.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muntathar al-Zaidi
ist ein Journalist aus dem
Irak,
der durch zwei Schuhwürfe auf den Präsidenten der USA George
Bush am 14.12.2008 weltberühmt wurde.
Muntathar al-Zaidi (Montazer Al Zaidi, Montaser El Zaydi
bzw. Saidi)
ist ein 1981 in einer
schiitidschen Familie geborener Fernsehjournalist, der für
den Sender al-Baghdadi im
Irak
arbeitete. Er hat eine Ausbildung zum
Nachrichtenkorrospondeten an der Universität von Bagdad und
arbeitete für al-Baghdadi seit 2005, dessen Hauptsitz in
Kairo
ist.
In dieser Funktion war er zu einer Pressekonferenz
eingeladen, die der noch amtierenden US-Präsident George Bush
zusammen mit seinem Amtskollegen Maliki in
Bagdad
gab. Den Journalisten wurde alle Potentiellen Wurfgegenstände
(auch Handys) vor dem Besuch der Pressekonferenz abgenommen.
Er galt als ausgeglichener und sanftmütiger Kollege.
Während der Pressekonferenz, als George Bush über seine
angeblichen Erfolge im
Irak
sprach, zog
Muntathar al-Zaidi seine Schuhe aus und warf sie vor laufenden
Fernseh-Kameras in Richtung des US-Präsidenten als tiefster
Ausdruck der Verachtung. Zwei seiner Brüder waren zuvor im
Widerstand gegen die US-Besatzungsarmee von den Besatzern
getötet worden. Während der Würfe rief er: "Dies ist der
Abschiedskuss für einen Besatzer und eine Antwort für die
Seufzer der irakischen Witwen und Waisenkinder, du Hund."
Die Schuhe verfehlten ihr Ziel, weil George Bush sich duckte.
Muntathar al-Zaidi wurde daraufhin von den
Sicherheitskräften überwältigt, die ihm dabei nach Angaben
seins Bruders u.a. eine Hand
(oder Arm) und mehrere Rippen brachen sowie Kopfverletzungen
zufügten. Die Fernsehbilder gingen um die
ganze Welt, und er wurde zum Helden hochstilisiert, weil er
ein Lebensgefühl der Verachtung in der gesamten
muslimischen Welt gegenüber der Politik der USA zum
Ausdruck brachte.
Im
Irak, in der
Islamischen Republik Iran und im
Libanon gab es spontane Demonstration zu seiner
Freilassung. Bei den Demonstrationen im
Irak
sprach seine Schwester: "Bush und die
US-Militärkräfte sollten für ihre Verbrechen gegen das
irakische Volk in den US-Gefängnissen verurteilt werden."
Weltweit wurden on-line-Petitionen unterzeichnet, die sich
mit ihm solidarisierten. Die
irakische Nachrichtenagentur INA gratulierte ihm genau so
öffentlich wie der Sender al-Baghdadi sowie viele Andere
Sender in der
muslimischen Welt. Der sunnitische Rat der
Religionsgelehrten sprach von einem "historischen Moment", in
dem Bush und der Weltöffentlichkeit gezeigt worden sei, "was
die Iraker von der Besatzung halten". Auch der
Journalistenverband des
Irak
solidarisierte sich mit ihm.
In der für seine Schuhherstellung bekannten Stadt Tabanak
in der
Islamischen Republik Iran veröffentlichten iranische
Schuhhersteller, dass sie ihm und seiner Familie Schuhe bis an sein
Lebensende kostenfrei bereitstellen wollen. Zudem wollte der
Schuhherstellerverband die neueste Kollektion seiner Schuhe
dem
Journalisten widmen.
Wenige Tage nach dem Wurf bot ein reicher Grundbesitzer
Saudi-Arabiens 10 Mio. US-Dollar für Schuhe des
Schuhwerfers, denn er habe mit den Würfen "den Arabern ihre
Würde zurückgegeben". Innerhalb kürzester Zeit gab es
gleich mehrere Online-Spiele, bei denen man mit Schuhen den
Kopf von George Bush treffen konnte.
Ein reicher saudischer Grundbesitzer will die auf George W.
Bush geworfenen Schuhe kaufen, er will damit den Arabern ihre
Würde zurückgeben. Gleich mehrere Anwälte haben ihre Dienste
kostenfrei angeboten. In Pakistan wurde ein überdimensionaler
Schuh bei einer Demonstration vorgeführt.
Gleich mehrere Menschenrechtsorganisationen wollen
Muntathar al-Zaidi für seinen mutigen Einsatz für
Menschenrechte auszeichnen.
Am 12.3.2009 verurteilte ihn ein
Gericht im Irak zu drei Jahren Haft.