Muselmann
  Muselmann

Aussprache: muyzilmaan
arabisch:
ميزلمان
persisch:
ميزلمان
englisch:
Muselmann

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Muselmann, ursprünglich Muselman, ist ein Begriff, der aus dem arabischen Begriff für Muslime "Moslemin"  bzw. dem entsprechenden persischen Begriff "Musalman" und dem türkischen "Müslüman" stammt und eingedeutscht wurde. Er wurde hier aber auch in anderen Zusammenhängen verwendet.

Einerseits ist es eine wohl im 18. Jh. eingeführte aber inzwischen veraltete Bezeichnung für Muslim im Deutschen - in jüngerer Zeit wird es oft abwertend oder gar hetzerisch gebracht, so auch in der gekürzten Form "Musel".

Andererseits hatte der Begriff auch seine Bedeutung in der Lagersprache deutscher Konzentrationslager zur Zeit des Nationalsozialismus und bezeichnete hier ganz allgemein körperlich und psychisch zugrunde gerichtete Lagerinsassen, also Menschen, die sich im letzten Stadium des Hungertodes befanden. Für jene wurde auch die Mehrzahlform Muselmänner bzw. das polnische Muzułman verwendet.

Jene vom Hungertod gekennzeichnete Menschen, darunter vor allem Juden und Sinti und Roma, die teilweise Muslime waren, verzehrten in ihrer verzweifelten Suche nach Nahrung auch Kartoffelschalen aus Abfallbehältern. Der vom Rassenwahn geprägten SS galten sie durch dieses Verhalten als Beispiel für "Untermenschen".

Außer bei Kriegsende, als die Lager befreit wurden, hatte ein Mensch, der das Stadium eines Muselmanns erreicht hatte, praktisch keine Chance zu überleben. Es gilt als historisch nicht eindeutig geklärt, woher der Ausdruck für Lagerinsassen entstammt.

Der Muselmann kommt unter anderen in Carl Gottlieb Herings berühmten Kaffee-Kanon vor. In Deutschland kommt der Name "Muselmann" auch als Familienname vor.

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