17. Jh., der den Orient bereist hat und er hat die erste Quran-Übersetzungen ins Deutsche erstellt, die auch gedruckt worden ist.

Schweigger wurde am 30. März 1551 in Sulz am Neckar als Sohn von  Heinrich Schweigger in eine evangelische Familie geboren. Sein Vater kümmerte sich um Waisenkinder der Stadt. Nach dem Besuch der Klosterschulen Herrenalb und Alpirsbach studierte er ab 1573 Theologie und klassische Philologie an der Universität Tübingen. 1576 brach er sein Studium ab, da er die Gelegenheit erhielt, mit einer österreichischen Gesandtschaft von Wien nach Istanbul zu reisen.  Die Gesandtschaft kam zum Neujahr 1578 an. Diese Gesandtschaft vom Habsburgischen Kaiser Rudolf II. an Sultan Murat III. war eine von zahlreichen zwischen dem 2. Österreichischen Türkenkrieg (1566 -1568) und dem 3. Österreichischen Türkenkrieg (1593 -1606). Schweiger blieb mehrere Jahre in der Stadt und erlernte auch die einheimischen Sprachen. 1581 reiste er über Ägypten nach Jerusalem und Damaskus. Die Rückreise erfolgte über Kreta und Venedig.

Von 1581 bis 1589 war Schweigger Pfarrer in Stadt Grötzingen (heute: Ortsteil der Stadt Aichtal im Landkreis Esslingen). Er war in erster Ehe mit Susanna Michaelis aus Memmingen verheiratet, die 1583 seinen ersten Sohn Immanuel gebar (Vater des Nürnberger Bildhauers Georg Schweigger) und 1585 in Stadt Grötzingen starb. Am 13. September 1585 heiratete er wiederum in Stadt Grötzingen Elisabetha Vischer. Am 16. September 1588 wurde dort sein Sohn Salomo geboren, dessen Nachkommen in Nürnberg lebten.

Als sein bekanntestes Werk gilt: „Newe Reyßbeschreibung auß Teutschland nach Constantinopel“, das 1608 erschien.

Weniger bekannt ist Schweigger für seine Quran-Übersetzungen ins Deutsche, obwohl es die erste veröffentlichte Quran-Übersetzungen ins Deutsche war und seine Übersetzung in mehreren Auflagen gedruckt wurde. Das Buch mit dem Titel „Der Türken Alcoran, Religion und Aberglauben“ erschien 1616 n.Chr. in Nürnberg. Da Schweigger nicht hinreichend Arabisch sprach, übersetzte er den Heiligen Quran aus dem Italienischen. Seine Quelle war die erste italienische Fassung aus dem Jahre 1547 von Andrea Arrivabene, die ihrerseits auf einer lateinischen Übersetzung von Robert von Ketton aus dem 12. Jahrhundert basierte. Seine Arbeit war somit eine Übersetzung zweiten Grades (eine Übersetzung einer Übersetzung), was zu bestimmten Ungenauigkeiten und Interpretationen führen konnte. Trotz dieser Einschränkungen war Schweiggers Übersetzung ein bedeutender Schritt in der Zugänglichmachung des Heiligen Quran für ein europäisches Publikum zu einer Zeit, als direkte kulturelle und religiöse Austausche zwischen der Welt des Islam und Europa relativ selten waren. Seine Arbeit trug dazu bei, das Wissen und Verständnis des Islams in Europa zu erweitern, auch wenn die Übersetzung selbst durch die Brille der damaligen europäischen christlichen Perspektive geprägt war.

Warum Schweigger nicht direkt zumindest auf den lateinischen Text zurückgriff ist unbekannt. Salomon Schweigger’s deutsche Übersetzung der italienischen Übersetzung der lateinischen Übersetzung des arabischen Originals wurde selbst wiederum 1641 ins Niederländische übersetzt und in Hamburg gedruckt.

Im Jahr 1589 wurde Salomon Schweigger durch den Reichsfreiherrn "Heinrich Hermann von Schutzbar genannt Milchling" auf die Patronatspfarrei Wilhermsdorf in Mittelfranken und schließlich im Jahr 1605 durch den Magistrat von Nürnberg zum Dienst an der Frauenkirche berufen. 1605 wurde er durch den Magistrat von Nürnberg zum Dienst an der Frauenkirche berufen, wo er 17 Jahre wirkte. Er starb am 21. Juni 1622 in Nürnberg und wurde auf dem Nürnberger Rochusfriedhof beerdigt. Das später von einer anderen Familie übernommene Grab steht unter Denkmalschutz und trägt die Nummer 1341.

Auf dem Steinblock auf dem Grab sind zwei Epitaphien zu erkennen, die als seine Wappentafel gelten. Es beinhaltet ein Jerusalem-Pilger-Kreuz. Die Inschrift auf seinem Grab ist in großen Buchstaben: "IM JAR CHRIST GEBURT MDCXXII (1622) DEN XXI (21.) Tag JUNII IST IN CHRISTO SELIG ENTSCHLAFEN SALOMON SCHWEIGGER VON SULTZIM FÜRSTENTHUM B WÜRTHENBER WEILUND PREDIGER ZU USER FRAVEN INS XVII (17.) JAHR WELCHER IN SEINER JUNGED ANNO MDLXXVII (1577) SICH BRAUCHEN LASSEN FÜR EIN PREDIGER BEY DER KAISERLICHE MAY: GESANDEN NACH CONSTANTINOPEL. VOLGENDS HAT ER EIN RAI GETHAN NACH EGYPTEN. ALEXANDRIA. JERUSALEM. SYRIA. DAMASCO UND ITALIA NACH IV. (4) JAHREN IN SEINEM VATERLAND WIDER ANKOMEN UND NACH DEM ER DER WELT MÜED UND DES LEBENS SATT WORDEN. HAT ER SICH HIERHER ZU RUH BEGEBEN UND HAT DIS BEGREBNUS FÜR SICH SEIN HAUSFRAU UND KINDER VERORDNET.

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