Schlacht an Brücke
  Schlacht an der Brücke (Schlacht von al-Dschisr)

Aussprache:
arabisch:
موقعة الجسر
persisch:
englisch:
Battle of the Bridge (Jisr)

??? n.d.H.
Herbst 634 n.Chr.

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Als Schlacht an der Brücke oder Schlacht von al-Dschisr wird das erste große Gefecht zwischen den Muslimen und den Sassaniden bezeichnet.

Die Schlacht fand im Herbst 634 am Ufer des Euphrat statt. Die Muslime wurden angeführt von Abu Ubaid ibn Masud al-Thaqafi, die Sassaniden von Bahman Dschaduya.

Die muslimischen Streitkräfte unter al-Muthanna ibn Haritha hatten al-Hirah unter ihre Kontrolle gebracht. Der Sassaniden unter Führung des unerfahrenen Yazdegerd III. sahen die Aufstrebende Macht im Südwesten als Bedrohung für ihr Reich an. Yazdegerd III. schickte umfangreiche Truppen in die Grenzgebiete. Muthanna ibn Haritha musste Verstärkung anfordern.

Umar ibn Chattab war gerade erst Kalif geworden. Auf Empfehlung von Imam Ali (a.) entsandte er Verstärkung unter Leitung von Abu Ubaid al-Thaqafi. Abu Ubaid sollte bei Ankunft das Kommando übernehmen. Die vereinigten  muslimischen Streitmächte und die sassanidischen trafen sich in der Nähe von Kufa und stellten sich auf gegenüberliegenden Ufern des Euphrat auf. Zur Schlacht kam es erst durch die Überquerung einer Brücke, weshalb die Schlacht danach benannt worden ist.

Bahman lud Abu Ubaid ein, zu entscheiden, wer den Fluss überqueren sollte. Abu Ubaid ergriff die Initiative und überquerte den Fluss. Das erwies sich als taktisch katastrophal. Berichten zufolge erschreckte der Anblick der Elefanten in der persischen Armee die Pferde der Muslime. Ein weißer Elefant soll Abu Ubaid vom Pferd gerissen und zertrampelt haben. Da die Brückenüberquerer nicht in der Lage waren, die Perser, die nahe der Brücke eine feste Linie gebildet hatten, zurückzudrängen, gerieten sie immer mehr in die Defensive und schließlich in Panik und flohen. Zudem richteten die gut ausgebildeten sassanidischen Bogenschützen ein Blutbad unter den Muslimen an.

Nach Abu Ubaid wurde der Oberbefehl von seinem Bruder Hakam und dann von seinem Sohn Dschabr übernommen. Nachdem auch sie gefallen waren, übernahm al-Muthanna ibn Haritha den Oberbefehl, konnte das Blatt aber nicht mehr wenden. Auf der ungeordneten Flucht ertranken bis zu 3000 Muslime im Euphrat.

Aus nicht bekanntem Grund wurden die fliehenden Truppen der Muslime von Bahman nicht verfolgt. Nur wenige konnten entkommen, darunter al-Muthanna, der 635 die Schlacht von Buwaib gewann.

Die Schlacht an der Brücke war die einzige schwere Niederlage, die die Muslime in der Anfangszeit des Islam erleiden mussten. Die Muslime lernten aus der Schlacht, überlegten sich neue Stratgien gegen eine Armee mit Elefanten und bereiteten somit den späteren Sieg in der Schlacht von Qadisiyya (Kadesia) vor.

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