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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Sanandadsch-Museum ist das bedeutendste Museum in
Sanandadsch und befindet sich im historische Gebäude des
Salar-Said-Anwesens.
Das Sanandadsch-Museum gilt als ein bedeutendes regionales
Museum mit einer Sammlung von archäologischen und
ethnologischen Artefakten.
Es befindet sich im Salar-Saʿid-Anwesen, das Ende des 19.
Jh. n.Chr. in der Zeit der
Qadscharen erbaut worden ist. Das Gesamtanwesen namens
Salar-Said-Anwesen wurde von „Molla Lutfollah Scheich-ul-Islam“
erbaut. Nach seinem Tod wurde das Anwesen in zwei Teile
geteilt und an die Familien Habibi und Salar Saʿid verkauft.
So erhielt jeder Teil den Namen seines neuen Besitzers: Der
Innenhof (Andaruni) fiel an die Familie Habibi und der äußere
Bereich (Biruni) an „Salar Said“, einen Ehrentitel von ʿAbdulhamid
Sanandadschi. Salar Said übergab diesen Teil des Hauses an das
Kultusministerium. Bis 1972 wurde das Gebäude als
Lehrerseminar, Bibliothek und Pfadfinderhaus genutzt.
Anschließend wurde es restauriert und auf Vorschlag des
Kultus- und Kunstministeriums in ein Museum umgewandelt.
Das Salar-Said-Anwesen besteht ursprünglich aus zwei
Etagen: einem Keller (Untergeschoss) und einem Erdgeschoss.
Die Decke des Untergeschosses ist kuppelförmig und vereint
Stuck- und Spiegelverzierungen (Ayene-kari). In der Mitte des
Raumes befindet sich ein sechseckiges Wasserbecken. Im
Erdgeschoss hingegen ist die Decke mit einem Schrägdach (Schiruvani)
versehen. Hier nimmt der Empfangssaal (Talar-e Taschrifat) den
größten Teil des Raums ein. An der Nordseite dieses Stockwerks
befindet sich ein siebenfenstriger Raum mit Orsi-Fenstern, der
zum Hof hin ausgerichtet ist.
Dieses kunstvolle Orsi-Fenster wurde von einem renommierten
Meister aus Sanandadsch mit Namen „Habibullah Sanandadschi“
gefertigt, der den Künstlernamen „Ustad Nesa“ trug. Das Orsi
im Salar-Said-Anwesen gilt als schönster Bauteil des Hauses.
Die Architektur entspricht der typische Architektur der
Qadscharen mit dekorativen Fliesen, bemalten Decken,
buntem Glas und detailreicher Holzschnitzerei.
Das Salar-Said-Anwesen trägt heute den Namen
Sanandadsch-Museum und gliedert sich in zwei Hauptabteilungen:
Archäologie und Ethnografie (Volkskunde). Der archäologische
Teil umfasst Objekte von der Vorgeschichte bis in die
Qadscharen-Zeit (18. Jh. n.Chr.). Einige Exponate wurden
aus benachbarten Provinzen zusammengetragen. Manche der hier
gezeigten Objekte wurden von Schmugglern beschlagnahmt, die
versuchten, sie außer Landes zu bringen.
Im ethnografischen Teil, der zu Beginn als provisorische
Ausstellung angelegt wurde, sind verschiedene Aspekte des
Lebens in Kuordistan zu sehen. Gezeigt werden zum Beispiel
landwirtschaftliche Werkzeuge, traditionelle Musikinstrumente
und Kleidung.
Die unterschiedlichen Exponate des Sanandadsch-Museums sind
in vier Bereichen zu sehen, wobei die ersten drei als
Dauerausstellung gelten:
 | Abteilung Vorgeschichtlich: Dieser Bereich liegt
im Eingangsflur des Anwesens neben dem Hauptsaal.
Hauptsächlich werden hier keramische Funde aus verschiedenen
Teilen Kurdistans gezeigt, besonders aus den Kreisen
Kangawar und Baneh. |
 | Abteilung Historische Zeit: In diesem Bereich
befindet sich der Großteil der Museumsstücke. Zu sehen sind
u. a. Fundstücke aus dem historischen Hügel Ziwiye, einer
der wichtigsten Ausgrabungsstätten in der Provinz Kurdistan.
Darunter befinden sich mehrere Stücke aus Goldschmuck für
Frauen, keramische Gefäße in den Farben Grau, Rot und
Hellbraun, eine kleine Kanne mit Blumenmotiv und Glasur in
Türkis, Weiß und Gelb, verschiedene Äxte, Begräbnisspangen,
Nähnadeln und Ringe sowie Gegenstände aus Knochen. Daneben
sind einige Steinobjekte wie Ringe und Perlen ausgestellt.
Einige Lanzen-, Dolch- und Figurenfunde befinden sich
ebenfalls hier, ihr genauer Fundort ist jedoch unbekannt.
Zudem besitzt das Museum mehrere Bestattungsurnen, von denen
einige so groß sind, dass sie im Freien platziert wurden.
Auch Funde aus der Karftu-Höhle werden hier gezeigt. |
 | Abteilung Islamische Zeit: Dieser Bereich ist in
zwei Teile gegliedert, in denen Metall- und
Keramikgegenstände aus islamischen Epochen zu sehen sind.
|
 | Abteilung Wechselausstellungen: Das
Kellergeschoss (Untergeschoss) des Salar-Saʿid-Anwesens
dient der Präsentation wechselnder Exponate wie
Bronzefiguren und Glaswaren. Die ausgestellten Objekte
ändern sich je nach Programm des Museums. Im Außenbereich
sind Inschriften und Grabsteine zu finden, die ebenfalls von
Zeit zu Zeit ausgetauscht werden. |