Wilhelm Röpke
Wilhelm Röpke

Aussprache: willhelm röppke
arabisch:
فيلهلم روبك
persisch:
ویلهلم رپکه
englisch:
Wilhelm Roepke

10.10.1899 - 12.2.1966 n.Chr.

Foto 1950 n.Chr.

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Wilhelm Röpke war ein einflussreicher deutscher Ökonom und Sozialphilosoph, der als einer der Vordenker der sozialen Marktwirtschaft gilt und in die Türkei fliehen musste.

Neben Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack trug er maßgeblich zur Gestaltung des wirtschaftlichen Systems bei, das in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt wurde.

Röpke lehrte zunächst an mehreren Universitäten in Deutschland und entwickelte seine Theorien zu einer freien Marktwirtschaft, die durch sozialpolitische Maßnahmen flankiert werden sollte. Er war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, was dazu führte, dass er 1933 emigrieren musste. Er floh in die Türkei und fand dort Zuflucht. Er erhielt eine Professur an der Universität Istanbul, wo er von 1933 bis 1937 lehrte. Während seines Aufenthalts dort war Röpke nicht nur in der Lehre tätig, sondern setzte auch seine Forschungen fort und entwickelte seine ökonomischen Ideen weiter. Seine Zeit in der Türkei war intellektuell sehr fruchtbar, da er viele seiner Gedanken zur sozialen Marktwirtschaft in dieser Phase weiter verfeinerte. Er war stark davon überzeugt, dass eine freie Marktwirtschaft nicht nur auf Effizienz ausgerichtet sein sollte, sondern auch soziale und ethische Fragen berücksichtigen müsse. In der Türkei verfasste er sein erfolgreichstes Buch "Die Lehre von der Wirtschaft", welches zur theoretischen Grundlage seiner späteren wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Publikationen wurde. Recht, Sitte, Moral, Normen- und Wertüberzeugungen waren für den Volkswirtschaftsprofessor entscheidende Elemente, für die nicht der Markt, sondern die politische Ebene und die Zentralbank stets Sorge zu tragen hätten.

In Istanbul stand Röpke im Austausch mit anderen exilierten deutschen Wissenschaftlern, darunter Alexander Rüstow, der ebenfalls in die Türkei geflohen war. Diese Zusammenarbeit beeinflusste seine Ideen stark und prägte sein weiteres Werk, das nach seiner Rückkehr nach Europa maßgeblich die Wirtschaftsstruktur Deutschlands in der Nachkriegszeit beeinflusste.

Im Jahr 1937 verließ Röpke die Türkei und ging nach Genf, wo er seine akademische Karriere fortsetzte und weiterhin Schriften über politische Ökonomie und Sozialpolitik veröffentlichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er zwar nicht dauerhaft nach Deutschland zurück, blieb aber eine der einflussreichsten Stimmen für die Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.

Er starb am 12. Februar 1966 in Genf.

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