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Das Richard-Wagner-Festspielhaus, auch als Bayreuther
Festspielhaus bekannt und ehemals Wagner-Theater in Bayreuth
genannt, ist ein Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in
Bayreuth. Es wurde unter anderem mit der Unterstützung von
Abdülaziz finanziert.
Es wurde in den Jahren 1872–75 n.Chr. von Otto Brückwald
nach Entwürfen von Richard Wagner errichtet und gilt das das
berühmteste Festspielhaus in Deutschland. Nach mehreren
gescheiterten Versuchen in anderen Städten, entdeckte Wagner
um 1870 in einem Lexikon das Markgräfliche Opernhaus in
Bayreuth, welches zu seiner Zeit über die größte Bühne eines
deutschen Opernhauses verfügte. Wagner kam im April 1871 nach
Bayreuth und besichtigte das historische Theater. Da die
Zuschauerkapazität zu klein war, wäre ein Umbau nicht möglich
gewesen. So plante er in der Gegend, die ihm sehr gut gefiel,
einen Neubau. Er wollte ein Baugrundstück auf dem heutigen
Grünen Hügel erwerben. Lokale Förderer unterstützten das
Projekt. So erhielt Wagner das Grundstück kostenlos von der
Stadt Bayreuth. Die architektonische Planung führte Otto
Brückwald aus und griff dabei auf Entwürfe zurück, die zuvor
Gottfried Semper angefertigt hatte.
Am 22. Mai 1872 wurde bei strömendem Regen der Grundstein
gelegt. Aber die Finanzierung erwies sich als besonders
schwer. Der geplante Verkauf von 1000 Patronatsscheinen, eine
Art historisches Crowdfunding, für je 300 Taler verlief zu
schleppend. Bis zum Frühjahr 1876 waren weniger als die Hälfte
verkauft. Eine entscheidende finanzielle Hilfe erhielt Wagner
vom 32.
Sultan
der
Osmanen
Abdülaziz. Der Sultan kaufte bereits im Jahr 1972 drei
Patronenscheine im Wert von 900 Talern. Als Gegenleistung
wurde ihm ein bequemer Sitzplatz bei Aufführungen von
Wagner-Opern zugesagt. Diesen konnte
Abdülaziz nicht mehr in Anspruch nehmen. Er wurde kurz vor
der Premiere der Bayreuther Festspiele im Jahr 1876 ermordet.
Das Festspielhaus wurde am 13. August 1876 mit der
Uraufführung von Wagners Oper „Ring der Nibelungen“ eröffnet.
Im ausverkauften und mit vielen Adeligen Europas gefüllten
Saal blieb ein Platz demonstrativ leer. Er wurde versehen mit
einer persönlichen Einladungskarte für Sultan
Abdülaziz.
Die Unterstützung durch
Abdülaziz gilt in doppelter Hinsicht als bemerkenswert, da
zum einen in Deutschland dieser Teil der Förderung der
urdeutschen Festspiele nicht bekannt ist und andererseits
die
Osmanen sich finanziell im Untergang befanden. Zudem waren
Wagners Opern nicht mit der
muslimischen Kultur in Einklang zu bringen.
Im Archiv von Bayreuth soll ein Dankesbrief aufbewahrt
werden, den Wagner an
Abdülaziz für die finanzielle Unterstützung gerichtet
habe. Wie jener Brief wieder nach Bayreuth kam, ist nicht
bekannt. Die ungewöhnliche Spende lenkte das Interesse vieler
Künstler auf die
Osmanen. Die Patronatsscheine im Original mit den Nummern
229 bis 231, die
Abdülaziz erworben hatte, werden im Archiv des Richard
Wagner Museums aufbewahrt. Als Inhaber ist „seine Majestaet
der Sultan zu Konstantinopel“ eingetragen.