Palmyra
  Palmyra

Aussprache: tadmur
arabisch:
تدمر
persisch:
تدمر
englisch: Palmyra

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Die antike Oasenstadt und heutige Ruinenstadt Palmyra (arabisch Tadmur) lag an einer wichtigen Karawanenstraße in Syrien bzw. dem damaligen Schaam, auf halber Strecke zwischen Damaskus und dem Euphrat. Mitten in der Wüste, eingebettet in ein Felsmassiv, spenden zwei Quellen das lebenswichtige Wasser. Das Wort Tadmur entstammt dem Aramäischen und bedeutet Palmenstadt.

Die Stadt stand seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. unter römischer Hoheit. Kaiser Caracalla erhob sie zur Kolonie, und da die Stadt von ihrer Anbindung an die Seidenstrasse profitieren konnte, gelangte sie rasch zu großem Reichtum. Offenbar stellte sie auch eine eigene Miliz auf, die im dritten Jahrhundert von Bedeutung werden sollte, als die Sassaniden den römischen Orient angriffen und dabei 260 n.Chr sogar Kaiser Valerian gefangen nehmen konnten.

Der Stadtfürst Septimius Odaenathus machte die Stadt später faktisch von Rom unabhängig und eroberte Mesopotamien. Nach seiner Ermordung erklärte seine Gattin Zenobia als Septima Augusta Zenobia, Königin von Palmyra, 267 oder 268 n.Chr. die Unabhängigkeit von Rom. Sie machte Palmyra zu einer der prunkvollsten Städte der damals bekannten Welt. Aus jener Zeit stammen die meist gut erhaltenen Büsten von wohlhabenden Frauen (siehe links).

Der römische Kaiser Aurelian (270–275) besiegte 272 bei Immae in der Nähe von Antiochia und Emesa die palmyrenischen Truppen und führte Zenobia als Gefangene nach Rom. Während der römischen Besetzung erhob sich die Bevölkerung Palmyras, das zunächst mild behandelt worden war, kurz danach zum zweiten Aufstand. Nach dessen Niederschlagung wurde Palmyra zerstört.

Kaiser Diokletian ließ die Stadt sehr viel kleiner wieder aufbauen und errichtete hier ein Militärlager. Auch das Christentum erreichte Palmyra, und die Stadt wurde im 4. Jahrhundert Bischofssitz. Als Kirche diente der ehamlige Baal-Tempel, der für die Gottheit Baal gebaut worden war, und umgebaut wurde.

Im Jahr 634 gelangte mit den Arabern der Islam nach Palmyra. Die Stadt soll von Chalid ibn Walid erobert worden sein. In 636 n.Chr. beendeten die Muslime die römische Herrschaft über die Stadt endgültig. Im Anschluss wurde die Fachraddin al-Maani Burg auf dem Hügel errichtet, der auf die oase blickte. Wann die Stadt endgültig verlassen und zur Ruinenstadt wurde, ist umstritten.

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