Portugiesische Burg
Portugiesische Burg von Qischm

Aussprache:
arabisch:
persisch:
‏قلعه پرتغاليهاى قشم
englisch:
Portuguese Castle

Foto: 2010 IRIB

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Portugiesische Burg von Qischm ist eine historische Burg auf der Insel Qischm in der Meerenge von Hormuz. Sie wird auch Portugiesische Festung oder Portugiesisches Fort genannt-

Die Burg wurde 1621 unter Ruy Freire de Andrade als strategischer Stützpunkt Portugals in der Region erbaut und gilt heute als wichtigstes erhaltenes Zeugnis der portugiesischen Präsenz am Persischen Golf während des 16. und 17. Jh. n.Chr.. Von der Burg sind heute noch zwei Schutzwälle und zwei Türme erhalten sowie mehrere alte Kanonen.

Die Insel wurde bereits 1507 n.Chr. unter Afonso de Albuquerque und Vasco da Gama erobert. Die Safawiden konnten die Insel nicht halten. Sie bleib aber umkämpft. Im Mai 1621 landeten 2.000 portugiesische Soldaten auf der Insel und bauten innerhalb der folgenden fünfeinhalb Monate ihre Militärbasis zu einer geschützten Burg aus.

Ab dem Winter 1621/22 blockierte der Schirazer Imamqoli Chan für neun Monate die Insel, konnte sie jedoch nicht erobern. Erst mit der Ankunft eines Geschwaders der britischen East India Company 1621, das eine Seidenlieferung für den Export abholte, gelang es Imamqoli Chan, Partner für die Vertreibung der Portugiesen zu gewinnen, mit denen ein Angriff vielversprechender erschien. Die Insel wurde erobert. Als Gegenleistung erhielten die Briten die Aufsicht über die Burg auf der Insel Hormus. Nach gescheiterten Verhandlungen mit Ruy Freire bombardierten die Engländer 1622 die Burg. Die Portugiesen gaben auf, Ruy Freires wurde gefangen genommen und Soldaten der Safawiden setzten sich auf der Insel fest.

Im Winter 1629/30 erfolgte ein portugiesischer Gegenangriff auf die Insel und die Safawiden wurden geschlagen. Portugiesische Handel gewann daraufhin Oberhand. Es kam zur Einigung zwischen Portugiesen und Safawiden die Insel gemeinsam zu nutzen. Die Safawiden musste dafür an die Portugiesen eine Nutzungsgebühr entrichten. Mit dem Ableben Abbas I. und der daraufhin erfolgenden Hinrichtung Imamqoli Chans beendete diese Kooperation. In der Folge gab es Kämpfe zwischen Portugiesen und Holländern um die Insel mit wechselndem erfolg.

Im 18. Jh. n.Chr. kämpften auch Oman als Verbündete der Briten um die Insel, auf der 1741 Nadir Schah die Burg renovieren ließ. Die Burg blieb umkämpft, bis die ganze Insel 1807 durch Scheich Sultan Sadr endgültig für Iran zurückerobert wurde.

Zwischen den Jahren 1999 und 2000 legten Archäologen unter dem Iraner Ehsan Yaghmayi drei der vier Mauern der Festung frei. Dabei wurde auch Porzellan aus China und Glas aus Venedig gefunden. Am 27. November 2005 zerstörte ein Erdbeben einen Teil der portugiesischen Burg.

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