Sadiq al-Schirazi
  Sadiq al-Schirazi

Aussprache:
arabisch:
صادق الشيرازي
persisch:
صادق شيرازي
englisch:
Mohammed Ridha al-Shirazi

20.8.1942 - heute n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Sadiq al-Schirazi ist ein in der Welt des Islam umstrittener Theologe, dessen Aktivitäten vor allem durch England unterstützt werden, wie z.B. seine teilweise bis zu 20 Satteliten-Sender, die er unter anderem von Kerbela aus ausstrahlen lässt.

Er ist am 20. August 1942 in Kerbela als dritter Sohn von Mirza Mahdi al-Schirazi geboren. Seine Mutter hieß Halima al-Schirazi Enkelin von Mirza Muhammad Hasan Schirazi.

Er begann seine religiöse Erziehung in Kerbela unter seinem Vater und seinen älteren Brüdern Muhammad und Hasan. Nach Abschluss der Grundschule studierte er bei anderen Geistlichen [ulama].

Im Jahr 1971 wurde er von baathistischen Regime aus dem Irak verbannt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Muhammad ließ er sich eine Zeit lang in Kuwait nieder. Nach dem Sieg der Islamischen Revolution wanderten er und seine Familie dann in die Islamische Republik Iran aus. Er lebte fortan in Qum und wurde durch seine Familienangehörige zum Vorbild der Nachahmung ernannt, was von vielen angezweifelt wurde, da ihm die Expertise fehlte. Offiziell trat er diese Stellung im Jahr 2001 n.Chr. als Nachfolger seines verstorbenen Bruders Muhammad an.

Zunehmend zeichnete er sich dadurch aus, dass er das Wort "islamisch" für die Islamische Republik Iran verweigerte und die Statthalterschaft des Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih] erfüllt durch Imam Chamenei bekämpfte. Er war allerdings nicht grundsätzlich gegen die Statthalterschaft des Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih], wollte aber ein Gremium als Leitung, zu dem er sich selbst hinzuzählte. Seine Ansichten wurden ihm von der Islamische Republik Iran gewährt und er konnte in Freiheit lehren, selbst wenn seine Lehre für abwegig eingestuft wurde. Das änderte sich, als sein Schüler Yasser al-Habib versuchte öffentlich Sunniten und Schiiten gegeneinander aufzuhetzen und Schirazi ihn gewähren ließ.

Die Briten erkannte darin ein Potential zur Schwächung der Islamischen Republik Iran und unterstützten die "Schirazis", wie sie inzwischen genant wurden, mit unter anderem der Bereitstellung von Satteliten-Sendern. Entsprechend setzte sich Sadiq al-Schirazi mit seinen Getreuen auch gegen den Quds-Tag ein, indem er versuchte am gleichen Tag etwas Alternatives zu etablieren. Sadiq al-Schirazi fiel auch durch Rechtsurteile [fatwa] auf, die von fast allen Gelehrter [faqih] abgelehnt wurde. So wollte er die Zeit des Fastenbrechens [iftar] in Ländern mit langem Sonnenschein vorziehen.

Seine Bewegung, die als "Schirazis" bekannt sind, treten weltweit vor allem dadurch auf, dass sie eine extreme Feindschaft gegenüber Sunniten predigen und unter anderen auch deshalb Imam Chamenei, der sich für Versöhnung einsetzt, bekämpfen. Ihr meist mit enormen finanziellen Möglichkeiten erkaufter Einfluss, erzielt aber nicht die Wirkung, die bei solch einem Aufwand zu erhoffen wäre. So hängen z.B. in Kerbela zahlreiche überdimensionale Poster von ihm, aber er ist in Kerbela dennoch nicht beliebt und hat dort kaum Anhänger.

Das liegt unter anderem an den vielen sich als Gelehrte [faqih] ausgebenden Personen der Bewegung, die allesamt in Rekordzeit den Turban aufgesetzt bekommen. In der Islamischen Republik Iran werden Schüler vor alle dadurch geködert, dass ihnen viel bessere finanzielle Möglichkeiten angeboten werden als diese es bei andere Lehrern erfahren würden.

Imam Chamenei geht in der Regel nicht auf die Gruppe ein, hat aber schon in der einen oder anderen Rede die Bezeichnung "britischer Islam" verwendet, der abzulehnen sei. Imam Chameneis Anhänger haben darunter vor allem die Schirazi-Bewegung verstanden.

Poster in Kerbela (Foto Y.Özoguz, 2021)

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de