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Qairawan, bzw. Kairouan ist eine Stadt in Tunesien mit
bedeutsamer Geschichte im
Islam
und ist Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernorats. Bis zum 11.
Jh. n.Chr. war die Stadt ein wichtiges Zentrum des
Islam
in
Ifriqiya.
Seit 1988 steht Qairawan auf der UNESCO-Liste des
Weltkulturerbe und ist
Hauptstadt der Islamischen Kultur 2009.
Die Stadt wurde um 670 n.Chr. von
Muslimen unter dem Kommando von Uqba ibn Nafi als
militärischer Stützpunkt gegründet. Um vor gegnerischen
Flotten aus dem Mittelmeer geschützt zu sein, erfolgte die
Gründung im sicheren Landesinneren. Aufgrund der Tatsache,
dass Qairawan schon bald Hauptsitz der Statthalter von
Ifriqiya und später die Hauptstadt der
Aghlabiden war entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum
des
Islam.
Im Jahre 909 n.Chr. übernahmen die
Fatimiden unter der Führung von Abu Abdullah asch-Schi'i
die Macht in
Ifriqiya und machten Qairawan zu ihrer Residenz, was dazu
führte, das die Stadt kulturell weiter ausgebaut werden
sollte. Später wurde die Hauptstadt nach al-Mahdiya und
Kairo
verlagert, was den Einfluss Qairawans minderte.
Zwischenzeitlich verloren die
Fatimiden die Kontrolle über die Stadt, als die
Ibaditen unter Abu Yazid zwischen 944-946 n.Chr. mit
Unterstützung der zumeist gegen die
Fatimiden eingestellten Bevölkerung der Stadt einen
Aufstand durchführten.
Mitte des 10. Jh. hatte Qairawan mehr als hunderttausend
Einwohner und war somit eine der größten Städte der Region.
Die aus den umliegenden Bergen abgeführten Wasserkanäle mit
zahlreichen Zisternen in der Stadt und unter der Hauptmoschee
sicherten die Wasserversorgung. Die großen Wasserreservoirs
aus der Zeit der
Aghlabiden sind noch immer erhalten.
Nach der direkten Herrschaft der
Fatimiden folgte eine indirekte über die fatimidische Vasallendynastie, die
Ziriden. Nach
dem endgültigen Abzug der
Fatimiden übernahm die
Ziriden die Macht über Ifriqiya. Unter ihrem bekanntesten
Herrscher Al-Mu’izz ibn Badis az-Ziri (1016–1062 n. Chr.)
erlebte die Stadt die letzte Blüte ihrer Geschichte. Während
dieser Zeit lösten sich die
Ziriden zunehmend vom Einfluss der
Fatimiden. Deshalb sandten diese in 1054 n.Chr. eine
Strafexpedition in Form der Beduinenstämme der Banu Hilal und
Banu Sulaim. In der Folge wurde die Stadt nahezu vollständig
zerstört. 1057 floh al-Mu'izz und Qairawan wurde nunmehr
schutzlos geplündert.
Da in der Zwischenzeit die
Muslime auch eine gewisse Kontrolle über das Mittelmeer
erlangt hatten und den daran gekoppelten Aufstieg der
Küstenstädte, vor allem Tunis, verlor die Stadt immer mehr an
Bedeutung.
Zu den bedeutenden Bauwerken der Stadt gehören: