.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sira ist eine literarische Gattung der
islamischen
Geschichtswerke [tarich] und eine Sammlung
beschreibender Informationen und
Überlieferungen über das Leben des
Propheten Muhammad (s.), welche ein
muslimischer Autor seiner Leserschaft nahe bringen will.
Bei Sira handelt es sich um die Abkürzung des Begriffs "die
Biographie des Prophetentums" [as-Siratu 'n-Nabawiyya السيرة
النبوية]. Sie beinhaltet in
der Regel auch sehr viele
Überlieferungen, weshalb sie oft auch als zu den Werken
der
Überlieferung gewertet werden.
Während westliche
Orientalisten bis in die jüngste Zeit versuchten die
Sira-Literatur im Wesentlichen durchweg als nicht authentisch
darzustellen, wird sie in der
islamischen Welt differenzierter betrachtet, insbesondere wenn
die
Ahl-ul-Bait (a.) als Quelle zitiert werden.
Als das erste bekannte Werk, welche eine Biographie des
Propheten Muhammad (s.) wiedergibt und "Sira" genannt
wurde, gilt die Sira von
Ibn
Ishaq und ist besonders bei
sunnitischen
Muslimen hoch angesehen. Sie wurde bereits im 2. Jh.
n.d.H. verfasst. Sie ist zwar selbst nicht mehr
erhalten, aber in umfangreichen Auszügen in
späteren Werken und Bearbeitungen von
Ibn Hischam,
Tabari
unter anderem überliefert.
Als
Ibn
Ishaq (768 n.Chr.) starb lebte noch
Imam Musa
al-Kadhim (a.), der siebte der
Zwölf Imame (a.), so dass
schiitische
Muslime angesichts des Vorhandenseins der vorgelebten
Verfahrensweise [sunna] des
Propheten Muhammad (s.) ihn über das Leben des
Propheten Muhammad (s.) befragten.
Ein weiteres bei Orientalisten oft zitiertes Sira-Werk
stammt von
Waqidi.
Weitaus frühere Prophetenbiographien, wie diejenigen von
Urwa ibn Zubair sind nicht mehr oder nur unvollständig
erhalten.
Erheblich später verfasste Biographien konnten auch
umfangreich bebildert sein, wie z.B. die
Siyer-i-Nebi.