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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Salman al-Farsi bzw. Salman der Perser war einer der
Gefährten des
Propheten Muhammad (s.) und gilt als einer der ersten nichtarabischen
Muslime. Er ist auch
als Salman Muhammadi bekannt.
Er wurde als Sohn eines Adligen im
Iran in der Nähe von
Isfahan
geboren und hieß Rouzbeh. Er wurde als
Zaroastrier erzogen. Nach
Kontakten mit
Christen in
einer nahe gelegenen Kirche reiste er nach
Schaam, um dort die
Ursprünge des
Christentums zu studieren. Unter der Anleitung eines Mönchs
konvertierte er dort zum
Christentum. Nach dem Ableben des Mönchs reiste er weiter.
Auf seinem Weg traf er einen alternden im Sterbebett liegenden
Mönch, der ihn mit Verweis auf eine Prophezeiung im
Taurat das baldige Erscheinen
eines Erlösers unter Arabern angekündigt hat. Er soll dabei
auf Jesaja 21:13-14 verwiesen haben. Die dort erwähnte Stadt
Tema soll demnach
Medina sein.
Und den Propheten sollte er an den Charakterzügen und
Eigenschaften aus Jesaja 42:1-4 erkennen.
So reiste Salman weiter auf die arabische Halbinsel nach
Medina. Auf seinem Weg wurde er
von einer Gruppe Nomaden betrogen. Sie gaben vor, ihm den Weg
nach Medina zu zeigen, aber
letztendlich verkauften sie ihn als Sklaven an einen
Juden. Dieser verkaufte ihn
weiter an einen anderen
Juden aus
Medina, der ihn mitnahm.
Wenige Tage später erreichte
Prophet Muhammad (s.)
Medina
nach der
Auswanderung.
Salman erinnerte sich an eine weitere Passage in Jesaja,
welche ihm der Mönch gelehrt hatte, dass der Prophet von
seiner eigenen Heimat fliehen werden müsse und Zuflucht in
einem Land mit Dattelpalmen erhalten werde. Sehr schnell
erkannte Salman die
Zeichen und
nahm in Anwesenheit des
Propheten Muhammad
(s.) den
Islam an.
Prophet Muhammad (s.) sammelte
Geld, um ihn frei zu kaufen. Für den Freikauf sollte Salman
vierzig Unzen Silber zahlen und zudem dreihundert junge
Dattelpalmen einpflanzen. Die
Gefährten halfen mit und
Prophet Muhammad (s.)
pflanzte selbst
einige Dattelpalmen. Salman wurde einer
der am meisten geachteten und treusten
Gefährten.
Bei der
Verbrüderung
wurde er mit
Abu Dardaa Ansari verbunden, den er sehr viel
Weisheiten über den Islam lehrte. Nach anderen wurde er mit
Abu Dharr verbunden. Das muss kein Widerspruch sein, da es
mehrere
Verbrüderungen
gab.
In manchen
Auslegungen [tafsir] zum
Heiligen Quran wird im
Zusammenhang mit
Vers 5:54 eine
Überlieferung des
Propheten Muhammad (s.)
genannt: Als er gefragt wird, welches "andere Volk" denn
gemeint sei, das an die Stelle der Araber treten könnte,
verweist
Prophet Muhammad (s.)
auf Salman und dessen Herkunftsvolk.
Salman war als Gelehrter auch mit der wissenschaftlichen
Entwicklung der Gemeinde beschäftigt. Die Idee bei der
Grabenschlacht einen
Graben auszuheben, um die Stadt zu schützen, stammt von ihm. Am Tage dieser Schlacht sagten die
Helfer:
"Salman ist einer von uns!",
während die
Auswanderer sagten: "Nein! Salman ist einer von uns!" Da rief der
Prophet Muhammad (s.) ihnen zu:
"Salman gehört zur Familie des Propheten!"
Nach der islamischen Eroberung des
Iran wurde ervon
Umar ibn Chattab als Gouverneur nach
Seleukia-Ktesiphon (Al-Madain) entsandt. Salman nahm
dieses Posten an, nachdem ihm
Imam Ali (a.) dies erlaubt hatte.
Prophet Muhammad (s.) soll ihn
persönlich mit der Erstellung der ersten Übersetzung des
Heiligen Qur'an ins Persische
beauftragt haben, aber die Version liegt nicht mehr vor.
