Russische Kriege
  Russisch-Iranischer Krieg 1722

Aussprache:
arabisch:
الحروب الروسية الفارسية
persisch:
جنگ‌های ایران و روسیه در دوره قاجار
englisch:
Russo-Persian Wars

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Der Russisch-Persischer Krieg (1722–1723) war einer der vier so genannten Russisch-Iranischen Kriege.

Das expandierende russische Reich unter Zar Peter dem Großen wollte seine imperialen Absichten auch in die muslimische Welt ausweiten. Dabei standen Eroberungsfeldzüge in der kaspischen Region und dem Südkaukasus im Fokus. Gleichzeitig sollte den rivalisierenden Osmanen gegenüber Macht demonstriert werden. Der Feldzug von Peter wurde unterstützt vom georgischen König Wachtang VI. von Kartli sowie vom Katholikos von Armenien. Beide Herrscher wollten durch die Unterstützung Russlands sich langfristig gegen Iran und die Osmanen absichern.

Im Juli 1722 verließ die russische Armee mit ca. 22.000 Mann Astrachan mit einer neu gebauten Kaspischen Flotte, die von Admiral Apraxin geleitet wurde. Auf dem Landweg folgten weitere 22.000 Mann Kavallerie und Kosaken aus Zarizyn als Verstärkung. Am 23. August 1722 eroberte die an Land gegangene Armee die Stadt Derbent im Süden Dagestans. Herbstlichen Stürme verhinderten den weiteren Vormarsch. Peter zog sich nach Astrachan zurück. Eine starke Garnison zur Bewachung der Stadt Derbent sowie im neu gegründeten Fort Sviatoi Krest (Heiligkreuz) wurden zurückgelassen. Eine Im September 1722 unter Führung von Wachtang VI. aufgebrochene Unterstützung vereinigter georgisch-armenischer Soldaten mit 40.000 Mann kehrte nach Tiflis zurück, nachdem Peters Abreise bekannt geworden war.

Dem Iran wurde dennoch keine Gelegenheit gegeben, Abwehrkräfte aufzubauen. Bereits im Winter 1723 eroberte die russische Armee unter dem Kommando von General Matjuschkin die Stadt Rascht und im Juli Baku. Der Herrscher des Iran Tahmasp II. blieb angesichts der Niederlagen gegen die Russen im Norden und gegen die Osmanen im Westen nichts anderes übrig als die Unterzeichnung eines Friedensvertrags von Sankt-Petersburg. Der Iran wurde genötigt die Städte Derbent, Baku sowie die damaligen Provinzen Schirwan, Gilan, Mazandaran und Gorgann an Russland abzutreten.

Die Herrschaft der Russen über die Regionen währte 12 Jahre lang. Kurz vor dem Russisch-Türkischen Krieg 1735–1739 gab die Zarin Anna Ioannowna all die eroberten Territorien an den Iran zurück, damit der Iran nicht an der Seite der Osmanen gegen Russland kämpfte.

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