Nach dem Dahinscheiden des
Propheten Muhammad (s.) gehörte er zu den wenigen, die
Abu Bakr den
Treueid verweigerten. Er stand
fest zu
Imam Ali (a.)
und setzte sich für dessen Recht ein und versuchte auch immer
in seiner Nähe zu sein. Er gehörte zu den
Schurtat Chamis. Später war er bis zu seinem
Ableben Gouverneur von
Seleukia-Ktesiphon.
Salman starb
am 8. Safar 35
n.d.H. (656 n.Chr.) im
Alter von 88 Jahren. Er wurde in
Seleukia-Ktesiphon im heutigen
Irak begraben. Sein Mausoleum
wurde bei einem Terroranschlag im Februar 2006 schwer
beschädigt.
Die
Selman-I Farisi Moschee in
Istanbul ist nach ihm benannt.
Gemäß einer Überlieferung fragte
Prophet Muhammad (s.)
seine
Gefährten, wer unter ihnen das ganze Jahr hindurch
gefastet habe. Salman Farsi antwortete, dass er das ganze
Jahr über faste.
Prophet Muhammad (s.)
fragte, wer seine Nächte im Gebet verbracht habe und
durchgehend wach war. Wieder antwortete Salman, dass er der
Mann in Übereinstimmung mit der Beschreibung sei. Dann schaute
Prophet Muhammad (s.)
auf alle versammelten Gefährten und fragte, wer jeden Tag den
gesamten
Heiligen Quran lese. Alle schwiegen, bis auf Salman, der
zustimmend antwortete. Einer der Versammelten wurde wütend auf
Salman und sagte zu den anderen, dass Salman gelogen habe, da
er Salman viele Tage beobachtet habe, dass er oft nicht faste,
viele Nächte schliefe anstatt zu beten und auch nicht jeden
Tag den
Heiligen Quran durchlese. Der
Prophet Muhammad (s.)
griff ein und sagte, Salman sei wie
Luqman,
und wer an ihm zweifle, solle ihn direkt befragen und er würde
antworten. Daraufhin befragte jener Salman, und Salman gab
folgende Antwort: Jeden Monat faste er am 13., 14. und 15. des
Monats.
ALLAH hat gesagt, dass er jede gute Tat zehnfach belohnen
wird; Daher sind seine drei Fastentage gleich dreißig
Fastentagen und auf diese Weise fastet er einen Monat lang,
als ob er das ganze Jahr hindurch faste. Außerdem fastete er
den ganzen Monat
Schaban
und
Monat Ramadan, so dass es noch mehr wird, wenn jedes
Fasten
[saum] mit zehn multipliziert wird. Und bezüglich nachts
wach sein und beten, hatte er vom
Propheten Muhammad (s.)
gehört, dass das Schlafen mit
ritueller Waschung [wudhu] dem nächtlichen Wachsein und
Beten gleichkommt. Und bezüglich jeden Tag den
Heiligen Quran durchzulesen hatte er vom
Propheten Muhammad (s.)
gehört, dass das Rezitieren von drei Mal der
Sure
Tauhid/Ichlas (Sure
112) gleichbedeutend ist mit dem Rezitieren des gesamten
Heiligen Qurans. Er hörte
Prophet Muhammad (s.)
sagen, wie er zu
Imam Ali (a.) sagte, dass
Ali (a.) und seine Anhänger wie die
Sure
Tauhid (Sure
112) seien. Wenn eine Person
Sure
Tauhid (Sure
112) rezitiert, dann ist es so, als würde sie ein Drittel des
Heiligen Quran rezitieren. Wenn sie ihn zweimal
rezitiert, ist es so, als ob sie zwei Drittel des
Heiligen Quran rezitieren würde, und wenn er sie dreimal
rezitiert, ist es, als würde man den gesamten
Heiligen Quran rezitieren.
Einstmals kamen die
Muslime in der
Prophetenmoschee [al-masdschid al-nabawiy] im Anschluss an
die
Grabenschlacht zusammen. Sie dankten
ALLAH und betrachteten Salman mit Liebe und Respekt, weil
er mit seinem Plan des Grabens bei der
Grabenschlacht entscheidend dazu beigetragen hatte
Medina
zu schützen
Aus diesem Grund sagten die
Helfer
[ansar] aus
Medina:
"Salman ist einer von uns!" und die
Auswanderer [muhadschirun] riefen: "Salman ist einer von
uns!" Daraufhin sagte
Prophet Muhammad (s.):
"Salman ist ein Mitglied meiner Familie!" und weiterhin sagte
er: "Sagt nicht Salman al-Farsi, sondern Salman al-Muhammadi!"
Seither ist er auch unter diesem Namen bekannt.